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Festgemauert

Festgemauert in der Erde … hält sie mich, lässt mich nicht los. Es gibt kein Vor und kein Zurück, kein Auf und kein Ab, kein Links und Rechts. Dieses Festgehaltenwerden macht Panik und lässt die Angst auf eine merkwürdige Weise verschwinden. Auch, wenn der Körper unter diesem Druck sterben könnte. Wenn ich Abschied davon nehmen möchte, fliege ich weg. Oder nicht?

Kommentar: Kinder, die in einer Festhalte- oder Vojtatherapie gequält wurden, die gestraft wurden, die sich wortwörtlich oder im übertragenen Sinne nicht bewegen durften, suchen möglicherweise als Erwachsene immer wieder die Enge. Sie quälen sich in Verstrickungen, weil ihnen das angenehmer erscheint als die drohende Freiheit. Sie wird oft leichter möglich, wenn da einer ist, der einen hält.

Das Erbrechen

Alles zieht sich im Mund zusammen. Da kommt eine Welle, das spürt man. Liegen ist jetzt nicht mehr. Unruhig steht man auf. Ab auf's Klo, mit Eimer davor und dann warten. Dann hyperventilieren. Man spürt, wie der Atem schneller geht. Wie es einem heiß wird. ...

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Widerstand (englisch: Resistance) in der Psychoanalyse

Sigmund Freud bezeichnete die Aktionen des Patienten, die das Weiterkommen in der Psychoanalyse verhindern, als Widerstand. Wenn Patienten "Widerstand leisten", dann tun sie das meistens aus Angst. Wer in der Psychoanalyse seinen vorbewussten Neid oder seine S...

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Was beim Containen alles schiefgehen kann

Manche Menschen neigen dazu, den anderen wie eine schweigsame, bedrohliche Wand zu erleben. Möglicherweise hatten diese Menschen Mütter, die sich wie eine verschlossene Wand verhielten. Das bedeutete für das Kind, dass es nicht möglich war, Psychisches "in die...

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Zwangsstörung: Das Leiden darunter, dass etwas nicht in Ordnung ist

Menschen mit Zwängen müssen immer etwas tun oder denken, das sie quält. Ihr Grundgefühl ist das Gequältsein. Sie fragen sich, wie sie aus dieser Qual herausfinden. Sie haben immer das Gefühl, dass da ein Rätsel ist, das sie nicht lösen können oder dass da Ding...

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Zeig Dich! Die Angst vor dem Schmerz des Erkanntwerdens

Manchmal denkt man etwas so "laut", dass man meint, der andere müsste es längst gehört haben. "Wir brauchen Butter" kann genauso dazu gehören wie: "Ich bin glücklich darüber, dass ich gestern meinem Geigenschüler die dritte Lage beibringen konnte." Dann geht d...

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Wohin mit der Wut auf früher?

Ich denke, ich weiß, warum mir gerade wieder so übel ist, dass ich die Arbeit unterbrechen muss. Ich denke, ich weiß, warum ich gerade wieder kaum Luft bekomme und mich verloren fühle. Warum ich gerade nicht weinen kann, obwohl ein schreckliches Weingefühl in ...

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Wenn Wetterlagen an traumatische Erfahrungen erinnern

"Ich bin total wetterabhängig. Wenn es so kalt ist im Januar, macht mich das ganz krank", sagt die Patientin. "Da machen Sie sich ja sehr abhängig vom Wetter, von dem, was außen ist", sagt die Psychotherapeutin. Was die Therapeutin nicht bedenkt: Vielleicht "m...

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95 Wie wird man Psychoanalytiker? Soll ich eine Decke zur Verfügung stellen?

Manche Psychoanalytiker haben eine, andere haben keine: eine Decke auf der Couch. Sie kann zu sehr interessanten Beobachtungen und Erkenntnissen führen. Der Patient darf sich die Decke nehmen, wenn er friert oder einfach das Bedürfnis hat, sich zuzudecken. Hie...

