Das Schreien der Babys während der Vojta-Therapie ist für die meisten Mütter nur schwer zu ertragen. Viele Mütter führen die Vojta-Therapie dennoch aus den verschiedensten Gründen fort – sei es, weil sie die Behandlung als wirksam empfinden, sei es, weil sie dem Arzt/der Therapeutin vertrauen. Anfang 2011 habe ich eine kleine anonyme Umfrage durchgeführt. Die Umfrage ist beendet, die Ergebnisse sehen Sie im Folgenden. Gerne können Sie jedoch weiterhin auf dieser Seite Kommentare hinterlassen.
Die Umfrage ist beendet. Hier sind die Ergebnisse:
Insgesamt sind 62 (bzw. 63) Antworten zusammengekommen.
– 49 von 62 Teilnehmern (79%) beurteilen das Schreien ihres Babys während der Behandlung als „stark“ (n = 25) oder „sehr stark“ (n = 24).
– 30 von 62 Teilnehmern (48%) geben an, sehr unter dem Schreien gelitten zu haben.
– 33 von 63 Teilnehmern (52%) hatten das Bedürfnis, während der Vojta-Therapie ihr Kind an sich zu nehmen und den Behandlungsraum zu verlassen.
Zitate
Positive Stimmen:
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Negative Stimmen:
Im Nachhinein hätte es ihr Leben kosten können, denn sie hatte einen Hämoglobin-Wert von 4,7! Ich danke dem lieben Gott das sie nicht während der Therapie unter der Schreierei kollabiert ist! Die Therapeutin hat ihr bei der letzten Sitzung den Arm gezerrt (hat unser behandelnder Arzt im Sozialpädagogischen Zentrum festgestellt) und es hat sie nicht interessiert, da sie soooo überzeugt von ihrer Arbeit war! (Aber das ist hoffentlich ein Einzelfall.) Meiner Meinung nach kann diese Therapie nicht sooo effektv sein, dass sie die Verletzungen an der Kinderseele aufhebt. Wenn ich an diese Zeit denke fühle ich mich schuldig, ihr das angetan zu haben und dass ich nicht meinem Mutterinstinkt gefolgt bin. In unserem Fall wurde es viel zu unbedacht verschrieben, zumal noch nicht einmal klar war, was mit unserer Tochter war!
„Ich mache noch die Therapie, finde diese aber unmöglich. Meine Tochter ist 14 Wochen alt und schreit, als würde ich sie misshandeln. Sie muss die Therapie machen, weil sie ihre Lieblingsseite hat. Seit ich die Übungen mache, ist sie wie ausgewechselt und weint schon, wenn ich sie auf den Wickeltisch lege. Sie zittert am ganzen Körper. Ich möchte gerne die Therapie abbrechen, aber habe Angst, dass ich schuld bin, falls sie spätere Entwicklungsstörungen hat. Ich würde die Therapie KEINEM weiterempfehlen und finde, dass die Kinder gequält werden.“
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Dieser Beitrag erschien erstmals am 24.2.2011
Aktualisiert am 24.4.2016
Bahati meint
Die Kommentare hier machen mich nachdenklich. Ich wurde im Säuglingsalter nach Voita therapiert und ich denke vielleicht sollte man bei der Beurteilung der Wirksamkeit und Schädigung unterscheiden 1. in welchem Alter die Behandlung durchgeführt wurde 2. wie einfühlsam und mit welchem *handwerklichem* Geschick therapiert wurde, 3. wer therapiert hat Mutter oder Therapeut und 4. wie die Beziehung zwischen Kind und Mutter gelagert ist. Nicht jede Mutter liebt ihr Kind automatisch und alle Mütter (Väter analog) reagieren unterschiedlich auf die Belastung durch die Therapie, die ja nirgends in Frage gestellt wird. Ihre Art damit umzugehen beeinflusst wesentlich die Folgen für das Kind.
Mir scheint es als könne man nicht abschließend ein Urteil fällen.
