Willkommen

„Abgründe“ von Hans Hopf (Buchtipp)

Der Kinderpsychoanalytiker Dr. Hans Hopf hatte schon immer eine wunderbare Art zu schreiben, doch besonders bewegend finde ich sein neues Buch „Abgründe. Spektakuläre Fälle aus dem Leben eines Psychotherapeuten“ (Klett-Cotta, 2020). Hier bringt er dem Leser die Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen auf eine sehr interessante Weise näher. In übersichtlichen Kapiteln erzählt er Geschichten, die er in seinen vielen Berufsjahren mit seinen Patienten und Patientinnen erlebt hat. So sind viele wahre „Kurzgeschichten“ zusammengekommen, die eine breite Leserschaft ansprechen. Eltern und möglicherweise auch deren ältere Kinder bekommen einen Einblick, wie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie funktioniert. Weiterlesen

Angst vor der inneren Kraft

"Es war zwei Uhr morgens. Ich wurde wach und fühlte mich unendlich depressiv. Es war, als würde ein unbeschreiblicher Druck auf mir lasten. In mir wuchs der Gedanke: 'Das ist nicht auszuhalten!' Das Gefühl des Unaushaltbaren wurde so mächtig, dass ich Angst ha...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Was ist der Unterschied zwischen Schizophrenie und Psychose?

Die Begriffe „Schizophrenie“ und „Psychose“ werden oft gleichsinnig verwendet. Und tatsächlich ist es oft nicht leicht, zu sagen, ob ein Patient eine Psychose oder eine Schizophrenie hat. Bei der Psychose hat der Patient zum Beispiel Wahnvorstellungen, Halluzinationen und fühlt sich verfolgt. Psychotisch kann man kurzfristig werden, z.B. nach einem traumatischen Erlebnis, nach der Geburt eines Kindes oder im Rahmen einer körperlichen Erkrankung. Viele Psychosen klingen rasch wieder ab. „Er ist psychotisch“ heißt, dass gerade jetzt jemand unter wahnhaftem Erleben leidet und dabei oft sehr aufgebracht ist, also an „Positiv-Symptomen“ leidet. Die Schizophrenie hält in der Regel jedoch länger an. Sie entwickelt sich meistens langsam, ist „zäh“ und chronisch. Häufig zeichnet sie sich durch eine scheinbare Gefühlsverflachung aus, also durch „Negativ-Symptome“. Weiterlesen

Explizites und implizites Gedächtnis ermöglichen das bewusste und unbewusste Erinnern

Unsere ersten bewussten Erinnerungen beginnen im Alter von etwa vier Jahren. An die Erlebnisse davor können wir uns nicht bewusst erinnern. Sigmund Freud bezeichnete dieses Nicht-Erinnern-Können als „infantile Amnesie“. Doch auf eine bestimmte Art erinnern wir uns auch an das, was wir in früheren Zeiten erfahren haben. Dabei spielt unser Körper eine besondere Rolle (siehe auch: Embodiment). Unsere bewussten Erinnerungen werden in einem Teil des Gehirns namens Hippocampus „gespeichert“. Diese Hirnregion reift erst am Ende des dritten Lebensjahres voll aus. Was hier als bewusste Erinnerung abgespeichert ist, wird als explizites Gedächtnis (bewusstes = deklaratives Gedächtnis) bezeichnet. Dieses bewusste = deklarative Gedächtnis enthält einerseits Erinnerungen an Fakten (= semantisches Gedächtnis, z.B. Rom ist Hauptstadt von Italien), andererseits Erinnerungen an Lebensereignisse (= autobiografisches Gedächtnis, siehe auch Verbally Accessible Memory, VAM). Weiterlesen

Posttraumatische Belastungsstörung und plötzliche Erinnerung: Das Situationally Accessible Memory (SAM)

Menschen, die etwas erlebt haben, das nicht zu verarbeiten ist, entwickeln mitunter eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS). Sie träumen unter Umständen von dem Ereignis und leiden darunter, dass die Bilder des Ereignisses immer wieder in ihr Gedächtnis einschießen („Flashbacks“). Für die Betroffenen fühlt es sich an, als sei das verletzende Ereignis jetzt erst geschehen. Schon Gerüche, Geräusche, bestimmte Worte oder Bilder können die Erinnung an die traumatische Erfahrung wachrufen („triggern“) und das Vergangene wieder ganz nah ins Jetzt holen. Weiterlesen

Irrationale Wut hat wie irrationale Angst einen Grund

„Über Wut soll man sprechen“, heißt es so schön. Doch wie soll man darüber sprechen, wenn man wütend ist, dass der andere ein eigenes Leben hat? Wenn es einen wütend macht, dass man sich abhängig fühlt? Wenn es einen wütend macht, dass der andere Haus und Garten hat, während man selbst in einer kleinen Bude hockt? „Über diese irrationalen Wutgefühle zu sprechen, ergibt doch keinen Sinn, oder?“, fragt man sich. Doch! Alleine darüber zu sprechen kann entlasten, wenn der andere zuhört.Weiterlesen

Die Idee wecken, über ein Trauma zu sprechen

Oft ist die Rede davon, dass traumatische Erlebnisse dazu führen, dass die Erlebnisse "abgespalten" werden. Dass sie dem Betroffenen nicht wirklich zugänglich sind. Dass sie nicht in Worte gefasst werden können. Dann "dissoziiert" der Betroffene in der Sprache...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Übertragungswiderstand: Wenn der Analytiker dem Patienten „egal“ ist

Die Psychoanalyse lebt von der Beziehung - besonders auch von der "Übertragungsbeziehung". Der Analytiker verhält sich relativ "neutral" und schweigt viel, sodass im Patienten alte Erfahrungswelten neu auftuachen. Der Patient kommt in die Übertragung - er fühl...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Der sichere Vater erfüllt die Sehnsucht nach Ruhe

"He's going back to her, and I'm going back to ...", sang Amy Winehouse. Wenn man vom Partner verlassen wird, beginnt die Suche: Wohin kann man selbst gehen? "Zurück zu mir", mag man sagen. Aber dazu muss man sich in sich selbst erst einmal wohlfühlen können. ...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Charakter – was ist das eigentlich?

Umgangssprachlich werden "Charakter" und "Persönlichkeit" oft gleichgesetzt. Unter Charakter verstehen wir jedoch die mehr oder weniger unveränderlichen Eigenschaften eines Menschen. Der Begriff "Charakter" leitet sich aus dem Alt-Griechischen ab und hat dort ...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden