Willkommen

Wunsch nach Nähe

Ich möchte Dich sehen, Dich anschauen, mit Dir spielen, mit Dir lachen, Dir was sagen, von Dir eine Geschichte erzählt bekommen. Ich möchte mich anschmiegen. Mit Dir kuscheln, mit Dir toben, mich von Dir auf der Schaukel anschubsen lassen. Mein Kribbeln i...

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Die hochambivalente Mutter

"Der Turm, der wackelt, der Turm, der wackelt, die oberste Spitze fällt ab." Kennen Sie dieses Kinderlied? Wie an der Spitze eines solchen Turmes muss sich ein Kind fühlen, das eine hochambivalente Mutter hat. Das Kind einer ambivalenten Mutter, die in extrem...

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„Hilfe! Mein Kind will nicht mit Gleichaltrigen spielen!“

Ich weiß nicht, woher diese Hektik kommt, aber immer wieder kommen Mütter mit der Frage: "Was kann ich tun, damit mein Kind mit Gleichaltrigen spielen will?" Wir reden hier nicht von älteren Schülern, sondern von Eineinhalbjährigen, Dreijährigen, Fünfjährigen...

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Trotz und Liebe: Mein Kind bleibt einfach stehen

Manchmal verstehen wir uns selbst nicht mehr: Wir sind einfach „trotzig“, obwohl wir es gar nicht wollen. Wir geben uns stachelborstig, obwohl wir in den Arm genommen werden wollen. „Trotzen“ kommt von „Trutzen“, was so viel heißt wie Widerstand leisten, aber auch mutig sein. Im Trotz werden gebeten, etwas zu sagen oder zu tun und machen es gerade deshalb nicht. In der Psychoanalyse spricht der Patient auf einmal nicht weiter. Früher sagte man vorrangig, er widersetze sich, leiste „Widerstand“. Natürlich kann das auch der Grund sein. Doch heute sieht man auch, dass ein Patient schweigt, wenn er sich erstmal innerlich sortieren will. Wer trotzig ist, fühlt sich häufig ohnmächtig und wie von vielen Zwängen hypnotisiert. Weiterlesen

Übergangsraum: zwischen Phantasie und Realität

Der psychoanalytische Begriff "Übergangsraum" wurde von dem Psychoanalytiker Donald W. Winnicott geprägt. Damit meinte er einen Raum, der zwischen Innenwelt und Außenwelt, also zwischen Ich und Nicht-Ich besteht. Dieser Raum ist für Säuglinge immens wichtig. ...

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Regeln – das Allheilmittel in der Erziehung?

Wenn ich einen Vortrag zu ADHS halte, muss das Wort „Regeln“ direkt am Anfang fallen. Sonst werden Eltern und Lehrer gleichsam unruhig. Mir scheint manchmal, dass die Erwachsenen sich an den Regeln, die sie den Kindern aufstellen, festhalten wie Ertrinkende an einem Strohhalm. Warum sind Regeln so furchtbar wichtig (für die Erwachsenen)? Weil die innere Verunsicherung so groß geworden ist. „Aber ein Kind ist ohne Regeln doch wie ein Verlorener in der Wüste! Woran soll es sich denn halten? Kinder brauchen doch Strukturen!“, heißt es. Ja, auch. Das Problem ist nur, dass Regeln so „verkopft“ sind und oft dann zu Hilfe genommen werden, wenn die Emotionen anscheinend große Angst bereiten. Das ADHS-Kind in der Klasse ist heute wieder besonders unruhig? Dann stellen wir doch noch eine Regel mehr auf. Setzen wir dem Kind noch eine Grenze mehr. Das Kind jedoch, von Grenzen getrieben, weiß bald überhaupt nicht mehr, wohin mit seiner Unruhe. Doch was sonst außer Regeln könnte den Alltag mit Kindern regeln?

Wenn es gut geht, haben Kinder in der Regel genug Regeln: Um sechs klingelt der Wecker, dann gibt’s Frühstück, dann geht’s in die Kita oder in die Schule. Um Eins gibt’s Essen, Ausruhzeit, Hausaufgaben, Spielen. Wenn ein Kind bei einem Erwachsenen zu weit geht, dann verärgert es den Erwachsenen. Der Erwachsene schaut traurig, wütend und enttäuscht. Das ist die natürliche Konsequenz. Dem Kind tut es leid, es geht einen Schritt zurück. Das ist ein natürlicher Kreislauf, für den man keine Regel aufstellen muss.

Aber dieser gute Kreislauf funktioniert nur, wenn es eine gute Beziehung zwischen dem Kind und dem Erwachsenen gibt. Nur, wenn der Erwachsene dem Kind etwas bedeutet, dann schmerzt es das Kind, wenn der Erwachsene zeigt, dass das Kind ihm wehgetan hat. Und hier ist der Knackpunkt: Wo es an Intensität und Zeit mangelt, um mit dem Kind eine tragfähige Beziehung aufzubauen, bauen die Erwachsenen sich Krücken aus Regeln.

