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Aktuelle Seite: Startseite / Angststörung / Sollen Kinder an den Weihnachtsmann glauben?

Sollen Kinder an den Weihnachtsmann glauben?

03.11.2020 von Dunja Voos 2 Kommentare

„Die Ärztin kann zaubern“, „Heute Nacht kommt die Zahnfee“, „Morgen kommt das Christkind“, sagen die Eltern. „Kannst du nochmal unter dem Bett nachgucken, ob da wirklich kein Monster ist?“, fragt das Kind. Das Problem mit „guten Geistern“: Sie sind nicht allein. Erzählt man einem Kind etwas von einer „guten Fee“, dann entsteht im Unbewussten schnell auch die Vorstellung von einer „bösen Hexe“. Feen und Zauberer sind nicht nur gut – sie sind auch unkontrollierbar. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Kleine Kinder haben noch keine sicheren psychischen Grenzen. Es ist nicht immer klar, was Realität ist und was Phantasie. Sie befürchten leicht, dass Erwachsene ihre Gedanken lesen könnten. Auch Erwachsene mit einer Psychose glauben, dass andere ihre Gedanken lesen können. Was, wenn der Nikolaus das auch kann?

„Der Weihnachtsmann weiß, was du Böses getan hast“

Wenn ein Erwachsener sagt: „Der liebe Gott sieht alles“, oder: „Das Christkind weiß, was du dir wünschst“, kann das für das Kind innerlich sehr bedrohlich sein. Dabei kommt es stark auf das Klima an, das in der Familie herrscht. Wenn man dem Kind mit einem Augenzwinkern erzählt, dass es das Christkind gibt und ihm so ein bisschen deutlich macht, dass es schön ist, so etwas zu glauben, aber eben doch nicht ganz wahr, dann ist es in Ordnung.

Es ist in Ordnung, wenn ansonsten in der Familie Wahrheiten ausgesprochen werden können, wenn Aggressionen und Trauriges sein dürfen und wenn die Eltern mit den Kindern über Probleme reden können. Herrscht aber in der Familie generell ein Klima, in dem die Eltern es mit der Wahrheit nicht so ernst nehmen, kann der Glaube an den Weihnachtsmann Ängste schüren.

Die Angst vor Monstern reduzieren

Gerade wenn Kinder große Probleme mit dem Einschlafen haben, Angst vor dem schwarzen Mann, vor Monstern und Einbrechern haben, kann es ratsam sein, das Kind eben nicht an Feen, Zauberer und Weihnachtsmänner glauben zu lassen.

Ein Vater sagte mir kürzlich, dass er seinen Kindern auf dem Flug in den Urlaub nicht zeigen wollte, dass er große Flugangst hat. Der Vater nimmt dann jedes Mal ein Beruhigungsmittel ein, macht am laufenden Band Scherze und ist gleichzeitig von den Tabletten benommen. Das regt die Phantasie der Kinder unglaublich an. Unbewusst spüren sie die Angst des Vaters genau – aber sie können sie nicht fassen, nicht benennen.

Wenn der Vater nicht über seine Angst spricht, sondern den Kindern etwas vormacht, dann erhalten die Kinder das Gefühl, dass da etwas ganz und gar nicht stimmt. Es ist, als wollten sie die Wahrheit anschauen, aber als würde sie ihnen immer versperrt. Das können Kinder sehr schlecht ertragen – so werden unausgesprochene Ängste unverarbeitet weitergegeben. Dabei entstehen diffuse Angstgefühle.

Wenn Kinder wütend, traurig oder ängstlich sind, dann können gesunde Eltern diese Gefühle aufnehmen. Die Eltern denken dann über die Gefühle nach und können mit dem Kind darüber sprechen. Sie können das Kind trösten und wirkungsvoll beruhigen.

