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Das Alleinerziehendengefängnis

20 Jahre. Knapp. Bei guter Führung weniger. Das Kind ist neun. Fast Halbzeit. Die Schuld lastet schwer. Den Geigenlehrer mit einer Ausrede angelogen, weil man nicht schon wieder sagen wollte, dass man wegen Erschöpfung absagt. „Lass Dir Zeit“, sagt die Nachbarin, die in dieser Woche schon das dritte Mal aufs Kind aufpasst. Doch das schlechte Gewissen klopft an, als die Abendveranstaltung die 22 Uhr überschreitet. Freigang beendet. Andere Mütter verabreden sich zum Kaffee und fühlen sich wie Alleinerziehende, weil der Mann erst so spät nach Hause kommt. Währenddessen sitzt die echte Alleinerziehende im Büro, um Geld zu verdienen. Sitzt die freiberufliche Alleinerziehende beim Kaffee, fließt in der Zeit kein Geld. Weiterlesen

Wie vom kindlichen Gefühlszustand wegkommen? Durch Bewegung!

Möglicherweise kennt das jeder Mensch: Auf einmal fühlt man sich wieder so wie als Kind. Bei Frühtraumatisierten ist das oft besonders unangenehm: Egal, was sie beruflich erreicht haben, welche Menschen sie um sich herum haben oder in welcher Umgebung sie sich...

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Ausbildungsreform Psychotherapie: Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV) plädiert für größere Praxisanteile und klareren Verfahrensbezug

Pressemitteilung der DPV: Berlin, 20. März 2019. In ihrer Stellungnahme zum Kabinettsentwurf für ein Psychotherapeutenausbildungsreformgesetz setzt sich die Deutsche Psychoanalytische Vereinigung (DPV) für eine konsequente Verfahrensorientierung in der psychotherapeutischen Aus-, Weiterbildung und Versorgung ein. Alle wissenschaftlich anerkannten Verfahren sollen mit Strukturqualität gelehrt werden, um fundierte Differenzialindikationen und Weiterbildungsentscheidungen zu ermöglichen. Ein Praktisches Jahr hält die DPV im Patienteninteresse für notwendig, um über den Masterabschluss hinaus eine Behandlungserlaubnis zu rechtfertigen.

Die berufsgruppenübergreifende Einheit des Faches Psychotherapie sei zu gewährleisten, die Finanzierung der Weiterbildung müsse gesichert sein, die prekäre Situation der PiA (Anmerkung: PsychotherapeutInnen in Ausbildung) nach bisheriger Gesetzeslage sei in den Übergangsregelungen zu beheben.

Die Verschiebung der Neuregelung des § 92 Abs. 6a SGB V aus dem TSVG (Anmerkung: Terminservice- und Versorgungsgesetz) in das Gesetz zur Ausbildungsreform lehnt die DPV ab. Indikationen seien nicht primär leitlinien-, sondern patientenorientiert zu stellen. Da es in der Psychotherapie um die Arbeit mit und in authentischen Beziehungen gehe, seien für die psychoanalytisch begründeten Verfahren Alternativen wie Fallvignetten zur im Gesetzentwurf angedachten Parcoursprüfung mit Schauspielpatienten zu finden.

V.i.S.d.P.: Dr. Daniel Weimer, c/o Geschäftsstelle der DPV, Körnerstr. 12, 10785 Berlin, geschaeftsstelle@dpv-psa.de

Diese Nachricht erreichte mich über Dr. phil. Daniel Weimer, Ausschuss Gesundheits- und Berufspolitik der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV)

Berührungen von Eltern sind wichtig

Wie wir als Kinder von unseren Eltern berührt oder eben nicht berührt wurden, spielt für unser Lebensgefühl eine große Rolle. Auf Twitter habe ich eine kleine Umfrage gemacht: „Können Sie sich an tröstende/haltende/beruhigende/schöne Berührungen durch die Eltern erinnern?“ Von 1779 Twitterern sagten 55% „Ja“, 35% „Nein“ und 10% „Weiß nicht“. Weiterlesen

