Willkommen

Somatoforme Störung (Somatisierungsstörung): Wenn die Spannung zu groß wird

Die Magenspiegelung ist unauffällig – trotzdem schmerzt der Magen. Lassen sich auch in anderen Untersuchungen keine körperlichen Diagnosen festmachen, vermuten Ärzte häufig eine „Somatisierungsstörung“ (= Somatoforme Störung). Vereinfacht gesagt zeigen sich dann die Lebensprobleme im Körper. Früher sprach man auch von „vegetativer Dystonie“. Das Vegetativum ist die Sammelbezeichnung für die Organsysteme, die vom autonomen Nervensystem (Sympathikus und Parasympathikus) versorgt werden. Das autonome Nervensystem macht quasi, was es will. Wir haben nur bedingt Einfluss darauf, z.B. durch Yoga und Meditation. Weiterlesen

Gedanken zum Juckreiz (Pruritus)

Wenn es juckt, versuchen wir es vielleicht mit Mediation. Aber der Juckreiz macht uns so rasend, dass Meditation genau so wenig möglich ist wie das Einschlafen. Wir wälzen uns im Bett und werden schier verrückt. Trockene, nässende Haut, schmerzende , rote, raue Haut. Manchmal, wenn wir uns dann endlich doch kratzen, dann hat es für einen Moment lang etwas Befreiendes. Manche sagen, es hat etwas Erregendes. Doch statt eines „Orgasmus“ kommt nach einer kurzen Ruhepause der Schmerz. Weiterlesen

Achtsamkeit (Mindfulness): Beobachten und nicht sofort reagieren nach Scott Bishop

Im Hier und Jetzt sein. Nichts bewerten, einfach wahrnehmen. Jeder Gedanke, jedes Gefühl oder jede Sinneswahrnehmung wird gewürdigt und als das akzeptiert, was es ist. Ungefähr das ist oft gemeint, wenn von „Achtsamkeit“ (englisch: „Mindfulness“) die Rede ist. Wer sich gerade in einem Zustand der Achtsamkeit befindet, der beobachtet seine Gedanken und Gefühle, ohne sich zu sehr mit ihnen zu identifizieren und ohne darauf automatisch zu reagieren. So beschreiben es der Psychoanalytiker Scott R. Bishop (Universität Toronto, Kanada) und seine Kollegen in dem Beitrag „Mindfulness: A Proposed Operational Definition“ (Clinical Psychology Science and Practice, Volume11, Issue3, September 2004: Pages 230-241).Weiterlesen

Strukturbezogene Psychotherapie für strukturschwache Patienten

Patienten, die zu uns in die Psychotherapie kommen, liefern uns viele Ebenen zum Nachdenken. Da sind Konflikte („Ich will selbstständig sein, aber auch zu anderen gehören“), da sind Symptome („Ich habe Angst, bin depressiv“) und da ist das vielleicht schwache Strukturniveau des Patienten („Ich kann mich nicht beherrschen!“). Für „Strukturschwäche“ wird auch der Begriff „Persönlichkeitsstörung“ gebraucht, der ja immer auf eine Störung der Beziehung zu sich selbst und anderen hinweist. Nach dem Strukturmodell von Freud lässt sich das Strukturniveau daran erkennen, wie gut das „Ich“ fähig ist, zwischen dem Über-Ich und dem Es zu steuern. Weiterlesen

Psychobiom: Darmflora beeinflusst die Psyche und umgekehrt

Wenn wir Antidepressiva nehmen, dann kann uns das ganz schön auf den Darm schlagen. Lange wurde die Wirkung von Antidepressiva damit erklärt, dass sie einen angeblichen Serotoninmangel im Gehirn ausgleicht. Diese Theorie wird inzwischen angezweifelt (Benjamin Ang et al., 2022). Interessant bei den Überlegungen jedoch ist, dass im Darm selbst Serotonin produziert wird. („The gut provides approximately 95% of total body serotonin, most of which exists in plasma.“ Jeremy Appleton: The Gut-Brain Axis: Influence of Microbiota on Mood and Mental Health, Integr Med (Encinitas). 2018 Aug; 17(4): 28–32). Was im Darm passiert, beeinflusst unsere Psyche enorm – und umgekehrt: Unser psychischer Zustand hat auch Auswirkungen auf den Darm.Weiterlesen

Alexithymie: über die Schwierigkeit, eigene Gefühle zu erkennen und in Worte zu fassen

Alexithymie ist die Schwierigkeit, Gefühle wahrzunehmen, zu beschreiben und zu regulieren. Wenn wir ein Gefühl nicht wahrnehmen können, obwohl es gerade stark aktiv ist, können körperliche Beschwerden auftreten. Das Kleinkind spürt Wut vielleicht nur als "Bauc...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden

Keine Angst vorm Schmerzgedächtnis

„Ich soll spätestens nach einer Stunde Schmerzen etwas einnehmen, damit sich der Schmerz nicht ins Schmerzgedächtnis einprägt und dann immer leichter kommt und länger bleibt“, erklärt mir ein Patient, der an chronischen Schmerzen leidet. Dies habe ihm ein Arzt empfohlen. Ich höre das oft. Es ist, als ob viele Menschen sich gar keine Chance mehr gäben, bei Schmerzen nach Lösungen ohne Schmerzmittel zu suchen. Zu groß ist die Angst, die Schmerzen könnten sich wie auf einer Nerven-Autobahn in die Nervenbahnen einbrennen. Weiterlesen

Wenn wir an die Zukunft denken, blicken wir vielleicht nach rechts oben

„Wo willst Du in fünf Jahren sein?“ Wenn Du diese Frage hörst – wo schaust Du dann hin? Vielleicht blickst Du nach oben oder rechts. Wirst Du nach der Vergangenheit gefragt, schaust Du eher nach links oder unten. Wie es wohl bei Linkshändern ist? Zu den Augenbewegungen im Zusammenhang mit Denken und Erinnerung gibt es viele interessante Studien. Anbei eine kleine Literaturliste.Weiterlesen

Kribbeln, heißer Kopf, Taubheit und Unruhe – was raubt mir den Schlaf?

Taubheit und Kribbeln in Armen und Beinen, Hitze im Kopf, Schmerzen in den Schultern und an den Handgelenken, dann aber auch Kribbeln im Mund, auf der Wange, auf der Zunge, im Ohr und im Gesicht. Viele leiden in den Wechseljahren und auch danach in der zweiten Nachthälfte über Wochen und Monate an Symptomen wie diesen. Irgendwann sind sie wieder weg und irgendwann wieder da. Handfeste Ursachen lassen sich oft nicht finden. Die Youtuberin „Cherellethinks“ beschreibt ihre Beschwerden in ihrem Video „Anxiety Induced Tingling And Numbness“. Weiterlesen

Psychoperistaltik: Der Pups in der Kommunikation

Da steht man in der Schlange und plötzlich entweicht ein dünnes Lüftchen, das es in sich hat. Man zeigt deutlich: "Mir stinkt's!". Besonders Kinder tun durch ihren Pups ihren Unmut kund. Wer einmal darauf achtet, dass wir auch mit Körpergerüchen kommunizieren,...

Dieser Beitrag ist nur für Mitglieder sichtbar.

Jetzt Mitglied werden