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Therapieerfolge in der Psychoanalyse sehen anders aus

Ich finde, es gibt viele Gründe, warum man die Psychoanalyse nicht so erforschen kann, wie wir Forschung gewohnt sind. Viele Veränderungen erleichtern die Patienten, jedoch sind sie nicht als „Symptomverbesserung“ auf den ersten Blick erkennbar. Beispielsweise wird im Depressionstest auf Therapie.de nach Traurigkeit gefragt: „Ich fühle mich bedrückt, schwermütig und traurig: Nie/manchmal/oft/meistens.“
Ein Psychoanalyse-Patient sagt: „Ich bin endlich nicht mehr verbittert. Ich kann endlich traurig sein, darüber bin ich sehr froh.“

Durch die Traurigkeit gelang es dem Patienten schließlich, mit anderen in Resonanz zu treten und sich trösten zu lassen. Er konnte an schwermütigen Tagen nun melancholische Texte verfassen. Die frühere Verbitterung hatte für Starre und Isolierung gesorgt, was für den Patienten viel belastender war.

Über Suizid nachdenken und sprechen

Ein weiteres Item im Depressionstest lautet: “ Ich beschäftige mich in Gedanken mit Tod oder Selbstmord: nie/manchmal/meistens/immer.“ Ein Psychoanalyse-Patient sagt: „Mich hat es immer gequält, dass ich mir noch nicht mal den Suizid als Ausweg vorstellen konnte, weil ich mir einfach den Zustand von Ruhe oder Ende nicht vorstellen konnte. Das kann ich jetzt aber dank der Analyse. Ich bin sehr erleichtert, dass ich jetzt die Vorstellung habe: Zur Not kann ich gehen. Ich muss nicht alles aushalten. Ich muss nicht ewig leiden. Seither fällt mir das Leben sehr viel leichter – ich fühle mich nicht mehr so gelähmt und gefangen.“

Das heißt: Dem Patienten geht es zwar so schlecht, dass er sich viel mit dem Tod beschäftigt, aber er kann es jetzt auf eine erlöste Art tun. Infolge der Analyse kann er sich endlich den Zustand „Ruhe“ überhaupt erst vorstellen. Es ist sozusagen ein Paradox entstanden: Dadurch, dass er sich Ruhe im Leben vorstellen kann, muss er nicht mehr so viel an Suizid denken. Dadurch aber, dass er sich jetzt auch den Suizid als Notlösung und Ende vorstellen kann, fällt ihm das Leben leichter. Es beruhigt ihn im Leben und sorgt für mehr Lebensfreude.

Schuldgefühl

Im Beck Depressions-Inventar (BDI) wird gefragt:

„0 Ich habe keine Schuldgefühle, 1 Ich habe häufig Schuldgefühle, 2 Ich habe fast immer Schuldgefühle, 3. Ich habe immer Schuldgefühle.“ (Je höher die Punktzahl im BDI, desto schwerer die Depression – aus Sicht dieses Tests.)

Ein Psychoanalyse-Patient erzählt: „Ich bin froh, dass ich endlich auch Schuld empfinden kann. Vorher war da immer nur Anspannung – ich konnte mich selbst gar nicht als Urheber meiner Handlungen empfinden. Seit ich Schuld empfinden kann, fühle ich mich nicht mehr so orientierungslos. Ich übernehme mehr Aufgaben, habe im Beruf nun eine höhere Position und fühle mich daher auch öfter schuldig, weil es da eben auch viel Gelegenheit gibt, viel falsch zu machen, wenn man viel tut.“

Auch die Aufgabe eines Berufs kann als Fortschritt angesehen werden. Eine Analysandin erzählt: „Ich musste meinen Beruf während der Psychoanalyse aufgeben. Ich war Stewardess und habe nie etwas anderes gelernt. Ich war latent suizidal. Ein Absturz wäre mir egal gewesen. Jetzt liebe ich das Leben – ich will es nicht mehr täglich auf’s Spiel setzen und ich will der Umwelt nicht mehr schaden.“

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