„Anstrengung bringt mich um.“ Unbewusste Phantasien von Vojta-Opfern

Die möglichen schädlichen Auswirkungen der Vojta-Therapie beschäftigen mich weiterhin. Wenn Babys und Kleinkinder die Vojta-Therapie erhalten, können sie sich später nicht daran erinnern. Als junge Erwachsene sind sie dann unter Umständen in psychiatrischen Kliniken und keiner kann sich erklären, warum die psychische Störung so ausgeprägt ist. Psychotherapeuten kommen nicht auf die Idee, nach Vojta zu fragen – meistens haben sie auch keine Vorstellung davon, wie die Therapie aussieht und welche Folgen sie möglicherweise haben kann. Die Betroffenen können nicht anklagen, weil sie eben noch nicht sprechen konnten, als sie mit der Vojta-Therapie gequält wurden. Nach jahrelanger Auseinandersetzung mit dieser Thematik glaube ich, dass spezifische (unbewusste) Phantasien durch die Vojta-Therapie entstehen können. Einige liste ich hier auf: Weiterlesen

Das eigene Leid zur Lebens-Meditation machen

Kürzlich stieß ich auf ein wunderbares Video von Eckhart Tolle (www.youtube.com). Darin antwortet er auf die Frage eines Zuschauers, wie dieser mit einer Angst umgehen soll, die er fast ständig in sich spüre. Der Fragende sei das Kind von Holocaust-Überlebende...

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Narzisstische Persönlichkeitsstörung – wenn Liebe gehasst wird

"Der Narzissmus ist das Interesse am Selbst." So einfach definiert es der amerikanische Psychoanalytiker Ben Bursten in seinem Buch "The Manipulator" (amazon). Der Begriff leitet sich ab von Ovids Sage über Narziss, dem Jungen, der so in sein Spiegelbild im...

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Bewegung hilft bei Hass

Hass macht bewegungslos. Wer hasst, fühlt sich manchmal wie versteinert oder wie in einem Mantel aus Metall - er hat eine "Hasskappe" auf. Der Hass lässt einen zur Salzsäule erstarren. Bewegung kann helfen. Wer seinen Hass spürt und schwimmen geht oder z.B...

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Partnersuche: Nicht zu sehr wollen?

„Sie dürfen nicht so verkrampft suchen“, heißt es in Flirt-Seminaren. Sigmund Freud hat den Sexualtrieb als einen der stärksten Triebe angesehen, den wir neben dem Hunger haben. Wer lange alleine ist, der merkt das. Um Bild zu bleiben: Während man selbst seit Jahren quasi nichts zu essen bekommen hat, scheinen die anderen ständig am gedeckten Tisch zu sitzen. Die Sehnsucht wird immer größer. Und dann bekommen die Betroffenen zu hören: „Schau nicht so gierig! Damit schreckst Du den anderen ab und die Wahrscheinlichkeit, dass Du einen Partner findest, wird immer geringer.“ Doch wie sich zurückhalten, wenn der Hunger so groß ist? Je länger wir nichts bekommen, desto hungriger werden wir. Doch meistens lassen auch diese sehnsüchtigen Phasen irgendwann wieder nach. Ich glaube, es hilft, die Verkrampfung, die Verzweiflung und die brennende Sehnsucht zuzulassen und diese Gefühle genau zu spüren. Dieser ehrliche Umgang mit sich selbst eröffnet oft ganz neue Möglichkeiten.

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Lebenshintergrundgefühl ohne Partner: sich mit den inneren Objekten versöhnen

Ohne Partner ist das Lebensgefühl ein anderes als mit Partner – jedenfalls für einige Menschen. Manche leiden furchtbar unter ihrer Partnerlosigkeit – sie möchten nichts mehr unternehmen, weil sie das Gefühl haben, dass es alleine sinnlos ist und keine Freude bereitet. Sie fragen sich, wie sie dieses Gefühl der Einsamkeit und des Verlorenseins verändern können. Ein wichtiger Faktor dabei ist die Versöhnung mit den „inneren Objekten“. Manchmal erscheint es unmöglich, aus den inneren Anklagen gegen die eigenen Eltern herauszukommen. Doch wenn es gelingt – oft dadurch, dass man sich intensiv mit deren Kindheit beschäftigt – dann kann es innerlich einen „Gefühls-Shift“ geben, sodass sich das Grundgefühl ändert.

Man ist zwar immer noch ohne Partner, aber man fühlt sich weniger „Partner-los“, weil sich der Kontakt zu sich selbst und allen anderen verbessert. Man vermisst immer noch Berührung und Sexualität, doch die „Intimität“ im weitesten Sinn mit den Mitmenschen nimmt zu, wenn der innere Widerstand nachlässt. Hier helfen vielleicht auch die Vorträge von Eckhart Tolle auf Youtube – für alle, die nicht da sein wollen, wo sie sind und die sich in Lebensphasen befinden, die sie nicht annehmen können.