Das Augenzwinkern darf nicht fehlen

Gut ist es also, wenn Eltern die Gefühle der Kinder nachempfinden können, aber selbst nicht von ähnlichen Gefühlen zu stark bedrängt sind. So ist es mit dem Glauben an den Weihnachtsmann auch: Wenn Eltern stabil sind und über Gefühle nachdenken können, dann macht es Spaß, so ein bisschen gemeinsam ans Christkind zu glauben. Wenn Eltern aber feststellen, dass sich das Kind ängstigt oder wenn sie selbst psychisch überfordert sind, ist es oft besser, wenn man bei der Wahrheit bleibt. Wenn das Kind sich etwas wünscht und die Eltern schenken es ihm, ist es für das Kind ebenso schön: Es weiß, es wird geliebt. Von den Eltern.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 19.12.2013
Aktualisiert am 3.12.2020

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Kategorie: Angststörung, Begriffe, Kinder, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Angststörung, Denken, Kinder, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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Kommentare

  1. Jay meint

    07.12.2014 um 4:36

    Ich hatte als Kind sehr viel Angst vor Geistern, Monstern und anderen unheimlichen Wesen.
    Meine Eltern waren leider extrem unsensibel in dieser Hinsicht und oft fielen Sätze wie „Stell dich nicht so an!“
    Leider waren sie selber Schuld an meiner Ängstlichkeit. Voller Stolz erzählt meine Mutter heute noch, wie sie und mein Vater mich im Urlaub nachts alleine im Ferienhaus oder dem Hotelzimmer zurückließen, um ungestört ausgehen zu können – ich hätte ja nie Probleme gemacht, immer friedlich geschlafen, als sie in den frühen Morgenstunden nach Hause kamen.
    Ich bin froh, dass die frühkindliche Amnesie mich vor den Erinnerungen an diese Nächte bewahrt. Als ich älter wurde, ließ ich mir dies nicht mehr gefallen. lief nachts alleine im Schlafanzug durch die Hotellobby, wurde vom Personal oder anderen Gästen aufgegriffen.
    Meine Eltern beantworteten dies mit Vorwürfen mir gegenüber „Dich kann man ja überhaupt nicht mehr alleine lassen! Du blamierst uns!“
    Unter diesen Gesichtspunkten finde ich es nicht verwunderlich, dass ich als Erwachsener eine Angststörung entwickelt habe.
    Ich kann bis heute nicht gut schlafen, wenn ich alleine bin.
    Das Thema Gruselgestalten, Geister, usw. löst bei mir dennoch eine Faszination aus. Ich habe mich in der Vergangenheit intensiv mit Spiritismus, Okkultismus, „Ghost Hunting“ usw. beschäftigt und auch selber an entsprechenden Unternehmungen teilgenommen und in vermeintlichen
    Spukhäusern und -wohnungen Untersuchungen angestellt.
    Heute weiß ich, dass an diesen Dingen absolut nichts dran ist und ich bin in das Lager der Skeptiker gewechselt, aber ich glaube, es war ein Weg für mich, diese alten Ängste zu bearbeiten.

  2. Anette meint

    19.12.2013 um 16:25

    Als Kind fand ich es immer schön, dass mir die Geschichte vom Christkindchen erzählt wurde. Das war eine richtige Tradition, die zelebriert wurde. Wir Kinder durften erst ins Wohnzimmer rein, wenn das Christkindchen geläutet hatte. Es war aber für uns immer klar, dass es ein Märchen ist, da wir so neugierig waren und immer gespickelt haben und dabei immer unsere Eltern gesehen haben. Es hieß dann immer dass unsere Eltern dem Christkindchen ein bisschen helfen würde. Es war schön.
    Nicht schön finde ich es, wenn Kindern ganz ernsthaft vermittelt wird, dass es den Weihnachtsmann gibt und sie wirklich denken, dass es ihn gibt. In der Schule habe ich das so erlebt, dass andere Kinder gesagt haben, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt und das wurde dann für das glaubende Kind etwas ganz Schreckliches und sehr Verunsicherndes. Es bricht eine heile Welt zusammen.

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