• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text - Blog

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Inhalt
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Vojta-Buch
  • Trauma-Buch
Aktuelle Seite: Startseite / Kurzgeschichten / Haltlos

Haltlos

28.03.2015 von Dunja Voos 1 Kommentar

Der Vater: schon wieder betrunken. Kann kaum sprechen. „Das ist normal“, beschwichtigt die Mutter. „Alle Väter trinken abends gerne Bier.“ Das Bier, es machte ihn haltlos. Es gab der Welt eine übersexuelle Farbe. Es gab dem Kind das Gefühl, selbst ekelhaft zu sein. Die Hand des Vaters rutschte anders aus als die der Mutter. Und das Bier brachte noch viel mehr mit: große Scham ein Leben lang und das Gefühl, nichts wert zu sein.

Morgens immer übel

Dem Kind war morgens immer schlecht. Doch wenn Vater und Mutter nicht ansprechbar sind, wird die Schule trotzdem zum rettenden Ufer. Eines Tages erschien ein guter Lehrer – wie ein Engel. An ihm hielt sich das Kind fest. Er zog es hinaus in die Welt der Bildung. Ein neues rettendes Ufer.

Die innere Welt ohne Halt

Doch in der inneren Welt änderte sich nicht viel. Panikattacken ergriffen das Kind und das Gefühl: Es gibt niemanden, den ich anrufen kann, zu dem ich gehen kann, niemanden, der mich versteht. Es ist nicht zu verstehen. Es geschieht. Doch wo Halt finden? Jeder könnte Dreck am Stecken haben, jeder sich als Trinker entpuppen. Die haltlose Welt ist unsicher.

Wie ein Trinker

Als das Kind erwachsen ist, hat es Beschwerden wie ein Trinker. Es hat nie einen Tropfen angerührt und doch ist da immer diese Übelkeit und dieser Schwindel. Es wankt. Es hat Acne rosacea. Es kann nie „Nein“ sagen, denn dafür schämt es sich zu sehr. Es ist bedacht, bestimmte Worte nie in den Mund zu nehmen. Es will niemandem weh tun und verspricht zu viel. Es kann nichts halten.

Alkoholiker sind immer die anderen

Trotz aller Zeichen: Alkoholiker sind immer die anderen. Weit weg. Was der Vater trank, war doch normal.

… Oder?

Dem Kind, es dämmert ihm, als es schon ziemlich alt ist. Wenn auf einem Fest die ersten Leute beginnen zu wanken, rennt das Kind weg. In ihm wächst der Hass jedes Mal auf’s Neue, es kann den Kontrollverlust nicht ertragen. Haltlosigkeit überall. Das Gefühl der Kindheit wird immer wieder angespült.

Dreck am Stecken

Und immer dieses Gefühl, schmutzig zu sein. Aus dem Schlamm zu kommen. Schmuddelig zu sein. Egal, wieviel Mühe das Kind sich gibt: Es kann das nicht wegwischen. Anderen nicht trauen, sich selbst nicht trauen. Erhobenen Hauptes gehen die anderen. Der Schutzfilm der Privatsphäre fehlt. Jeder sieht die Scham. Der Kopf ist rot, wie der eines Trinkers. Und jeder könnte ein Trinker sein. Darum bleibt man lieber allein.

So muss es nicht bleiben. Eine Psychoanalyse kann helfen. Adressen gibt es bei www.dgpt.de, www.dpv-psa.de, www.dpg-psa.de.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • Wünsche an den Vater und eigenes Körperempfinden hängen zusammen
  • Berührung – ein schwieriges Thema für Kinder alkoholkranker Eltern
Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: Kurzgeschichten Stichworte: Kurze_Geschichten

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Melinas meint

    11.11.2016 um 1:35

    Wenn der Vater ein Schwein ist …. so bleibt doch: dass das Kind eben das Kind von einem Schwein ist und so fühlt es sich schmutzig

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse
Herzlich willkommen!
www.praxis-voos.de
E-Mail

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

Neu: Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll heilen und innere Balance finden. Mehr erfahren …

Suchen & Finden

Das 7-Tage-Angstprogramm

Jeden Tag die eigene Angst ein bisschen besser verstehen. Bei Kauf eines Jahres-Zugangs zum Blog können Sie alle Extra-Texte downloaden – auch das 7-Tage-Programm bei Angststörungen.

Login

 
 
Forgot Password

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Atmung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GlossarPsychoanalyse IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Nase Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

Aspie-Art


Sie sind nur wenige Quadratzentimeter groß und kosten nur wenige Dollar: Die „ACEOs“ (Art Card Originals and Editions) der Malerin Anna Hoff. Mehr auf ebay

texttreff Netzwerk

Neueste Kommentare

  • evelyn bei „Ich hasse mich/ich liebe mich“ – wie funktioniert das?
  • Dunja Voos bei Das präverbale Trauma
  • Patricia bei Das präverbale Trauma

PsychoanalytikerIn werden

7 Wie wird man Psychoanalytiker? „Laienanalyse“: Nicht nur Ärzte und Psychologen können Psychoanalytiker werden

Bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) heißt es: „Zulassungsvoraussetzung (zur Ausbildung) ist in der Regel ein abgeschlossenes Hochschulstudium der Medizin oder Psychologie. … Über die Möglichkeiten der Zulassung von Absolventen aus anderen Hochschulbereichen gibt eine individuelle Beratung Auskunft„. Das heißt also: Auch Akademiker*innen anderer Fachrichtungen als die der Medizin und Psychologie können Psychoanalytiker*innen werden. Sie […]

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

© 2021 ·medizin-im-text.de/blog von Dr. med Dunja Voos · 50259 Pulheim · Telefon 02238 / 96 99 666 ·