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Aktuelle Seite: Startseite / Kurzgeschichten / Wohin mit der Wut auf früher?

Wohin mit der Wut auf früher?

24.01.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Ich denke, ich weiß, warum mir gerade wieder so übel ist, dass ich die Arbeit unterbrechen muss. Ich denke, ich weiß, warum ich gerade wieder kaum Luft bekomme und mich verloren fühle. Warum ich gerade nicht weinen kann, obwohl ein schreckliches Weingefühl in mir mich zwingen will. Warum ich so langsam vorwärts komme. Warum mir, was für andere selbstverständlich ist, so unglaublich schwer fällt. Warum ich ohne Familie bin, in entsetzliche Stille gehüllt.

Wo wart ihr mit euren klugen Sprüchen, ihr Psychologen, Ärzte, ihr Missbrauchsschützer, Polizisten, Richter, Jugendhelfer, Schulprojektleiter? Ich bin wütend auf euch, dass ihr alle nicht da wart. Ich bin wütend auf die, die mir all das angetan haben. Wütend auf die, die mir das Leben versalzen, die Berührung unmöglich gemacht haben. Ich bin wütend auf die, denen es gut geht und die völlig ahnungslos sind.

„Uns geht es so gut in Deutschland, doch wir sind immer nur am Jammern“, höre ich. Wieder hat da jemand keine Ahnung. Wie ich manchmal jeden Tag um’s nackte Überleben kämpfe. Wieder steigt in mir der Groll auf. Um mich herum wird gefeiert: Hochzeiten, Taufen, bestandene Prüfungen. Die Familien unter sich.

Mein Herz rast. Es ist verletzt und ich kann es nicht steuern. Es wird vielleicht früher sterben als andere, wer weiß.

Und jedem, dem ich begegne, möchte ich zurufen: „Hast Du eine Ahnung? Weißt Du, wie lange all das dauern kann? Bist Du zufrieden mit Deinem schönen Leben?“ Es kommt der Hass. Und nichts kann ihn bändigen. Außer manchmal eine heiße Tasse Kakao. „Komm runter“, denke ich mir, „Du kannst es eh nicht ändern.“ „Doch wohin soll ich gehen?“, fragt mich meine Wut. Sie lässt ein bisschen ab von mir. „Ja, wohin sollen wir gehen?“, frage ich.

Dieser Text soll zeigen, wie es traumatisierten Menschen gehen kann. Wie lässt sich die Wut verarbeiten oder kreativ nutzen?
Wichtig ist es, den Blick von den anderen wegzunehmen und auf sich selbst zu schauen, so schwer das auch ist! Wie kann ich selbst herausfinden? In mir ist etwas, das nicht zerstört wurde – etwas, das mich zum Guten führt. Es ist schwer, die anderen loszulassen und sich selbst auf den Weg zur Geburt zu machen.

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„The schizophrenic patient … is a frightened human being who does not entirely understand what is happening, … who typically is angry because he has been hurt so badly, although he is afraid to express the anger directly or toward the instigator (in many cases a patient is not even consciously aware of who the instigator of the anger really is). He either expresses the anger violently or in a covert way, and ‚inexplicably‘ shifts attitudes and behavior dramatically during a single interview as well as between sessions.“

„Der schizophrene Patient … ist ein verängstigter Mensch, der nicht genau versteht, was da vor sich geht … der typischerweise wütend ist, weil er so schwer verletzt wurde; doch dabei hat er Angst, seinen Ärger direkt auszudrücken oder sie gegen den Verursacher zu richten (in vielen Fällen weiß der Patient noch nicht einmal genau, wer der Verursacher des Ärgers wirklich ist). Er drückt seine Wut mit Gewalt oder verdeckt aus. Er verändert ‚unerklärlicherweise“ seine Einstellungen und sein Verhalten – sei es während einer Psychotherapiesitzung oder zwischen den Sitzungen.“
(S. 152 Bertram Karon: Psychotherapy of Schizophrenia, Aronson 1981, Rowman&Littlefield 2004)

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.9.2019
Aktualisiert am 24.1.2020

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Kategorie: Kurzgeschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse, Trauma Stichworte: Kurze_Geschichten, Lebenshilfe, Psychoanalyse, Trauma

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