Die möglichen schädlichen Auswirkungen der Vojta-Therapie beschäftigen mich weiterhin. Wenn Babys und Kleinkinder die Vojta-Therapie erhalten, können sie sich später nicht daran erinnern. Als junge Erwachsene sind sie dann unter Umständen in psychiatrischen Kliniken und keiner kann sich erklären, warum die psychische Störung so ausgeprägt ist. Psychotherapeuten kommen nicht auf die Idee, nach Vojta zu fragen – meistens haben sie auch keine Vorstellung davon, wie die Therapie aussieht und welche Folgen sie möglicherweise haben kann. Die Betroffenen können nicht anklagen, weil sie eben noch nicht sprechen konnten, als sie mit der Vojta-Therapie gequält wurden. Nach jahrelanger Auseinandersetzung mit dieser Thematik glaube ich, dass spezifische (unbewusste) Phantasien durch die Vojta-Therapie entstehen können. Einige liste ich hier auf: Weiterlesen
Er war klein, der Raum, und eng. In so einem Raum wurde er immer wieder überfallen und gequält. Als Kind. Heute ist er erwachsen. Doch wenn er zum Gespräch muss in den dritten Stock, fühlt er sich hilflos. Er kann nicht mehr denken, reagiert in Angst. Seine Fähigkeit zu mentalisieren ist weg. Doch ist sie an den Ort gebunden. Beide nehmen ihre Stühle und setzen sich aufs freie Feld. Um sie herum die frische Luft. Und das Mentalisieren wird möglich, weil die Angst, überfallen zu werden, in die Weite entschwunden ist.
Die Vojta-Therapie bei Babys kommt aus meiner Sicht einer Misshandlung gleich. Daher wende ich mich immer wieder an verschiedene Stellen mit der Bitte, man möge sich doch nochmals mit der Vojta-Therapie auseinandersetzen unter Berücksichtigung der heutigen Erkenntnisse der Bindungs- und Säuglingsforschung. Ich habe das Bundesgesundheitsministerium, verschiedene Neurologen, Kinderärzte, Krankenkassen, Kinderschutzverbände und Fernsehsender angeschrieben. Und ich stoße immer wieder auf eine ganz merkwürdige Zurückhaltung. Der Satz „Keiner will’s gewusst haben“ kommt mir da in den Sinn. Die Vojta-Therapie sei halt eine Therapie, höre ich. Man kenne sich da medizinisch nicht aus. Man vertraue den Ärzten und Therapeuten, dass sie es schon richtig machen würden. Die Vojta-Therapie sei eine hervorragende Methode für Kinder mit einer Zerebralparese. Und dann ist Ende. Ich finde unter Fachleuten nur wenig Verbündete, die sich dieses Themas einmal annehmen wollen. Einige kritische Expertenstimmen finden Sie hier im Blog.
Ich würde mir wünschen, dass retrospektive psychologische Studien mit ehemals Behandelten durchgeführt würden. Ich würde mir wünschen, dass die Diskussion in der Öffentlichkeit auflebt. Scham- und Schuldgefühle spielen jedoch eine große Rolle und verzögern eine erneute Auseinandersetzung mit dem Thema.