„Die Vojta-Therapie tut den Babys nicht weh“

Viele Menschen, die sich berühren lassen von dem Schreien der Babys während der Vojta-Therapie glauben, die Babys würden vor Schmerz schreien. Die Vojta-Therapeuten sagen, das sei nicht der Fall. Abgesehen davon, dass ein Baby sich dazu noch nicht mit Wörtern äußern kann, glaube ich auch, dass die Vojta-Therapie normalerweise nicht körperlich schmerzhaft ist. Was das furchtbare Schreien auslöst ist meiner Meinung nach das pure Entsetzen, wenn das Baby merkt, dass die Erwachsenen es einfach weiter einquetschen, obwohl es Angst hat. Und das ist ein enormer Schmerz. Die meisten Mütter reagieren natürlich und würden der Therapeutin am liebsten ihr Kind wieder entreißen.

Doch dann folgt die „Vernunftsarbeit“ und viele Mütter werden gegen das Schreien immun – so, wie es die Therapeuten auch sind. Ich halte das für unmenschlich von der ersten Vojta-Therapiestunde an. Das Baby wird entkleidet, fühlt sich vielleicht wohl und dann wird es von Erwachsenen in Zwangspositionen und Zwangsbewegungen gedrückt. Das Körpergefühl, das hier eingespeichert wird, wird das Kind vielleicht nie wieder los.

Angst vor Berührung

Immer wieder erhalte ich erschütternde Post von Erwachsenen, die als Baby nach Vojta behandelt wurden. Sie berichten immer wieder dasselbe: Sie können sich kaum berühren lassen, haben Angst vor Massagen, vermeiden Arztbesuche, haben oft keine Partner. Sie geraten in Panik, sobald sich die körperliche Nähe zu einem anderen Menschen ankündigt. Retrospektive Studien hierzu wären dringend notwendig. Ich glaube, dass durch die Vojta-Therapie beim Baby ein erheblicher psychischer und körpergefühlsbezogener Schaden angerichtet werden kann, von dem die Menschen sich später nur sehr schwer wieder befreien können. Manche Geschichten erinnern mich an den Kampf, den Folteropfer nach den Qualen angehen müssen, um wieder so etwas wie Gesundheit, Unversehrtheit und Integrität zu erlangen.

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Selbstveröffentlichung, 9.2.2021
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