
Es gibt Menschen, die haben einen ganz besonderen Horror: Sie werden von der Vorstellung geplagt, nicht sterben zu dürfen und ewig leben zu müssen. Auf meinen Beitrag „Die Angst vor dem ewigen Leben“ erhielt ich damals nur sehr wenige, aber doch tief berührende Reaktionen von Menschen, die zutiefst befürchten, ewig leben zu müssen. Weiterlesen
Im Traum werden häufig Körperreize verarbeitet. So kann auch der „gefüllte Bauch“ im Traum anders verarbeitet werden als der „leere“ oder gar „hungrige Bauch“. Wenn wir abends dick gegessen haben, kann es sein, dass wir unruhiger schlafen und nicht die Schlaftiefe erreichen, die wir sonst erreichen würden. Das heißt vielleicht, dass wir näher am Wachen, also am Bewusstsein sind und dadurch anders träumen, als wenn unser Magen leer ist und wir tiefer schlafen und träumen. Menschen, die mit dem Intervall-Fasten begonnen haben und z.B. ab 17 Uhr nichts mehr essen, können vielleicht feststellen, dass sich ihre Träume verändern. Da Träume laut Sigmund Freud meistens auch Wunscherfüllungen sind, kann es sein, dass wir bei Hunger eher von gutem Essen träumen als wenn wir satt sind.
Sind die Träume vielleicht klarer, deutlicher und „unbelasteter“, vielleicht auch intensiver, wenn man abends nichts mehr gegessen hat? Während des Träumens „verdaut“ die Seele die Eindrücke des Tages – vielleicht kann die Seele besser verdauen, wenn der Magen-Darm-Trakt nicht auch noch schwer arbeiten muss. Wie träumen Sie, wenn Sie hungrig oder satt zu Bett gehen? Wie träumen Franzosen nach ihrem späten 3-Gänge-Menü? :-)
Dieser Beitrag erschien erstmals am 5.8.2019
Aktualisiert am 22.8.2019
Ich bin neidisch. Erleichtert. Ich fühle mich wohl und dem anderen wohlgesonnen. Ich bin aggressiv, ich hasse. Ich kann nicht gönnen, ich bin traurig. Ich kann das alles gleichzeitig empfinden. Ich muss nichts verstecken. Weil ich spüre, dass dies alles in mir ganz natürlich abläuft. So ist der Mensch vielleicht, so bin ich. Der Liebe ist auch Fein(d)seligkeit beigemengt. Wohl jeder empfindet auch Kriegslust, Lust am Zusammenbruch, an der Angst. Ich möchte den anderen quälen. Ich will mich quälen lassen. Ich bin erregt. Ich möchte helfen, gut sein. Ich liebe den anderen, aber es ist nicht immer gut, es auszusprechen. In meiner Welt kann alles ablaufen.
Ich muss es nicht verstecken – vor mir nicht und vor anderen nicht, weil ich eine schützende Hülle darüber trage, die dies alles hält. Problematisch wird es erst, wenn man es verdrängen, abwehren und nicht wahrhaben will. Und wenn die schützende Hülle verletzt wird.
Mein „Mind“ funktioniert so. Und ich bin der Beobachter und kann liebevoll und mit Abstand daraufschauen. Ich weiß, dass ich letzten Endes das Gute will. Ich möchte mich bemühen, ich möchte bewahren, ich möchte es sich zum Guten entwickeln lassen. Und solange dieser Wille stärker ist als der „böse Drang“ in mir, kann in mir eine interessante Symphonie spielen.
Es ist immer ein Kampf zwischen Gut und Böse. Wir alle fürchten uns auch vor unserem inneren „Drang“.
Manchmal jedoch werde ich überwältigt. Eines ist zu stark. Ist die Not, ist das Bedrängtsein, das Verlassensein zu groß, dann geht das lockere Band in eine Fessel über. Aber auch das kann ich beobachten. Muss ich reagieren?
Bei Dingen, die noch nicht verdaut sind, lasse ich mich verleiten: Ich „muss“ vielleicht zuschlagen, ich „muss“ böse sein, wenn ich keine Luft mehr bekomme. Aber ob mir wirklich die Luft weggedrückt wird oder ob ich es aufgrund meiner vergangenen Erfahrungen nur so empfinde, das kann ich immer besser unterscheiden. Ich kann dann abwarten und irgendwann bin ich wieder so entspannt, dass ich meiner inneren Symphonie lauschen kann. Ein lebendiges Liederband – so bunt wie die Farben der Welt.