So wie die Therapie bei mir abgelaufen ist (mit 6 Monaten 9 Monate lang vom Therapeut und teilweise meiner Mutter, danach vier Jahre Bobath) weiss ich von Panik bei bestimmten Berührungen, Störung in Beziehungen und beim Sex, Depressionen und einem gestörten Verhältnis zu meiner Mutter die sich als Folge der Therapie von mir abgewandt hat. Sagt sie selbst und so war auch meine Kindheit. Natürlich bleibt die Frage ob das nicht auch mit einer anderen Therapieform so gewesen wäre. Es hilft mir aber zu wissen dass es eine psychologisch anerkannte Ursache für meine Störung des Selbstwertgefühls und meiner Berührungsängste in jeder Hinsicht gibt an der man arbeiten kann. Wenn also über Folgen der Therapie gesprochen wird kann ein Elternteil nur über seinen Umgang und die Folgen sprechen und der Therapierte über seine. In keinem Fall denke ich dass Elternteile abschließend beurteilen können wie es den Kind damit gegangen ist. Dies sollten die erwachsenen Kinder selbst und für sich nach ein bisschen Lebenserfahrung beurteilen dürfen.
Ich galt auch als *wonniges* Kind und habe mich stets um die Gunst meiner Eltern bemüht. Und nach der Behandlung gestrahlt. Ich strahle heute noch Menschen an die sich ambivalent verhalten.
In keinem Fall will ich jemandem hier zu Nahe treten, den Willen zu helfen und die Liebe zu den eigenen Kindern die einem zur Therapie leiten erkenne ich in jedem Fall an und bin froh dass ich diese Entscheidung als Mutter nie treffen musste.
Dunja Voos meint
Liebe Mara,
den Gedanken „wenn sie dann später Probleme hat, bin ich schuld, weil ich zu schwach war, es durchzuhalten“, haben viele Mütter. Aber hier gibt es nur den Blick auf den Körper. Wenn Ihre Tochter später keine körperliche Nähe ertragen kann und Beziehungsschwierigkeiten hat, kann Sie Ihnen ja auch den Vorwurf machen, dass Sie mit Ihr nach Vojta geturnt haben.
Heute so zu handeln, damit später dies oder jenes eintritt, ist manchmal sinnvoll, manchmal aber auch nicht, weil man einfach nicht in die Zukunft blicken kann.
Wenn Sie jetzt spüren, dass Sie Ihrer Tochter zu viel zumuten und dass Sie und Ihre Tochter unter der Vojta-Therapie leiden, dann kann ich nur raten, nach Therapeuten und Ärzten zu suchen, die ohne Vojta arbeiten. Sie können Sie begleiten und Sie können sich dann sicher sein, dass Sie alles in Ihrer Macht stehende tun, ohne Ihre Tochter zu quälen.
Herzliche Grüße
Dunja Voos
Mara meint
Meine Tochter ist jetzt ein halbes Jahr alt. Seit Monaten ist sie wegen einer sehr schweren Hüftdysplasie in Behandlung. Erst mit einer Pavlikbandage, dann Tübinger Schiene plus Vojta, dann leider wegen Verschlechterung sechs Wochen Fettweisgips, jetzt wieder Tübinger Schiene plus Vojta. Ich bin verzweifelt. Ich fühle mich wie wohl jede Mutter sehr sehr schlecht mit Vojta. Meine Tochter hat auch immer sofort angefangen kräftig zu weinen wenn ich sie hingelegt habe. Auch wenn ich sie bloß anziehen oder Wickeln wollte. Allein wie sie mich anguckt, wenn ich die Übungen mit ihr mache, grausam. Als würde sie sagen ‚Mama warum machst Du das mit mir?!‘ Das kann doch nicht gut sein? Ich würde so so gern die Therapie abbrechen, aber wenn sie dann später Probleme hat, bin ich schuld, weil ich zu schwach war es durchzuhalten. Hilft Vojta denn wirklich?? Was geschieht denn, wenn sie die Therapie nicht bekommt?? Es ist wirklich ein Dilemma!
Viele Grüße,
Mara
Elste, Iris meint
Vojta war mir bislang kein Begriff. Ich bin an eine Physiotherapeutin geraten, welche Vojta bei meinem Mann anwendet. Es waren bisher 7 Sitzungen. ABER: wenn ich noch nicht viel dazu sagen kann, jedoch haben sich kleine Veränderungen bei meinem Mann gezeigt (Pflegestufe 3+ u. Härtefall mit Trachealkanüle, PEG + Blasenpunktion).
Mein Mann hatte im Juni 2012 einen 2. überlebten plötzlichen Herztod. Kein Herzinfark, Schlaganfall, Embolie etc. wurden hierbei diagnostiziert. Ärzte auf der ITS waren das 2. Mal mit Ihrem Latein am Ende. Dann wurde einfach ein Apallisch Syndrom diagnostiziert, an das ich nicht glaubte und glaube.
