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Psychotherapeutengesetz

Seit 1999 ist der Begriff „Psychotherapeut“ gesetzlich geschützt. Damals trat das Psychotherapeutengesetz (PsychThG) in Kraft. Nur noch Ärzte und Psychologen mit einer Psychotherapie-Ausbildung dürfen sich „Psychotherapeut“ nennen. Heilpraktiker mit einer Ausbildung zum „Heilpraktiker für Psychotherapie“ müssen den Zusatz „Nach dem Heilpraktikergesetz (HPG)“ tragen. Das Psychotherapeutengesetz findest Du auf der Website gesetze-im-internet.de.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 17.8.2009
Aktualisiert am 16.9.2015

Buchtipp: Viktor Staudt: Die Geschichte meines Selbstmords

Er komme von der dunklen Seite des Lebens, aber jetzt sei er auf der hellen Seite, sagt der niederländische Autor Viktor Staudt in einem Fernsehbeitrag in der Sendung maintower/hr-fernsehen (1o.9.2015, Welttag der Suizidprävention). Viktor Staudt litt unter Angst und Panik und warf sich in selbstmörderischer Absicht vor einen Zug. Wenn man schon so weit sei, könne man gar nicht mehr an den Zugführer denken. Man sei da wirklich krank, sagt er im Beitrag. Bei seinem Selbstmordversuch verlor er beide Beine. Danach klärte er Menschen viele Jahre über Depressionen und Angststörungen auf. Am 8.9.2019 nahm er sich in Italien endgültig das Leben. Weiterlesen

Der Gedanken-Tinnitus

"Es ist egal, was ich mache, wo ich gehe und stehe, was ich arbeite oder mit welchen Freunden ich mich unterhalte: Immer läuft ein Gedankenband im Hintergrund mit, das mir sagt: Du willst ja gar nicht mehr leben. Wie soll ich das bloß aushalten? Ob der andere ...

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Shuttle-Analyse, Shuttle-Psychoanalyse: Hier arbeiten, dort lernen

Es gibt viele Länder, in denen es keine - oder nur wenige - Lehranalytiker der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA) gibt. Das ist zum Beispiel in Osteuropa der Fall. Wer sich in diesen Ländern dennoch zum IPV-Analytiker ausbilden lassen möchte,...

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Die Psychoanalytisch-interaktionelle Methode (PIM)

Wer in der psychosozialen Beratung tätig ist, für den könnte die „Psychoanalytisch-interaktionelle Methode“ (PIM) interessant sein. Diese Methode wird unter anderem zur Behandlung von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen eingesetzt, also für Patienten mit einem „niedrigen Strukturniveau“ (= niedrig integriertes Strukturniveau). Die Psychoanalytisch-interaktionelle Methode enthält Bausteine der Psychoanalyse, Entwicklungspsychologie, Soziologie und Neurowissenschaft. Der Patient soll durch die Arbeit an der Selbst- und Beziehungsregulation in die Lage versetzt werden, stabiler am sozialen Leben teilzunehmen. Dabei bietet sich der Therapeut dem Patienten als ein „erreichbares Gegenüber“ an. Mehr Informationen: www.interaktionell.de und „Handbuch psychoanalytisch-interaktionelle Therapie“ von Ulrich Streeck (DGPT, Göttingen) und Falk Leichsenring (DGPT, Gießen), Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 3. Auflage, 2015.

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Zyklisches Erbrechen bei Kindern

Alle paar Wochen wacht Lena frühmorgens mit Erbrechen auf. Viele Stunden verbringt sie am Waschbecken. Nach zwei Tagen ist der Spuk vorbei. „Zyklisches (also immer wiederkehrendes) Erbrechen“ (Cyclic vomiting syndrome, CVS) nennen die Kinderärzte es, wenn keine handfesten Ursachen dafür gefunden werden können. Auf den ersten Blick lassen sich keine psychosomatischen Zusammenhänge feststellen. Doch hier ist genaues Beobachten gefragt: Viele Kinder erbrechen dann, wenn sie zu oft alleingelassen wurden, zu sehr Mutter und/oder Vater vermissten oder mit einem großen Kummer ins Bett gegangen sind.

