
„Sie dürfen nicht verkrampft suchen“, heißt es oft in Flirt-Seminaren. Sigmund Freud hat den Sexualtrieb mit als stärksten Trieb angesehen, den wir neben dem Hunger haben. Wir stellen uns vor, da ist jemand, der jahrelang nichts zu essen bekommen hat, während die anderen um ihn herum am gedeckten Tisch sitzen. Die Sehnsucht wird immer größer. Und dann sagen wir ihm: „Schau nicht so gierig, damit schreckst Du die anderen ab und die Wahrscheinlichkeit, dass Du etwas abbekommst, wird immer geringer.“
Es wird von den Singles manchmal „verlangt“, dass sie mental stärker sind als die größten Meditationsmeister dieser Welt. So kommt es den Betroffenen jedenfalls manchmal vor.
Wie also sich zurückhalten, wenn der „Hunger“ so groß ist? Je länger wir nichts bekommen, desto größer wird der Hunger. Sich in „Zurückhaltung“ üben, hilft kaum. Die Vorstellung, dass ein Partner die Erlösung bringen könnte, wird immer größer. Auch sich davon zu lösen, kann schwierig sein.
„Sei nicht so verkrampft!“
Was hilft? Ich glaube, es hilft, die Verkrampfung, die Verzweiflung und die brennende Sehnsucht zuzulassen und diese Gefühle genau zu spüren. Im Studium hatte ich eine Bekannte, die wollte jahrelang schwanger werden, aber es gelang nicht. „Fahren Sie mal in den Urlaub und entspannen Sie sich“, war der Rat. Bis sie an einen Frauenarzt geriet, der sagte: „Sie dürfen ruhig total verkrampft sein – Sie können auch mit größter Verkrampfung schwanger werden. Sie dürfen ruhig sich nichts sehnlicher wünschen als ein Kind.“ Das hatte ihr sehr geholfen. Heute ist ihr Kind schon groß. (Und wer nicht schwanger werden kann, weil der Partner fehlt, kann sich mit großem Kinderwunsch auch z.B. an die Stork-Klinik in Dänemark wenden.)
EvaTherese meint
Hallo Karla Flemming,
die Rubrik Kommentare ist nach meinem Verständnis keine Plattform wo man kostenlos Werbung für eigene Dienstleistungen posten sollte.
Karla Flemming meint
Zitat: „Die Vorstellung, dass ein Partner die Erlösung bringen könnte, wird immer größer. Auch sich davon zu lösen, kann schwierig sein.“
Genau das ist das Problem. Der Partner bringt aber meist nicht die Erlösung. Dann ist die Enttäuschung und das Leid um so größer. Meist, wenn man sich etwas sehr wünscht, projiziert man etwas in einen Menschen hinein, was nicht da ist. Wenn man später merkt, dass der Partner nicht das erfüllt oder nicht so ist, wie man ihn gern hätte, ist meist schon eine emotionale Abhängigkeit da, die viel größere Leiden schafft und eine Trennung schwierig macht.
Hier sollte man sich erst einmal selbst reflektieren und sich fragen, woher dieser Mangel kommt. Denn es ist ein Mangel, wenn man sich nicht selber glücklich machen kann. In den allermeisten Fällen sind hier tiefenpsychologische Erfahrungen, die aus der Kindheit herrühren, die Ursache. Dort sollte man ansetzen, damit man die passenden Partner in sein Leben zieht.
Auf meiner Webseite http://www.beziehungscoach.online erfahren Sie mehr darüber, wie man die/den Richtigen in sein Leben zieht.