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Aktuelle Seite: Startseite / Diagnostik / DIE eine psychologische Diagnose gibt es selten

DIE eine psychologische Diagnose gibt es selten

19.04.2017 von Dunja Voos 1 Kommentar

Viele Patienten kennen das: Für ihre Symptome haben die Ärzte und Psychologen viele Namen. Da gibt es die Angststörung, die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) oder die Borderlinestörung. Ängste kommen sowohl bei der PTBS als auch bei der Borderlinestörung vor. Viele Therapeuten sehen in der Borderlinestörung gleichzeitig eine posttraumatische Belastungsstörung. Doch die Diagnose hat für den Patienten und die Umgebung eine große Bedeutung: Während man mit Angstpatienten oder traumatisierten Patienten Mitleid hat, werden Borderline-Patienten als schwierige Patienten angesehen, obwohl auch sie traumatisiert sind und unter Ängsten leiden.

Wie kann ich mich selbst definieren?

Patienten, die versuchen, sich nach Diagnose-Schlagwörtern selbst einzuordnen, werden es wohl schwer haben. Das Kind mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) ist vielleicht so unruhig, weil es traumatisiert ist und/oder ihm der Vater fehlt. Wechselt das Kind den Arzt, erhält es in der heutigen Zeit vielleicht die Diagnose „Asperger-Syndrom“. Der Patient mit der Angststörung fühlt sich oft auch niedergeschlagen, also depressiv. Hat er nun eine Angststörung oder eine Depression? Vielleicht hat er ja beides? Oder vielleicht hat er beides aufgrund einer Persönlichkeitsstörung?

Massig Sorgen

Fragt man den Patienten selbst, so wird er wahrscheinlich von seinen Sorgen erzählen, von seinen Ängsten, von dem Alleinsein oder von seiner schwierigen Kindheit. Genauso wenig, wie sich das Problem des Patienten eng eingrenzen lässt, genauso wenig lässt sich DIE eine Ursache als Bösewicht festmachen. Zwar gibt es Symptome, die im Vordergrund stehen, z.B. Angst. Oder es gibt Ursachen, die offensichtlich sind, z.B. Vernachlässigung in der Kindheit. Aber diese offensichtlichen Punkte sind meist eingebettet in viele andere Probleme. Viele Kinder erleben nicht „nur“ sexuellen Missbrauch, sondern auch alkoholisierte Eltern, Strafen, Trennungen und Krankheiten.

Wer viel liest, hat alles

Wer nach psychologischen Diagnosen googelt, erkennt sich in den beschriebenen Krankheiten oft selbst wieder. Man glaubt, man hat genau die psychische Krankheit, von der da gerade die Rede ist. Und in gewisser Weise ist es auch so: Psychologisches lässt sich schwer eingrenzen. Die Bandbreite ist riesengroß: alle Züge, die psychisch Kranke haben, haben auch Gesunde. Es ist immer nur eine Frage der Ausprägung. Jeder ist mal euphorisch, mal niedergeschlagen, mal unempathisch, mal einsam und mal sorglos. Bei einer psychischen Krankheit sind die einzelnen Dimensionen nur oft sehr ausgeprägt. Welchen „Namen das Kind bekommt“ hängt auch oft von der Ausbildung und der Erfahrung des Therapeuten ab.

Entscheidend ist der Blick auf die Schwierigkeiten und die Entwicklungsmöglichkeiten

Patienten sollten sich nicht allzu sehr von der Diagnose beirren lassen. Wichtig ist, sich einen Therapeuten auszusuchen, der gut ausgebildet ist, nicht nur schnell Medikamente verschreibt und bei dem „die Chemie stimmt“. Wichtig ist es, die Probleme, Konflikte und Sorgen anzuschauen und hier Schritt für Schritt nach den Gründen und Verarbeitungsmöglichkeiten zu suchen. Dann ist es fast egal, welche Diagnose der Krankenkasse gemeldet wird. Dann kommt es nur noch auf den eigenen Weg an.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • Psychiater und Psychoanalytiker stellen oft verschiedene Diagnosen
  • Die wichtigsten ICD10-Diagnosen der Psychotherapie
  • Neurosenpsychologische Diagnose

Links:

Stijn Vanheule, Psychoanalysis.be:
Weg met de etikettendiagnostiek
http://stijnvanheule.psychoanalysis.be/2013/05/10/weg-met-de-etikettendiagnostiek/

Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD)
www.opd-online.net

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 10.9.2011
Aktualisiert am 19.4.2017

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Kategorie: Diagnostik Stichworte: Diagnostik

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Kommentare

  1. spielfee meint

    10.09.2011 um 10:44

    Je älter man wird, desto mehr hat man ja auf dem „Buckel“. Fast jeder hat sein Päckchen zu tragen, nur manche stecken es besser weg. Ich habe das Gefühl, wenn man einmal in sich gefangen ist, kommt man nicht so schnell wieder da raus. Mal hat man jahrelang Ruhe und es braucht nur ein einschneidendes Ereignis und das Karussell dreht sich wieder von vorn. Mir ist das sehr lästig. So sieht man, wie viele betroffen sind, wenn man sich auf Therapeutensuche macht und Monate warten muss. Doch kaum einer traut sich, sich in diesem Bereich zu outen, obschon Gespräche mit guten Freunden dann genau das Richtige sind.

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