Die Geschichte erforschen

Ein Kind schlägt immer wieder ein anderes Kind, obwohl die Regel heißt: „Hier wird nicht geschlagen.“ Wir zerren an diesem Kind herum und versuchen, es zur Vernunft zu bringen. Wenn man jedoch versucht, das Kind zu verstehen, dann kann es von sich aus aufhören, das andere Kind zu schlagen. Manchmal inszenieren Kinder vor den Augen der Lieblingskindergärtnerin das, was sie selbst zu Hause bewegt. Wenn die Erzieherin sehr gut geschult ist, Zeit hat und versucht, das Kind zu verstehen, finden die wütende Gefühle einen Platz „in der Kindergärtnerin“ sozusagen. Dann kann es aufhören, zu schlagen. Leider steht den Erzieherinnen in der Realtität dieser (Zeit-)Raum kaum zur Verfügung.

Klauen

Ich kannte mal ein Kind, das immer klaute. Es klaute Jogurt und Milch aus dem Kindergartenkühlschrank und Überraschungseier aus dem Supermarkt. Die Regeln und die Konsequenzen wurden immer weiter verschärft. Was jedoch niemand sah: Das Kind war ein Pflegekind und hatte zuvor Schreckliches erlebt. In der neuen Familie ging es ihm nicht viel besser. Das Kind stahl „Mütterlichkeit“ – bei näherem Hinsehen klaute es das, was es normalerweise von der Mutter bekommt: Milchprodukte, manchmal etwas Süßes. Es vermisste die Mutter so sehr, dass es dem nur Ausdruck verleihen konnte, indem es klaute. Dieses Kind erfuhr dann Mütterlichkeit bei einer Therapeutin, die sich ihm wirklich annahm. Sobald es „satt“ war, hörte es auf, zu klauen.

„Schwierige Kinder“ haben fast immer Probleme, die sich verstehen lassen. Fast immer haben sie einen Mangel an Beziehung. Das Kindergarten- und Schulsystem ist leider so gestrickt, dass den Lehrern und Erziehern leider kein Raum bleibt, um zu verstehen. „Ich bin doch kein Therapeut“, sagen manche zu Recht, denn sie sind überfordert, unterbezahlt und alleingelassen. Wie sollen sie das auch alles leisten, was sie eigentlich leisten könnten?

Das Prinzip verstehen

Wichtig finde ich nur, das Prinzip zu verstehen. Auch Eltern können sich fragen, ob die neue Regel nicht nur wieder einen neuen Reibungspunkt bietet. Jede neue Regel, die nicht befolgt wird, wird zum Streitpunkt, führt zu neuen Enttäuschungen und Schuldgefühlen. Wo man mehr Raum für Beziehung lässt, wird man schnell feststellen, dass unzählige Regeln schier überflüssig sind – denn Kinder, denen es gut geht, wollen einander helfen, sie wollen lernen, gesund bleiben, sich bewegen und gute Beziehungen führen. Indem man für Wohlgefühl und Verstehen sorgt, kann man die Regeln auf ein Minimum reduzieren.

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Dieser Artikel erschien erstmals am 13.11.2013
Aktualisiert am 12.12.2020

Sollen Kinder an den Weihnachtsmann glauben?

"Die Ärztin kann zaubern", "Heute Nacht kommt die Zahnfee", "Morgen kommt das Christkind", sagen die Eltern. "Kannst du nochmal unter dem Bett nachgucken, ob da wirklich kein Monster ist?", fragt das Kind. Das Problem mit "guten Geistern": Sie sind nicht ...

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Explizites und implizites Gedächtnis ermöglichen das bewusste und unbewusste Erinnern

Unsere ersten bewussten Erinnerungen beginnen im Alter von etwa vier Jahren. An die Erlebnisse davor können wir uns nicht bewusst erinnern. Sigmund Freud bezeichnete dieses Nicht-Erinnern-Können als „infantile Amnesie“. Doch auf eine bestimmte Art erinnern wir uns auch an das, was wir in früheren Zeiten erfahren haben. Dabei spielt unser Körper eine besondere Rolle (siehe auch: Embodiment). Unsere bewussten Erinnerungen werden in einem Teil des Gehirns namens Hippocampus „gespeichert“. Diese Hirnregion reift erst am Ende des dritten Lebensjahres voll aus. Was hier als bewusste Erinnerung abgespeichert ist, wird als explizites Gedächtnis (bewusstes = deklaratives Gedächtnis) bezeichnet. Dieses bewusste = deklarative Gedächtnis enthält einerseits Erinnerungen an Fakten (= semantisches Gedächtnis, z.B. Rom ist Hauptstadt von Italien), andererseits Erinnerungen an Lebensereignisse (= autobiografisches Gedächtnis, siehe auch Verbally Accessible Memory, VAM). Weiterlesen

Trennungsschmerz in Krippe und Kita ernst nehmen

Wenn die Mutter ihr schreiendes Kind im Arm der Kindergärtnerin zurücklässt, tut das nicht nur dem Kind weh, sondern auch der Mutter. Die Mutter plagt das "schlechte Gewissen", das ja eigentlich auch Ausdruck ihres eigenen Trennungsschmerzes ist. Sie weiß,...

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Entschleunigung fängt bei den Kindern an

Kinder reagieren nicht nur im Straßenverkehr langsamer. Wenn wir ihnen etwas sagen, dann müssen wir einen Augenblick warten, bis das Gesagte angekommen ist und umgesetzt wird. "Du stehst auf der Tasche, geh mal zur Seite", sagen wir ungeduldig. Doch es is...

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