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Das Kind, es himmelt den Vater an

Das Kind, es himmelt den Vater an. Es ist verzückt, es ist verliebt. Der Vater, er streckt den Zeigefinger aus und sagt: „Haha, Du hässliches Entlein, was willst Du?“ Wie dumm von dem Kind, wie konnte es das vergessen? Das Kind, es schämt sich so. Es schämt sich so, dass es etwas Wichtiges vergessen hat. Es schämt sich, dass es dachte, der Vater hätte im Auge denselben Glanz wie es selbst, wenn es den Vater anschaut. Ihm fehlt ihm auch der Glanz im Auge der Mutter. Das Kind wird groß. Als es eine Frau ist, passiert ihm immer dasselbe: Wenn es sich nur ein wenig verliebt, kommt innerlich ein Schlaganfall mit den Worten: „In Dich kann man sich nicht verlieben.“

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.1.2006
Aktualisiert am 15.12.2023

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Freitod in der Schweiz: auch bei schweren psychischen Erkrankungen möglich

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Freud-Zitate: Ein ordentlicher Traum steht auf zwei Beinen

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Haltlos

Die Hand des Vaters rutschte anders aus als die der Mutter. Und das Bier brachte noch viel mehr mit: große Scham und das Gefühl, schlampig zu sein. Dem Kind war morgens immer schlecht. Doch wenn Vater und Mutter nicht ansprechbar sind, wird die Schule zum rettenden Ufer. Eines Tages erschien ein guter Lehrer – wie ein Engel. An ihm hielt sich das Kind fest. Er zog es hinaus in die Welt der Bildung. Doch Panikattacken ergriffen das Kind und das Gefühl: Es gibt niemanden, den ich anrufen kann, zu dem ich gehen kann, niemanden, der mich versteht. Es ist nicht zu verstehen. Es geschieht. Doch wo Halt finden? Jeder könnte Dreck am Stecken haben, jeder sich als Trinker entpuppen. Die haltlose Welt ist unsicher.

Als das Kind erwachsen ist, hat es Beschwerden wie ein Trinker. Es hat nie einen Tropfen angerührt und doch ist da immer diese Übelkeit und dieser Schwindel. Es wankt. Es hat Acne rosacea. Es kann nie „Nein“ sagen, denn dafür schämt es sich zu sehr. Es will niemandem weh tun und verspricht zu viel. Es kann nichts halten.

Wenn auf einem Fest die ersten Leute beginnen zu wanken, rennt das Kind weg. In ihm wächst der Hass jedes Mal aufs Neue, es kann den Kontrollverlust nicht ertragen. Haltlosigkeit überall. Das Gefühl der Kindheit wird immer wieder angespült. Und immer dieses Gefühl, schmutzig zu sein. Aus dem Schlamm zu kommen. Egal, wieviel Mühe das Kind sich gibt: Es kann das nicht wegwischen. Anderen nicht trauen, sich selbst nicht trauen. Der Schutzfilm der Privatsphäre fehlt. Jeder sieht die Scham. Der Kopf ist rot, wie der eines Trinkers. Und jeder könnte ein Trinker sein. Darum bleibt man lieber allein.

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Dieser Beitrag wurde erstmals verfasst am 28.3.2015