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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Widerstand (englisch: Resistance) in der Psychoanalyse

Widerstand (englisch: Resistance) in der Psychoanalyse

01.02.2020 von Dunja Voos 6 Kommentare

Sigmund Freud bezeichnete die Aktionen des Patienten, die das Weiterkommen in der Psychoanalyse verhindern, als Widerstand. Wenn Patienten „Widerstand leisten“, dann tun sie das meistens aus Angst. Wer in der Psychoanalyse seinen unbewussten Neid oder seine Scham nicht spüren möchte, der beginnt vielleicht, belanglose Dinge zu erzählen.

Stillstand

Dieses Erzählen von belanglosen Dingen ist ein Widerstand, denn der Therapeut kann damit nichts anfangen und die Entdeckung der Ängste, der ungewollten Gefühle und Phantasien wird somit zunächst unmöglich. Die Arbeit stockt, der Patient kommt nicht weiter und erhält seine Störung an diesem Punkt aufrecht. Der Psychoanalytiker kann aber zusammen mit dem Patienten über den Widerstand sprechen und versuchen, ihn zu verstehen (Widerstandsanalyse).

Erstmals erwähnt wurde der „Widerstand“ von Sigmund Freud und seinem Kollegen Josef Breuer in den Jahren 1893-1895.

Formen des Widerstands

Ich-Widerstand: Hier will sich das „Ich“ bewusst oder unbewusst vor unangenehmen Affekten schützen und leistet Widerstand vor einer Aufdeckung. Beispiel: Ich habe früher etwas getan, wofür ich mich schäme. Dann will ich nicht, dass wir darüber in der Analyse sprechen. So versuche ich bewusst oder unbewusst zu verhindern, auf dieses Thema zu sprechen zu kommen. Zum Beispiel kann ich mich dann nicht mehr richtig erinnern, ich habe es also „vergessen“ (Verdrängung). Dann kann ich etwas auf den Therapeuten übertragen und ihn z.B. als so streng wie meine Vater erleben. Ich dichte dem Therapeuten dann etwas an, was nicht der Realität des Therapeuten entspricht (Übertragung). Schließlich kann ich meine krankmachenden Symptome wie z.B. Schwindel behalten, wodurch andere mich schonen (sekundärer Krankheitsgewinn).

Es-Widerstand: Beim Es-Widerstand wehrt sich sozusagen das Es dagegen, dass seine Impulse erkannt werden. Dies äußert sich z.B. durch einen Wiederholungszwang. Beispiel: Immer wieder stelle ich unbewusst dieselben unangenehmen Situationen mit ihren unangenehmen Folgen her. Freud bezeichnete es auch als Es-Widerstand, wenn Patienten unbedingt kindliche Wünsche erfüllt bekommen wollten (siehe: Resolving Counter-Resistances in Psychotherapy, Herbert S. Strean, Verlag Brunner/Mazel 1993: S. 26).

Überich-Widerstand: Der Widerstand, den ich in der Behandlung leiste, geht hier vom Über-Ich aus. Das Über-Ich steht für meine Moral, mein Gewissen. Es geht um Scham und Schuld. Beim Überich-Widerstand habe ich ein großes Bedürfnis, mich selbst zu strafen. Ich habe dabei ein großes Schuldbewusstsein. Typisches Beispiel: Ich strafe mich für die Weiterentwicklung oder ich verhindere sie sogar, weil mir die Entwicklung Schuldgefühle bereitet (vereinfacht gesprochen: Das Kind will der Mutter keinen Trennungsschmerz zumuten). Das strenge Gewissen (Über-Ich) stellt sich meinen Bestrebungen entgegen. So kommt es, dass man in der Therapie zum Beispiel immer wieder ein Weiterkommen selbst verhindert, weil das Weiterkommen zu Schuldgefühlen führen würde.

So mancher Widerstand ist einfach nur Scham.

Widerstand lässt sich manchmal durch Bewegung lösen.

Wie äußert sich Widerstand?

Widerstand äußert sich in den verschiedensten Formen, z.B. als Zuspätkommen, Vergessen, das Sprechen über Belanglosigkeiten, Schweigen, überpünktliches Ankommen, Wiederholungen der Themen, Trotz, Agieren usw.

Was ist der Unterschied zwischen Widerstand und Abwehr?

Der Widerstand ist der Abwehr sehr ähnlich. Der Begriff „Widerstand“ bezieht sich jedoch auf die Psychoanalyse/Psychotherapie. Der Patient wehrt sich sozusagen gegen die äußeren Eingriffe des Therapeuten. Bei der Abwehr wehrt man sich gegen innere Regungen. Da kämpfen sozusagen innere Instanzen gegeneinander: Ich wehre z.B. die eigene Wut ab, indem ich sie auf einen anderen projiziere und dann den anderen als wütend wahrnehme. Ich wehre meine Angst ab, indem ich rationalisiere und bagatellisiere. Ich wehre schmerzliche Erinnerungen ab, indem ich sie verdränge. Oft lassen sich die Begriffe „Widerstand“ und „Abwehr“ nicht trennen – das eine ist eng mit dem anderen verknüpft.

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Dieser Beitrag erschien erstmals am 14.12.2013
Aktualisiert am 1.2.20

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Kategorie: Begriffe, Glossar Psychoanalyse, Psychoanalyse Stichworte: GlossarPsychoanalyse, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    04.02.2020 um 7:02

    Das freut mich, lieber Bernhard. Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

  2. bernhard meint

    04.02.2020 um 6:50

    Danke für Ihre ausführliche Antwort, liebe Frau Voos!

    Was Sie schreiben ergibt mal wieder großen Sinn für mich und viele Ihrer Aussagen fühlen sich sehr treffend an!

  3. Dunja Voos meint

    01.02.2020 um 17:49

    Lieber Bernhard,
    vielen Dank für Ihre Frage. Inwiefern das überpünktliche Ankommen als Widerstand gedeutet werden kann, das kann nur in der gemeinsamen Arbeit herausgefunden werden. Vielleicht kämpft die Patientin gegen ihre unbewusste Abneigung vor der Stunde an. Vielleicht will sie gar nicht kommen. Vielleicht hat sie furchtbare Angst vor dem Analytiker und möchte schon vor der Stunde die Kontrolle gewinnen. Vielleicht ist es ihre Art, den Analytiker zu nerven, um ihre Wut auf ihn loszuwerden. Vielleicht bereitet ihr das ohnmächtige Warten, bis die Tür aufgeht, Qualen, sodass sie vielleicht auch dringend zur Toilette muss. Vielleicht ist es Winter und es geht um Phantasien des Alleingelassenwerdens, Erfrierens und Nicht-Versorgtwerdens. Die Möglichkeiten des Verstehens sind hier sehr zahlreich.
    Viele Grüße,
    Dunja Voos

  4. bernhard meint

    01.02.2020 um 13:29

    Liebe Frau Dr. Voos,

    können Sie mir erläutern, inwiefern das überpünktliche Ankommen des Analysanden als Widerstand zu deuten ist?

  5. Dunja Voos meint

    04.05.2016 um 21:02

    Liebe Adele,
    als Analysand kann man schon mal verzweifeln, wenn man den eigenen Widerstand spürt. Wenn man bemerkt, wie hartnäckig der Widerstand ist, taucht Hoffnungslosigkeit auf und die bange Frage, ob man „es“ jemals schaffen wird. Häufig sind ja Angst und Scham der Grund für den Widerstand. Manchmal ist es auch ein „Noch-nicht-Verstehen“. Auch die Beziehung zum Analytiker spielt natürlich eine Rolle. Vertraut man ihm? Wie einfühlsam/kompetent ist er oder wie erlebt man ihn? Wie ist das Verhältnis zu ihm? Welche Übertragungen sind gerade am Werk? Wenn es nach und nach gelingt, die Angst zu reduzieren, lässt sich der Widerstand häufig überwinden. Das kann manchmal plötzlich gehen, manchmal Jahre dauern, manchmal auch erst bei einem anderen Analytiker gelingen, weil man plötzlich neue mögliche Ursachen für den Widerstand entdeckt. Doch keine Eile – die „Widerstandsanalyse“ selbst ist meistens eine sehr wertvolle Arbeit. Immer versuchen, die Hoffnung zu behalten oder sie wiederzufinden.

  6. Adele meint

    04.05.2016 um 17:19

    Was macht man wenn der Widerstand zu groß ist. Ist die Therapie dann zum Scheitern verurteilt. Wie kann kann man den Widerstand überwinden? Das ist die Frage die ich mir als Analysand stelle.

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