Sogar ein Palliativ Team schickte man zu meinem Mann. Dieses schickte ich natürlich weg, da ich Zeichen des Lebens bei meinem Mann sah. Ich holte mir eine zweite Meinung ein. Mein Mann kam zur Früh-Reha mit Physiotherapie + Logopädie als Therapie-Maßnahme. Dadurch wurde mein Mann, wenn auch minimal, aus seinem Zustand, es wurde von den Ärzten als „Wachkoma“ bezeichnet, herausgeholt. Für mich ein Zeichen des Weiterkämpfens und nicht einfach aufzugeben. Mein Mann ist auch eine Kämpfernatur und gibt sich Gott sei Dank nicht auf.
Nach der Reha kam mein Mann in eine vollstationäre Pflegeeinrichtung. Hier lies ich mir von der Ärztin eine Heilbehandlung der Physiotherapie ausstellen. Wie gesagt, nach der 5. Sitzung bekam ich mit, daß bei meinem Mann Sprechbereitschaft da war. Er schaute mir immer auf den Mund und verformte leicht seine Lippen. Es kamen auch Silben wie: rrrra, ammme und ein Pusten zum F heraus. Wir üben immer täglich das Sprechen.
Ich habe den Eindruckt, daß das Vojta großen Anteil daran hat, denn auch der SpO2-Wert steigt von 90 auf 94. Allerdings ist es sehr anstrengend und Schwerstarbeit für meinen Mann. Ich gönne ihm danach auch seine verdiente Ruhe. Ebenfalls merkt mein Mann, daß in ihm etwas vor sich geht, denn er zieht eine Stirnfalte und fragt sich : was ist denn jetzt los? Er kann sich nicht artikulieren, jedoch lese ich von seinen Augen ab.
Ich ziehe vor meinem Mann den Hut, da er so tapfer weiterkämpft und nicht aufgibt. Ich bin stolz auf ihn. Ich wünsche meinem Mann viel Kraft und auch mir, daß alles sich zum Guten wendet. Von nichts – kommt nichts.
Paul Doron Doroftei meint
Die Vojta Methode ist keine Therapie, die ist reine Folter – eine Folter, die entgegen aller Erkenntnisse in der Medizin immer noch in Deutschland und in den osteuropäischen Ländern als Krankengymnastik „auf neurolophysiologischer Grundlage“ praktiziert wird.
Es ist bekannt, dass die Nerven im Nervensystem eines Neugeborenen noch nicht durch Myelinscheiden voneinander isoliert sind. Myelin ist eine Schicht, die sich im Laufe der Kindheit und besonders während der ersten Lebensjahre als isolierende Hülle um die Nerven aufbaut und entwickelt, sodass später im Leben differenzierte Bewegungen erlernt werden können. Die Nervenzentren eines Säuglings werden bei den feinsten Reizen den ganzen Körper „en Block“ mobilisieren, auch bei Reizen, die lokal und isoliert verursacht werden. Der Sinn jeder funktionalen Entwicklung ist aber eine fortschreitende DIFFERENZIERUNG in den Reaktionen und in den Bewegungen eines Kindes und auch eines Erwachsenen. Nur so und nicht anders kann der Mensch alles lernen, was der Mensch in seinen ersten Lebensjahren lernt (nach Moshe Feldenkrais als Ganzes „organisches Lernen“ genannt). Lernen, den Kopf zu wenden oder ein Musikinstrument zu spielen, bedeutet, alle unnötigen Reaktionen und Bewegungen für die entsprechende funktionale Aufgabe HEMMEN zu können.
… Bei einer globalen Aufregung eines Säuglings oder eines Kindes während einer Vojta-„Therapie“ kann sich absolut keine Fukntion entwickeln oder fördern lassen.
Hat man sich schon gefragt, wie viel Druck die noch weichen und nicht gereiften Knochen und Gelenke eines Säuglings ertragen, ohne dass das Kind Verletzungen für ein ganzes Leben erleiden wird? Wird diese Überlegung bei der Anwendung der Therapie berücksichtigt?
Es ist mir bewusst, dass ich mit diesem Beitrag auf einem gefährlichen Pflaster laufe. Wenn aber damit auch nur einem einzigen Kind die sinnlosen Qualen einer gewaltanwendenden Therapie wie die von Vojta oder von Glenn Doman Delaccato erspart werden, hat es sich für mich gelohnt, dies zu tun.
