„Ich kann nicht schlucken, weil ich immer Angst habe, mich zu verschlucken.“ Sich zu verschlucken, also etwas in die Luftröhre zu bekommen, ist mit das Unangenehmste, was wir erleben können. Kein Wunder, dass manche davor richtig Panik haben. Wenn Du Dich verschluckst, bekommst Du für ein paar Augenblicke (eine gefühlte Ewigkeit) keine Luft mehr. Das Einatmen kann dann furchterregend klingen – Du hast dann einen sogenannten „Inspiratorischen Stridor“, also ein Erstickungsgeräusch beim Einatmen. Besonders, wer unter einer Schluckstörung leidet, kann verzweifeln. Was hilft?Weiterlesen
Eine Untersuchung mit 200 Menschen im Alter von 50-68 Jahren hat ergeben: Einsame Menschen haben gegenüber nicht einsamen Menschen einen um 10-30 mmHg erhöhten systolischen Blutdruck (die erste Zahl der Blutdruckmessung ist also erhöht). Das ist das Ergebnis einer Studie der Psychologin Louise Hawkley und Kollegen, Universität Chicago (2006): Loneliness is a unique predictor of age-related differences in systolic blood pressure. Psychology and Aging 2006, Mar 21 (1): 152-164, http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16594800Weiterlesen
Am ganzen Körper Juckereiz. Psoriasis, Neurodermitis, Urtikaria. Es brennt die Hölle am eigenen Körper. Aber was juckt denn da? „Finger weg!“, sagen wir, wenn’s uns juckt. „Das juckt mich nicht“, sagen wir, wenn es uns nicht interessiert. Gerade im Frühling blühen viele Ekzeme auf und die Sucherei geht los: Milch weglassen wegen des Kaseins, Zucker weglassen, Obst oder sonstwas weglassen. Dafür auf dem Speiseplan viel Öl hinzufügen. Kalt duschen. Es gibt 1000 Tipps, aber nichts will helfen, wenn’s juckt.Weiterlesen
Wenn wir richtig traurig sind und weinen, dann können wir uns nach einer Weile etwas beruhigen und das Weinen hört auf. Doch dann kommt eine neue Welle und wir müssen wieder schluchzen. Bei Panikattacken ist es das Gleiche: Die Panikattacke schwillt sozusagen an, bleibt auf einem Plateau, lässt nach Minuten etwas nach und dann kommt eine neue Welle daher. Auch bei Übelkeit und Erbrechen können wir diese Wellen spüren. Das vegetative Nervensystem spielt hier eine große Rolle. Unser emotionales und vegetatives Leben verläuft in Wellen. Es fängt bei der Geburt an: Die Wehen kommen und gehen. Der Schlaf ist in 90-Minuten-Abschnitte eingeteilt, der Menstruationszyklus der Frau bringt jeden Monat ähnliche Verläufe der Stimmung mit sich. Auch das Lachen kommt in Wellen – das spürt man besonders, wenn man es unterdrücken will.
Ob wir ein Morgen- oder Abendmensch sind, bestimmt mit darüber, wie wir morgens und abends gestimmt sind. Etwa alle eineinhalb Stunden werden wir etwas müder, dann wieder munterer. Unsere Körpertemperatur verändert sich tagesryhthmisch, Hunger, Durst und Verdauung treten rhythmisch auf, die Cortisolkurve in uns verläuft ebenfalls in einem bestimmten Tagesrhythmus. Sexuelles Verlangen verändert sich im Laufe des Monats besonders deutlich bei der Frau. In der Dunkelheit des Winters fühlen wir uns müder als im hellen Sommer.
Es ist unmöglich, dass es uns immer gut geht. Wenn wir uns gut beobachten, wenn wir wissen, wann unser Mittagstief kommt und wie wetterabhängig wir sind, wieviel Schlaf wir brauchen und wo wir uns im Monats- und Lebens-Zyklus befinden, dann lässt sich so manches emotionales Tief erklären und besser ertragen. Dann verringert sich vielleicht auch der Druck, gegen schlechte Stimmung ankämpfen zu müssen. Wenn man sich mit den Wogen ein bisschen tragen lässt, wird vieles einfacher.
Der Neurologe Robert Foster Kennedy (1884-1952) veröffentlichte schon 1940 einen Artikel mit dem Titel: „The Hypothalamus – Pacemaker Of Metabolic And Emotional Rhythm (JAMA. 1940; 114(21): 2092-2095. doi:10.1001/jama.1940.02810210024008). Er war einer der ersten, die die Elektrokrampftherapie (ECT) bei Psychosen anwendete. Er beschrieb, dass durch mechanischen Druck auf den dritten Ventrikel im Gehirn Symptome der Manie ausgelöst werden können. Auch durch Stimulation des vorderen Hypothalamus könne manisches Verhalten entstehen, so Foster.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 21.5.2018
Aktualisiert am 4.5.2023
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„Ich soll spätestens nach einer Stunde Schmerzen etwas einnehmen, damit sich der Schmerz nicht ins Schmerzgedächtnis einprägt und dann immer leichter kommt und länger bleibt“, erklärt mir ein Patient, der an chronischen Schmerzen leidet. Dies habe ihm ein Arzt empfohlen. Ich höre das oft. Es ist, als ob viele Menschen sich gar keine Chance mehr gäben, bei Schmerzen nach Lösungen ohne Schmerzmittel zu suchen. Zu groß ist die Angst, die Schmerzen könnten sich wie auf einer Nerven-Autobahn in die Nervenbahnen einbrennen. Weiterlesen