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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Das eigene Leid zur Lebens-Meditation machen

Das eigene Leid zur Lebens-Meditation machen

13.03.2019 von Dunja Voos 3 Kommentare

Kürzlich stieß ich auf ein wunderbares Video von Eckhart Tolle (www.youtube.com). Darin antwortet er auf die Frage eines Zuschauers, wie dieser mit einer Angst umgehen soll, die er fast ständig in sich spüre. Der Fragende sei das Kind von Holocaust-Überlebenden. Ich finde die Frage unglaublich wichtig, weil das Thema der „permanenten Angst“ häufig viel zu kurz kommt. In vielen Texten zur Psychologie steht geschrieben, dass Panikattacken nach einigen Minuten abebben. Doch es gibt viele Menschen, die unter einer mehr oder weniger permanenten Angst leiden. Kaum ist die eine Panikattacke abgeflaut, rollt die nächste heran. Die Betroffenen leiden unter einem inneren Beben, das immer wieder auftaucht und lange anhält.

Ein inneres Kind ohne Mutter

Gleich zu Anfang erklärt Eckhart Tolle, dass es einem Kind wahrscheinlich nicht gelingen würde, mit einer so starken Angst umzugehen und dass es wohlmöglich dissoziieren würde. Hier kommt aus meiner Sicht die Psychoanalyse ins Spiel. Es gibt Ängste und „bebende Grundgefühle“, die so stark sind, dass auch ein äußerlich Erwachsener sie nicht alleine bewältigen kann. Wenn dieser Erwachsene nie ausreichend Hilfe erfahren hat, dann ist er da innerlich immer noch ein Kind – ein Kind ohne innere Mutter.

Aus meiner Sicht ist es wichtig, diese überstarke Angst erst einmal mit Hilfe eines Psychoanalytikers zu verstehen und zu beruhigen. Der Betroffene braucht erst einmal die Erfahrung des Containments. Bei überstarken Ängsten kann aus meiner Sicht nur ein Psychoanalytiker die Zeit und intensive Haltearbeit bieten, die der Betroffene braucht. Ich glaube, nur so gelingt es dem Betroffenen, eine „gute innere Mutter“/einen „guten inneren Vater“ in seine Psyche aufzunehmen, sodass er mit sich selbst dann so weiterarbeiten kann, wie Eckhart Tolle es vorschlägt.

Die Vorstellung, dass bei sehr schweren frühen Störungen die Heilung nur mithilfe einer engen Beziehung (am besten zu einem Psychoanalytiker) gelingt, stammt aus meiner eigenen Erfahrung. Doch es gibt auch andere Wege. Der Psychiater Dr. Christian Dogs hat selbst viel Gewalt in seiner Kindheit erfahren, ist jedoch überzeugt, dass man es alleine schaffen kann und nicht unbedingt einen anderen dazu braucht.

Sich dem Leid hingeben

Eckhart Tolle erklärt, wie man sich seinem Leiden hingeben kann. Wenn man es loswerden wolle, könne dies nicht gelingen. Nur die Hingabe, das Sich-Ergeben („surrender“) würde den Weg hinaus ermöglichen. Er zählt verschiedene Leidenswege auf, auch Situationen, die man erstmal nicht ändern kann, wie z.B. das Gefangensein im Gefängnis (wörtlich und im übertragenen Sinn).

Wenn es ein extremes Leiden sei, so Eckhart Tolle, so könne man daraus sozusagen eine Lebens-Meditation machen. Es sei möglich, aus dem Leid herauszufinden, indem man sich ihm immer wieder unterwirft, es körperlich genau wahrnimmt und indem man versucht, die sorgenvollen Gedanken davon abzuschneiden, sodass der Kreislauf aus gedanklicher Sorge und körperlich-emotionaler Angst unterbrochen wird. Er sagt, dass es sehr unangenehm sein kann und dass man dies „a lot“, also wirklich sehr, sehr oft machen muss, um eine Veränderung, eine Transformation zu erreichen.