Weitere Informationen für desinformierte betroffene Eltern gibt es unter folgenden Links:
http://www.youtube.com/watch?v=06DjE0-Dedk
http://www.youtube.com/watch?v=SpSFGpzQjEE&feature=relmfu
http://www.youtube.com/watch?v=XqHAqvUCR0I
http://alt.feldenkrais-training.de/index.php?language=1&topic=1&page=3
und unter
http://www.feldenkrais-training.de
Morri meint
Meine Tochter turn seit rund 7 Monaten nach Vojita (Frühchen aus der 29 SSW und leichter Hirnschädigung nach Sauerstoffmangel) und ich bin weitgehend zufrieden damit.
Ihr gefällt das Turnen nicht wirklich und das zeigt sie auch. Aber schmerzen hat sie dabei keine.
Sie beruhigt sich sehr schnell nach einer Therapieeinheit und strahlt dann sogar unsere Therapeutin wieder an.
Hätte sie schmerzen, dann würde sie eine ganze Weile brauchen um sich wieder „ein zu bekommen“.
Ob es die Mutter-Kind-Bindung stört (hört man ja gerne), merke ich jedenfalls nichts davon. Ich turne im gegensatz zu meinem Mann mit ihr und sie dennoch sehr auf mich fixiert. Bin ja auch die Mama :)
Vielleicht kommt es aber auch manchmal auf das Kind an. Für andere kann ich da nicht sprechen.
Für mich war es am Anfang auch nicht sehr leicht. Aber man wächst mit seinen Aufgaben. Vielleicht würde sie sich auch ohne Vojita „normal“ entwickeln. Ich lasse es aber bestimmt nicht auf einen Versuch ankommen. Bei meiner Tochter konnten die Ärzte nie sagen ob sie sich Drehen, Krabbeln oder Laufen lernen würde. Seit ein paar Tagen versucht sie sich zu drehen und hat es sogar schon einige mal gemacht :)
Unsere Physiotherapeutin hat übrigens Bobath, als auch Vojita.
Gruß Morri
Lila meint
Ich habe gerade die Komentare meiner „Leidensgenossen“ gelesen und kann leider nur bestätigen was erwähnt wurde.
Unsere Tochter (6,5 Monate alt) wurde bereits nach Vojta behandelt, da sie ca. 6 Wochen zu früh auf die Welt kam und Probleme mit der rechten Hand sowie mit dem kompletten Rumpf hat. Die Besuche bei der Krankengymnastin waren jedesmal für uns beide total belastend. Romy hat fürchterlich geschrien (sie ist sonst ein sehr fröhliches Mädchen und weint wirklich sehr selten) und ich war fix und fertig. Es war so laut, dass ich oft gar nicht mehr gehört habe, was die Therapeutin überhaupt gesagt hat.
Zu Hause konnte ich die Übungen auch, wie bereits erwähnt wurde, nicht durchführen. Ich habe es probiert, aber ich habe mich jedesmal schlecht gefühlt, wenn ich Romy „das antun“ musste. Das habe ich der Krankengymnastin auch so mitgeteilt.
Leider hat sie mir dann recht unmissverständlich mitgeteilt, dass ich damit meinem Kind nur schaden würde. Ich müsse das Kind fördern und das wäre nur mit Vojta möglich. Und ich müsse noch oft in meinem Leben etwas tun, wo ich nicht ganz dahinter stehe. Nun ja, mir hat es dann ehrlich gesagt, ziemlich gereicht.
Ich werde mich nach weiteren Alternativen umsehen. Übrigens hat bereits ein erfahrener Ostheopath (schreibt man das jetzt so) nach der Kleinen gesehen und meinte, dass aus seiner Sicht so eine Quälerei nicht nötig wäre.
Man kann davon halten, was man will. Letztendlich kann ich auch nicht wirklich beurteilen, ob Vojta in bestimmten Fällen sinnvoll ist oder nicht.
Ich kann nur sagen, ich empfinde diese Form der Therapie als sehr grob und für mich kommt so etwas nicht mehr in Frage. Ich höre da einfach auch auf mein Gefühl.
