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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Nicht jeder kann Verantwortung übernehmen

Nicht jeder kann Verantwortung übernehmen

19.01.2020 von Dunja Voos 1 Kommentar

„Verantwortung“ ist ein vielgeliebtes und großes Wort. Es steht für Freiheit des eigenen Handels und dafür, zu seinen Fehlern zu stehen. Es ist nah verwandt mit dem Begriff „Schuld“ und doch irgendwie schuldfreier. „Sie wollen keine Verantwortung übernehmen“, sagt der Therapeut vorwurfsvoll. Der erwachsene Patient schaut ihn mit großen Augen an. Er hat nur ein oberflächliches Bild von „Verantwortung“ im Sinn. Aber er versteht und begreift nicht, was das sein soll. Der Therapeut ist aufgebracht.

Die Seele kann alles

Oft gehen wir davon aus, dass unsere Psyche das kann: Symbolisieren, Spielen, Nachdenken, sich in jemand anderen hineinversetzen und Verantwortung übernehmen. Doch das ist nicht so. Die Dinge entwickeln sich in der Psyche nur teilweise von selbst. Sie entstehen beim Kind nur über die weitgehend gesunde Beziehung zu Mutter und Vater und auch nur dann, wenn das Kind selbst gesund ist. Es gibt Kinder, die können nicht spielen oder träumen, zum Beispiel manche autistischen Kinder.

Autor sein

Verantwortung zu übernehmen heißt, das Gefühl zu haben, dass man der Autor des Geschehens ist.

Um Verantwortung zu übernehmen, brauchen wir ein starkes „Ich“.

Wir brauchen das Gefühl, selbstwirksam zu sein. Kleine Babys freuen sich, wenn sie etwas mit ihrer Hand in Bewegung setzen können und merken, dass sie der Verursacher sind. Dieses Gefühl, der Herr im eigenen Hause zu sein, ist bei Weitem nicht selbstverständlich. Schon allein bei Angststörungen geht es vielen Menschen verloren. Sie sagen: „Die Angst überfällt mich einfach, ich kann nichts dafür.“ Und so fühlen sie auch. Es ist die Hölle für sie, weil sie sich machtlos fühlen. Oft erst in einer langen Therapie gelingt es, den Betroffenen das Ruder in ihre Hand zu geben.

Ein starkes Ich

„Wenn Eltern ihre Kinder schlagen, dann sind sie doch schuld, oder?“ Diese Frage stellte mir kürzlich eine Moderatorin in einer Radiosendung. Die meisten Menschen gehen davon aus, dass es so ist. Doch wer selbst Gewalt in der Kindheit erlebt hat, bei dem drückt sich die Gewalt in die Psyche wie ein Stempel. Taucht eine ähnliche Situation auf, handelt der Betroffene wie automatisch. Er ist teilweise Opfer seiner selbst. Manchmal hasst er sich dafür, den eigenen Gewalttaten so ausgeliefert zu sein. Die Gefühle überschwemmen ihn und die Affektkontrolle ist zu schwach.

Wir haben die Wahl

Jeder könne sich dazu entscheiden, etwas zu verändern, sich Hilfe zu holen und Verantwortung zu übernehmen. Aus Sicht eines Menschen mit einem gut funktionierenden Ich ist das so. Er kann innerlich Abstand nehmen, er hat Entscheidungsfreiheit und die Fähigkeit, Kontrolle für sich zu übernehmen. Doch wir sollten immer berücksichtigen, dass es längst nicht allen erwachsenen Menschen so geht.

Die Psyche im erwachsenen Menschen kann immer noch ganz Kind, ganz hilflos sein.

Das Wort „Verantwortung“ hört so mancher Patient das erste Mal in seinem Leben ganz bewusst von seinem Therapeuten. Um zu begreifen, was das ist, dauert es manchmal viele Jahre.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 15.3.2015
Aktualisiert am 19.1.2020

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Kategorie: Begriffe, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: CoronaPsychologie, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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Kommentare

  1. Spezialisist meint

    31.07.2020 um 12:35

    Das Problem was ich habe: ich kann Verantwortung übernehmen und auch gut artikulieren und sprechen. Aber ich stoße trotz diverser Hilfsangebote anderer Personen und manchen Betroffenen, denen ich das zeigen will, dass sie mehr können, als sie von sich glauben, auf ihre Ignoranz oder Gehemmtheit. Ich will meine Kinder zb ermutigen, zu kämpfen für ihre Rechte und Freiheit und sich nicht von anderen Menschen wie mancher Mütter einsperren oder einschränken lassen. Und selbst wenn man versucht, die Mütter in ihre Vormachtstellung zu bringen, scheitern sie aufgrund fehlenden Selbstwertgefühls oder Bewusstsein ihres Handelns. Sie glauben, alles richtig zu machen, machen dennoch alles falsch! Manche Menschen haben nicht gelernt, zusammen zu arbeiten! Sie arbeiten immer entgegengesetzt, weil sie Angst vor dem Erfolg haben. Oder nicht wissen, wie sich wahrer Erfolg anfühlt! … Sie kennen nicht das Gefühl, des ehrlich erarbeitenden Erfolges.

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