Willkommen

Depressionen bei Kindern und postpartale Depression der Mutter hängen zusammen

Nicht nur Erwachsene leiden unter Depressionen - auch bei Kindern und Jugendlichen kommen sie vor. Die Ursachen sind vielfältig. Einige Studien weisen darauf hin, dass schon das frühe Zusammenspiel zwischen Mutter und Kind Einfluss darauf haben kann, ob Kinde...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Der Mund ist unsere „Urhöhle“

Der Säuglingsforscher René Spitz (1887-1974) bzeichnete die Mundhöhle als "Urhöhle", weil er davon ausging, dass der Säugling die frühesten und wichtigsten Erfahrungen mit dem Mund macht. Erst an zweiter Stelle standen für ihn die Sinneserfahrungen, die mit ...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Primäre und sekundäre Zufriedenheit

Die Autoren des Buches „Smart Love“, Martha Heineman Pieper und William Pieper, haben den Begriff der primären und sekundären Zufriedenheit geprägt. Unter „Primärer Zufriedenheit“ verstehen sie jene Grundzufriedenheit, die in einem Kind entsteht, wenn es geliebt wird. Wenn sich die Eltern für ihr Kind interessieren, ausreichend mit ihm spielen, es anerkennen und wertschätzen, dann fühlt sich das Kind wohl. „Sekundäre Zufriedenheit“ zieht es dann z. B. aus seinen Beschäftigungen, aus Leistung, aus dem Instrumentenspiel, aus dem Bewundertwerden oder dem Sport. Je stärker die „Primäre Zufriedenheit“, desto weniger können ihm die Enttäuschungen des täglichen Lebens anhaben. Kinder, denen es von Grund auf nicht so gut geht, suchen ihre Befriedigung stärker in äußeren Dingen wie Anerkennung durch Freunde, Macht, Rechthaberei etc. – sie versuchen, wenigstens die sekundäre, also die „machbare“ Zufriedenheit zu erlangen.

Selma Fraiberg

Selma Fraiberg (1918-1981) war eine US-amerikanische Kinder-Psychoanalytikerin. Sie ist eine wichtige Begründerin der Mutter-Kind-Psychotherapie.

Links:

Fraiberg, SelmaPersonenlexikon der Psychotherapie2005, Part 6, 152-153, DOI: 10.1007/3-211-29396-5_...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Frühe Kindheit als Schicksal? (Buchtipp)

Die Psychoanalytikerin Marianne Leuzinger-Bohleber, ehemalige Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts Frankfurt, hat ein beeindruckendes Buch über die psychische Entwicklung des Kindes geschrieben. Das Buch Frühe Kindheit als Schicksal macht deutlich, wie komplex die kindliche Entwicklung verläuft und wie unsagbar wichtig die enge Beziehung zu den Eltern und anderen Bezugspersonen ist. Leuzinger-Bohleber beschreibt, wie Kinder Gefühle lernen und woran die Entwicklung vieler Kinder scheitert. Dieses Buch zeigt aber auch, dass psychische Störungen wie z. B. das Aufmerksamkeitsdefizit-Hpyeraktivitätssyndrom (ADHS) kein genetisches Schicksal sind. Viel zu häufig wird von einfachen Stoffwechselstörungen ausgegangen, ohne die Situation des Kindes weiter zu hinterfragen. Dabei verdeutlicht dieses Buch anhand von Therapieverläufen, dass hinter der Diagnose ADHS oft problematische Familienverhältnisse stehen. Das Fallbeispiel von Max zeigt, wie eine psychoanalytische Therapie bei ADHS gelingen kann (S. 171-172).