Anja meint
Meine Tochter kam mit einer schweren Hirnschädigung, verursacht durch eine Zytomegalie-Infektion in der Schwangerschaft, zur Welt. Ich hatte mich bis dahin mit irgendwelchen Therapieformen überhaupt nicht auseinandergesetzt.
Man begann damals sofort mit der Vojta-Therapie. Sie sollte helfen, aber mir trieb es jedesmal die Tränen in die Augen, wenn die Therapeutin zu Hause die Übungen mit ihr machte. Das schlimmste war dann allerdings für mich, als ich die Übungen selbst mit der kleinen durchführen sollte. Das ging gar nicht!
Mich hätte es vielleicht überzeugt, weiterzumachen, wenn ich auch nur einen klitzkleinen Erfolg gesehen hätte, aber es tat sich nix. Nach 9 Monaten habe ich die Therapie, bedingt durch einen Umzug in eine andere Stadt „abgebrochen“. Sie wurde im neuen Zentrum dann nach Bobath therapiert.
Ein Allheilmittel wird es wohl nicht geben. Nennenswerte Erfolge haben sich immer noch nicht eingestellt. Es gilt nun in Sachen Spastik eher eine Schadensbegrenzung zu betreiben. Mittlerweile ist sie 14 jahre alt und leidet seit 2 jahren an einer Hüftluxation, die man leider mit keiner Therapie mehr rückgängig machen kann.
Lieben Gruß
Gweniva31 meint
Meine Tochter (4 Monate) sollte auch wegen einer leichten Schädelasymetrie nach Vojta behandelt werden. Eine Sitzung haben wir bereits hinter uns, aber mein Mann und ich werden die Therapie abbrechen und sie lieber nach Bobath behandeln lassen, weil sie in der darauffolgenden Nacht so oft geweint hat, dass ich der Ansicht bin, dass die seelischen Schäden viel schlimmer sind als ein leichter abgeflachter Hinterkopf, der sich vielleicht im Laufe des Wachstums noch verwächst.
Ich selbst bin ein Kind mit Hüftdysplasie und habe, durch einen Krankenhausaufenthalt im Alter von 5 Monaten, Probleme, nachts im Dunkeln zu schlafen, weil mich die Krankenhausschwestern nicht trösten konnten und mich mit meinem Bettchen in einen dunklen Gynastikraum mit wattierten Türen gelegt haben. Dort habe ich mich regelrecht die Stimmbänder kaputt geschrien, sodass ich nicht mehr weinen konnte.
Dieses Angstgefühl hat sich so in mir eingenistet, dass ich stets mit einem Nachtlicht schlafe. Ich will nicht, dass meine Tochter ebenfalls so ein Erlebnis ihr Leben lang verfolgt. Es heißt zwar immer, dass man von diesem Alter nichts mehr weiß, aber ich bin mir sicher, dass gewisse Empfindungen doch im Gehirn gespeichert werden.
Vojta soll vielleicht gut sein, aber ich denke, es ist erst zu empfehlen für Kinder, die sich selber äußern können, wenn ihnen etwas weh tut. Ich finde diese Therapie grausam für so ein kleines Wesen, dass unsere Hilfe braucht um auf der Welt erst einmal zu überleben.
Holger Clever meint
Hallo mir hat Vojta sehr gut getan. Ich bin 36 und mache diese Therapie seit zwei Jaren wieder mit sehr gutem Erfolg. Meine Spastik hat sich reduziert. Ich muss aber dran bleiben. Leider geht es nur einmal in der Woche.Bis zu meinem 18. Lebensjahr wurde ich täglich drei mal behandelt. War neben der Schule nicht so einfach, aber wir haben das durchgezogen und es tat mir gut mir gut, obwohl ich mir mit 12 oder 13 auch was schöneres hätte vorstellen könen.
Gruß
Holger
Gildenstern meint
Wir machen Vojta, aber ich will meinen Sohn nicht mehr schreien hören. Heute war es mir zu viel. Nach der Therapie hat er braune Flecken (Pünktchen) im Gesicht und auf den Armen bekommen. Ich denke, da sind die kleine Blutgefäße zerplatzt. Ich gehe nicht mehr hin. Unser Sohn ist sehr beweglich, sehr lebendig. Dass er etwas einen Fuß nach innen dreht, … das wird schon. Er entwickelt sich noch, denke ich. Ich bin und war sehr verzweifelt.
Wir wollen auch ein zweites Kind haben, aber Vojta würde ich nie wieder machen! Es ist schrecklich!