Aus Erfahrung weiß ich, was „a lot“ hier heißen kann – eine unvorstellbare Menge an Zeit, Wiederholung und Aufwand. Es kann zur Transformation kommen, es kann Veränderung eintreten, aus dem Leid kann Kreativität, Verständnis, Liebe entstehen, aber immer wieder auch Hass, Verzweiflung und Verbitterung (doch auch Zartbitterschokolade kann man schmelzen …). Der Gedanke, dass man aus einem Lebensthema eine „Lebensmeditation“ machen kann, hat etwas Tröstliches. Man kann lernen, mit dem Leiden immer wieder neu umzugehen, damit zu spielen, damit zu tanzen.

„Ich nenne es ‚die Akzeptanz des scheinbar nicht Akzeptierbaren‘.“
Eckhart Tolle

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Kategorie: Begriffe, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: Lebenshilfe, Meditation, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    19.03.2019 um 11:41

    Liebe Juschwab,
    ja, das ist genau das Problem bei all diesen Vorschlägen („Im Jetzt bleiben“, „Autogenes Training machen“, „darüber meditieren“ etc.). Ich denke, dass es einen Grundstock an psychischer Gesundheit braucht, um über den eigenen Zustand meditieren zu können. Psychische Störungen zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Betroffenen ganz erfassen – er ist quasi überwältigt von dem Zustand. Ich denke, dass man hier nicht oder nur äußerst schwer alleine herausfinden kann – es bedarf eines Gegenübers, um Hilfe zu erfahren.
    Aus meiner Sicht hilft bei schweren Störungen die Psychoanalyse sehr gut, weil der Analytiker intensiv „da“ ist, weil er sich als „Container“ zur Verfügung stellt und weil er die „Verdauungsarbeit“ leistet, zu welcher der Betroffene selbst nicht fähig ist. Der Analytiker hat eine „entgiftende“ Funktion, er wirkt bei sehr schweren Störungen wie ein Dialyse- oder Beatmungsgerät. Er wird von den Patienten als überlebensnotwendig empfunden.
    So wie eine Mutter die Emotionen des Säuglings abpuffert, so verdaut der Analytiker den Schrecken des Patienten.

    Bei schweren psychischen Störungen ist der Betroffene in manchen psychischen Bereichen auf dem Niveau des Babys stehengeblieben. Die „vernünftigen“, „erwachsenen“ Bereiche finden keinen Zugang zu dem schwer gestörten Bereich: Wenn die Angst da ist, hilft kein Meditieren, kein Überlegen, kein vernünftiges Zureden. Erst im Laufe einer Analyse kann dieses „chaotische“, überwältigende psychische Gebiet sozusagen so weit verstanden, entrümpelt und entgiftet werden, dass es mit der Zeit für den Betroffenen „handhabbar“ wird, das heißt, mit der Zeit kann er darüber „meditieren“. Aber nicht immer; diese „innere Zone“ bleibt irgendwo bestehen. Je besser man sie selbst verstehen lernt (mithilfe des anderen), desto weniger muss man sich im Laufe der Zeit von ihr beeindrucken lassen.

  2. Juschwab meint

    19.03.2019 um 10:09

    Hallo! Ich finde es unglaublich anstrengend bei der Angst zu bleiben im meditativen Sinn. Wenn ich die Beobachter Rolle nicht halten kann, überschwemmt sie mich und retraumatisiert mich. So geht das seit Jahren.

  3. Alleinerziehende meint

    14.03.2019 um 20:06

    Vielen Dank für die tolle Seite, hat mich wirklich inspiriert! Ich bin alleinerziehende Mama (Sohn, 6 Monate) und sehr gerne hier auf der Seite (sofern ich mal Zeit dazu finde ;-)

    Macht weiter so!

    LG,
    Britta

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