Wenn man hier genau beobachtet, kann man herausfinden, wodurch die Phasen des Erbrechens getriggert (leicht ausgelöst) werden. Das braucht sehr viel Geduld. Obwohl es das zyklische Erbrechen auch bei Erwachsenen gibt, ist es eine typische Erkrankung des Kindes, die oft mit der Migräne des Erwachsenen verglichen wird. Etwa 2% der Kinder sind betroffen (Abu-Arafeh, Ishaq & Russell, George, 1995). Schlaf und viel Ruhe lindern die Beschwerden und fördern die Erholung.

Die Wunderfrage nach Steve de Shazer

„Wie würde Ihr Leben aussehen, wenn Sie Ihr Problem XY nicht hätten? Was wäre, wenn Sie morgen aufwachten, und es wäre ein Wunder geschehen?“ Eine solche oder ähnliche Frage stellen Psychotherapeuten manchmal ihren Patienten. Bei der Wunder-Frage kann es hilfreich sein, von einer gewohnten Situation auszugehen, also z.B. zu sagen: „Stellen Sie sich vor, Sie gehen abends ins Bett, so wie Sie es immer machen. Morgens um 7 klingelt der Wecker, so wie immer bei Ihnen. Was würde passieren, wenn Sie dann aufwachten und sich vorstellten, Ihr Problem wäre verschwunden?“ Diese Fragetechnik (die es wahrscheinlich schon immer gab) wurde offiziell von dem amerikanischen Psychotherapeuten Steve de Shazer (1940-2005) geprägt und in die Psychotherapiewelt eingeführt. Die Frage wird häufig von Psychotherapeuten in einer lösungsorientierten Kurzzeitpsychotherapie gestellt.

Links:

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.8.2015
Mit Dank an M.L. für die Inspiration …

Butyrophenone

Das Butyrophenon (1-Phenylbutan-1-on) ist die Grundstruktur vieler Neuroleptika (Antipsychotika, Mittel gegen Psychosen). Der bekannteste Wirkstoff, der sich vom Butyrophenon ableitet, ist das Haloperidol, das 1958 von Bert Hermans hergestellt wurde. Das Wortteil „Butyro“ leitet sich von „Buttersäure“ ab. Haloperidol ist ein hochpotentes Neuroleptikum, das heißt, es wirkt stark gegen Psychosen, aber nur wenig beruhigend. Ein weiteres hochpotentes Butyrophenon ist z.B. das Droperidol (DHB®). Nur mäßig neuroleptisch wirken die Butyrophenone Melperon (Eunerpan®) und Pipamperon (Dipiperon®). Weiterlesen

Phenothiazine

Phenothiazine ist der Oberbegriff für spezielle Medikamente, die gegen Psychosen wirken (Neuroleptika). Die Silbe „Thi“ bedeutet, dass der Wirkstoff ein Schwefelatom enthält. Die Phenothiazine gehören zu den trizyklischen Neuroleptika: In ihrer chemischen Struktur haben sie drei Kohlenstoffringe. Phenothiazine blockieren die Dopamin-2-Rezeptoren im Gehirn. Zu viel Dopamin im mesolimbischen System des Gehirns kann möglicherweise Wahn und Halluzinationen verursachen. Phenothiazine hemmen auch Serotonin und Histamin. Weiterlesen

Niedrigpotente Neuroleptika

Niedrigpotente Neuroleptika wirken nur in geringem Maße neuroleptisch, also nur geringfügig antipsychotisch. Dafür wirken sie sehr beruhigend. Zu ihnen gehören z.B. Chlorpromazin, Promethazin (Atosil®), Melperon, Pipamperon (Dipiperon), Chlorprothixen, Thioridazin.