Erzählen statt Messen

Dass die Möglichkeiten der Psychoanalyse relativ selten zur Sprache kommen, liegt unter anderem daran, dass die Wissenschaft auch in Bezug auf die Psychotherapie alles „messen“ will. Vieles lasse sich bei psychischen Vorgängen jedoch nicht messen, sondern eher erzählen, so die Autorin. Durch Einsichten und emotionale Erfahrungen verändern sich die Kinder in der Therapie. Vieles lässt sich jedoch kaum messen, sondern eben nur beschreiben. Marianne Leuzinger-Bohleber gibt in ihrem Buch viele Antworten auf Fragen, die häufig gestellt werden – beispielsweise erklärt sie, wie Aggressionen bei Jugendlichen entstehen und auf welchen Ebenen Kinder und Familien erreicht werden können, um destruktivem Verhalten, Hyperaktivität oder Depressionen vorzubeugen. Dabei ist die Sprache recht kompliziert, so dass sich dieses Buch wohl eher an hochspezialisierte Fachleute richtet.

„Fonagy und seine Mitarbeiter definieren Mentalisierung in der Folge einer philosophischen Tradition, die von Brentano (1973/1874), Dennett (1978) und anderen begründet und als eine Form vorbewusster imaginativer mentaler Aktivität verstanden wurde, in deren Rahmen menschliches Handeln in Begriffen von ‚intentionalen‘ Geisteszuständen gedeutet wird.“ (S. 113)

Solch ein Satz kann sogar für Experten schwierig sein. Wünschenswert wäre es, dasselbe Buch noch einmal in einer Sprache herauszubringen, die von jedem verstanden wird. So könnten auch Erzieher, Lehrer und Eltern von dem breiten und höchst interessanten Wissen profitieren, das in diesem Buch steckt.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Buch:

Marianne Leuzinger-Bohleber
Frühe Kindheit als Schicksal?
Trauma, Embodiment, Soziale Desintegration.

Psychoanalytische Perspektiven.
Mit kinderanalytischen Fallberichten
von Angelika Wolff und Rose Ahlheim
Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2009

Zeitschrift „undKinder“: Kleine Kinder strafen?

Natürlich brauchen unsere Kinder Halt. Und einen Rahmen sollten wir ihnen auch geben. Aber wir müssen längst nicht immer alles „im Griff“ haben oder im Namen der Konsequenz altersunangemessen handeln. Die Zeitschrift undKinder“ des Züricher Marie Meierhofer Instituts für das Kind fragt in seiner Ausgabe Nr. 80 (2007): „Kleine Kinder strafen?“. Hier bekommen Eltern neue Denkanstöße. Erziehungsprogramme werden kritisch hinterfragt und die Autoren erklären, was Eltern von ihren Kleinkindern eigentlich erwarten dürfen.

Babys: Wenn die soziale Kommunikation erwacht

Wenn Eltern begeistert erzählen, was ihr kleiner Säugling schon alles kann, stehen Freunde manchmal verständnislos davor. Scheint doch der kleine Erdenbürger einfach nur passiv die Küsse seiner Eltern zu empfangen. Doch mit etwa drei Monaten erwachen seine sozialen Kommunikationsfähigkeiten. So jedenfalls hat es der Entwicklungspsychologe Robert Emde genannt („Awakening of Sociability“). Der Säugling hält ausdauernd Blickkontakt, macht Laute nach (soziales Lautieren) und beginnt, mehr willentlich zu lächeln.

Theory of Mind (ToM)

Jeder von uns hat eine "Theorie" darüber, wie der andere sich fühlt und warum er so handelt, wie er es gerade tut. Der andere schaut den Apfel an, weil er gerne einen essen würde. Auch über uns selbst können wir in dieser Form nachdenken. Dieses Wissen wird "...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Resilienz

Resilienz ist der Ausdruck für psychische Widerstandskraft. Manche Menschen haben eine große Resilienz: Sie sind – vielleicht sogar trotz großer Belastungen in der Kindheit – gesund geblieben und können Lebenskrisen gut überwinden. Andere zerbrechen trotz...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Squiggle-Spiel: Kritzeln in der Kindertherapie

Das erste Treffen zwischen Kind und Therapeuten ist entscheidend. Wird das Kind Hoffnung schöpfen und Vertrauen fassen? Wenn der Therapeut dem Kind ein Blatt Papier anbietet und es darauf kritzeln lässt, dann bedeutet das Entlastung für das Kind. Der Psychoan...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden