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Core Self-Evaluation (CSE), Zentrale Selbstbewertung

Den Begriff „Evaluation“ kennen viele aus der Wissenschaft – er bedeutet so viel wie „Einschätzung, Erforschung“. Man selbst erforscht sich auch und fragt sich mitunter: „Was bin ich wert? Was kann ich bewirken? Wie sehr kann ich mich und meine Umwelt kontrollieren und wo fühle ich mich ausgeliefert? Wie normal oder verrückt, wie ’neurotisch‘ bin ich?“ Psychologen fassen die vier Bereiche „Selbstwertgefühl“ (Selbstachtung, Self-Esteem), „Selbstwirksamkeit“ (Self-Efficacy), „Ort der Kontrolle“ (Locus of Control) und „Neurotizismus“ (Neuroticism) unter dem Begriff „Zentrale Selbstbewertung“ (Core Self-Evaluation, CSE) zusammen. Ein hoher Grad an Selbstachtung, einem gutem Gefühl von Selbstwirksamkeit und ein geringer Grad an Neurotizismus machen das Leben leichter und sorgen unter anderem für Erfolg im Beruf, sagen die Arbeitspsychologen. Weiterlesen

DIE eine psychologische Diagnose gibt es selten

Viele Patienten kennen das: Für ihre Symptome haben die Ärzte und Psychologen viele Namen. Da gibt es die Angststörung, die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder die Borderlinestörung. Ängste kommen sowohl bei der PTBS als auch bei der Borderlinestörung vor. Viele Therapeuten sehen in der Borderlinestörung gleichzeitig eine posttraumatische Belastungsstörung. Doch die Diagnose hat für den Patienten und die Umgebung eine große Bedeutung: Während man mit Angstpatienten oder traumatisierten Patienten Mitleid hat, werden Borderline-Patienten als schwierige Patienten angesehen, obwohl auch sie traumatisiert sind und unter Ängsten leiden.

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Strukturniveau damals in den Anfängen: Wieviel Platz hat mein Ich zwischen Es und Über-Ich?

Die Psyche besteht aus psychoanalytischer Sicht aus "Es, Ich und Über-Ich". Psychoanalytiker sprechen vom Strukturmodell (= Instanzenmodell). Wer sich mithilfe stabiler Eltern gesund entwickeln konnte, der hat schließlich ein reifes Ich, ein reifes Überich (...

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CORE = Clinical Outcome Routine Evaluation

Der Begriff „CORE“ stammt aus der Psychotherapieforschung und heißt: „Clinical Outcome Routine Evaluation“ = Routine-Ermittlung des klinischen Ergebnisses (nach einer psychotherapeutischen Behandlung). Der CORE ist ein Fragebogen mit 34 Items (Fragen/Aussagen), den der Patient vor und nach einer Psychotherapie ausfüllt. Auf deutsch ist der Fragebogen hier zu sehen: Institut für soziale Interaktion, www.isi-hamburg.org. Die englischsprachige Version finden Sie auf der Website der University of Sussex, www.sussex.ac.uk. Mehr Infos auch auf www.coreims.co.uk.

OPD: Achse III (Konfliktachse)

Mithilfe der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD) können wir psychische Störungen beschreiben. Die „Achse III“ bietet eine Orientierung, um die Konflikte eines Patienten (oder auch unsere eigenen) einzuordnen:



OPD-Achse III: Konflikt
Wir können verschiedene Konflikte haben – in uns selbst und mit anderen.
1. Individuation versus Abhängigkeit:
Fühlen wir uns eher frei oder abhängig?
2. Unterwerfung versus Kontrolle: Neigen wir dazu, uns zu unterwerfen, oder wollen wir über dem anderen stehen, um die Kontrolle zu behalten?
3. Versorgung versus Autarkie: Möchten wir uns eher versorgen lassen oder pochen wir auf unsere Eigenständigkeit?
4. Selbstwertkonflikt: Selbstwert versus Objektwert: Fühlen wir uns minderwertig und schämen wir uns oft? Versuchen wir unsere Minderwertigkeit zu kompensieren, indem wir uns als besonders selbstbewusst darstellen? Vielleicht sind wir auch manchmal „größenwahnsinnig“?
5. Schuldkonflikt: Suchen wir die Schuld eher bei uns selbst oder schieben wir gerne anderen die Schuld zu? (Selbst- versus Fremdbeschuldigung)
6. Ödipal-sexueller Konflikt: Unsere sexuellen Konflikte führen vielleicht dazu, dass wir unsere Sexualität einfach nicht mehr wahrnehmen. Sie ist uns nicht mehr wichtig. Dann sind wir im passiven Modus. Es kann auch sein, dass wir andere ständig „anmachen“, aber dann nicht ernsthaft eine sexuelle Beziehung eingehen („Locken und Bocken“ – gefunden auf der hervorragenden Website von Maren Hofmann: Psychotherapie-Neumünster). Dann sind wir im aktiven Modus.
7. Identitätskonflikt: Identitätsmangel versus Identitätssicherheit, Identität vs. Dissonanz: Beispielfragen: Wer bin ich eigentlich? Was möchte ich vom Leben? Wie fühle ich mich als Frau oder Mann? Wie erwachsen bin ich? Habe ich überhaupt ein Recht, zu leben? Welcher Kultur, Religion möchte ich angehören? Welcher Beruf schwebt mir vor?
8. Fehlende Konflikt- und Gefühlswahrnehmung: Intellektualisierung, emotionale Verflachung, asoziales Verhalten und vieles mehr kann die Folge sein

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 7.3.2016
Aktualisiert am 9.4.2023

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Mit dem Color Trails Test™ (CTT™) kann die Aufmerksamkeit von Menschen im Alter von 18-89 Jahren untersucht werden. Die Testperson muss dabei zum Beispiel die Zahlen 1-25 der gleichen Farbe mit einem Bleistift verbinden. Der CTT™ kann bei der Firma PAR® oder bei der Testzentrale (Hogrefe-Verlag) gekauft werden.

Alpha-Wellen im EEG zeigen sich bei Entspannung und beim Einschlafen

Im Elektroenzephalogramm (EEG, Hirnstrombild) sind Alpha-Wellen bei leichter Entspannung zu sehen, zum Beispiel im Zustand zwischen Wachen und Schlafen. Auch bei nicht zu tiefer Meditation wie z.B. bei der Reverie, zeigen sie sich. Alpha-Wellen haben eine Frequenz von 8-13 Hertz (Hz): Es entstehen also 8 bis 13 Wellen pro Sekunde in der EEG-Aufzeichnung. Bei tiefer Meditation zeigen sich Theta-Wellen (4-7 Hz). Delta-Wellen (0,5-3 Hz) treten im traumlosen Schlaf auf.

Schizophrenie (F20)

Die Begriffe "Schizophrenie" und "Psychose" werden häufig gleichgesetzt. Sowohl bei der Schizophrenie als auch bei der Psychose verlieren die Betroffenen den Bezug zur Realität, leiden unter Wahnvorstellungen ("Ich werde verfolgt") oder Halluzinationen wie z....

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Partners for Change Outcome Management System (PCOMS)

Das „Partners for Change Outcome Management System“ (PCOMS) ist ein Beurteilungssystem, mithilfe dessen verhaltenstherapeutische Therapien verbessert werden sollen. Das PCOMS besteht aus zwei Beurteilungsskalen: der Outcome Rating Scale (ORS) und der Session Rating Scale (SRS). Auf diesen Skalen stellt der Patient dar, wie sehr ihm die Therapie bisher geholfen hat (ORS) und wie er die Beziehung zum Therapeuten einschätzt, z.B. wie sehr er sich mit dem Therapeuten verbunden fühlt (SRS). Die ORS und die SRS bestehen jeweils aus 4 Items. Weiterlesen

Berner Inventar für Therapieziele (BIT-T)

Mithilfe des Berner Inventars für Therapieziele (BIT-T; Berner Inventory of Treatment Goals, Martin grosse Holtforth & Klaus Grawe, 2002) können die Therapieziele, die von Patienten und Therapeuten formuliert werden, in Codes überführt werden. Das „T“ steht für „Taxonomie für Therapieziel-Inhalte“. Weiterlesen