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Von der Angst, nicht sterben zu dürfen

Es gibt Menschen, die haben einen ganz besonderen Horror: Sie werden von der Vorstellung geplagt, nicht sterben zu dürfen und ewig leben zu müssen. Auf meinen Beitrag „Die Angst vor dem ewigen Leben“ erhielt ich damals nur sehr wenige, aber doch tief berührende Reaktionen von Menschen, die zutiefst befürchten, ewig leben zu müssen. Weiterlesen

91 Wie wird man Psychoanalytiker? Dem Patienten (fast) immer einen Schritt voraus

Seelische Qualen sind immer individuell. Und doch wissen wir wohl alle, wie sich Einsamkeit, Ausgeschlossensein, Verzweiflung und Scham anfühlen. "Aber mein Mitgefühl reicht ja nicht, um dem Patienten zu helfen", sagt eine Ärztin. Und eben das ist die Frage: W...

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Buchtipp: Unbehagen in psychoanalytischen Instituten

Als ich meine (noch andauernde) Ausbildung zur Psychoanalytikerin bei der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV, Zweig der der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung, IPA) begann, stellte ich mir diffus vor, bei den Psychoanalytikern gäbe es so...

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Wie wir träumen hängt auch davon ab, wie voll unser Bauch ist

Im Traum werden häufig Körperreize verarbeitet. So kann auch der „gefüllte Bauch“ im Traum anders verarbeitet werden als der „leere“ oder gar „hungrige Bauch“. Wenn wir abends dick gegessen haben, kann es sein, dass wir unruhiger schlafen und nicht die Schlaftiefe erreichen, die wir sonst erreichen würden. Das heißt vielleicht, dass wir näher am Wachen, also am Bewusstsein sind und dadurch anders träumen, als wenn unser Magen leer ist und wir tiefer schlafen und träumen. Menschen, die mit dem Intervall-Fasten begonnen haben und z.B. ab 17 Uhr nichts mehr essen, können vielleicht feststellen, dass sich ihre Träume verändern. Da Träume laut Sigmund Freud meistens auch Wunscherfüllungen sind, kann es sein, dass wir bei Hunger eher von gutem Essen träumen als wenn wir satt sind.

Sind die Träume vielleicht klarer, deutlicher und „unbelasteter“, vielleicht auch intensiver, wenn man abends nichts mehr gegessen hat? Während des Träumens „verdaut“ die Seele die Eindrücke des Tages – vielleicht kann die Seele besser verdauen, wenn der Magen-Darm-Trakt nicht auch noch schwer arbeiten muss. Wie träumen Sie, wenn Sie hungrig oder satt zu Bett gehen? Wie träumen Franzosen nach ihrem späten 3-Gänge-Menü? :-)

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Dieser Beitrag erschien erstmals am 5.8.2019
Aktualisiert am 22.8.2019

„Wenn ich unausstehlich bin, dann nimm mich in den Arm“

Wenn wir psychisch schwerverletzt sind, geraten wir immer in einen Zustand, der uns schrecklich weh tut. Es ist oft kein "normales Wehtun", sondern ein angespannter Zustand. Wir haben dann schreckliche psychische Schmerzen. Doch das Problem: Wir können in dem ...

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Warum versteht man Texte über Psychoanalyse so schlecht?

"Ebenen-Wechsel sind zu vermeiden" - ein Satz, den viele Journalisten in ihrer Ausbildung hören. Ein ungewollter Ebenenwechsel findet zum Beispiel statt, wenn wir versehentlich "Sie" (Ansprache) und "sie" (die anderen) an den verschiedenen Stellen nicht richti...

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Wir müssen das Leben nicht schön finden

"Nach all dem, was ich im Krieg erlebt habe, kann ich das Leben nicht mehr schön finden", sagt ein alter Herr im Fernsehen. Er sagt es ganz selbstverständlich. Keine Gefahr, dass da irgendein Arzt kommt und ihm einen Serotonin-Wiederaufnahmehemmer anbietet. Ke...

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Toxische Menschen: Über die Sorge, der andere oder meine Situation könnten mich krank machen

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Warum Meditation allein bei schweren psychischen Erkrankungen nicht hilft

Ich schaue mir gerne Videos von Eckhart Tolle, Thich Nhat Hanh, Pema Chödrön und Jiddu Krishnamurti an. Ich finde sie großartig, aber Eines vermisse ich bei allen: den Hinweis darauf, dass bei schweren psychischen Erkrankungen, bei frühen Traumata, die Meditat...

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Die innere Gefühls-Symphonie

Ich bin neidisch. Erleichtert. Ich fühle mich wohl und dem anderen wohlgesonnen. Ich bin aggressiv, ich hasse. Ich kann nicht gönnen, ich bin traurig. Ich kann das alles gleichzeitig empfinden. Ich muss nichts verstecken. Weil ich spüre, dass dies alles in mir ganz natürlich abläuft. So ist der Mensch vielleicht, so bin ich. Der Liebe ist auch Fein(d)seligkeit beigemengt. Wohl jeder empfindet auch Kriegslust, Lust am Zusammenbruch, an der Angst. Ich möchte den anderen quälen. Ich will mich quälen lassen. Ich bin erregt. Ich möchte helfen, gut sein. Ich liebe den anderen, aber es ist nicht immer gut, es auszusprechen. In meiner Welt kann alles ablaufen.

Ich muss es nicht verstecken – vor mir nicht und vor anderen nicht, weil ich eine schützende Hülle darüber trage, die dies alles hält. Problematisch wird es erst, wenn man es verdrängen, abwehren und nicht wahrhaben will. Und wenn die schützende Hülle verletzt wird.

Mein „Mind“ funktioniert so. Und ich bin der Beobachter und kann liebevoll und mit Abstand daraufschauen. Ich weiß, dass ich letzten Endes das Gute will. Ich möchte mich bemühen, ich möchte bewahren, ich möchte es sich zum Guten entwickeln lassen. Und solange dieser Wille stärker ist als der „böse Drang“ in mir, kann in mir eine interessante Symphonie spielen.

Es ist immer ein Kampf zwischen Gut und Böse. Wir alle fürchten uns auch vor unserem inneren „Drang“.

Manchmal jedoch werde ich überwältigt. Eines ist zu stark. Ist die Not, ist das Bedrängtsein, das Verlassensein zu groß, dann geht das lockere Band in eine Fessel über. Aber auch das kann ich beobachten. Muss ich reagieren?

Bei Dingen, die noch nicht verdaut sind, lasse ich mich verleiten: Ich „muss“ vielleicht zuschlagen, ich „muss“ böse sein, wenn ich keine Luft mehr bekomme. Aber ob mir wirklich die Luft weggedrückt wird oder ob ich es aufgrund meiner vergangenen Erfahrungen nur so empfinde, das kann ich immer besser unterscheiden. Ich kann dann abwarten und irgendwann bin ich wieder so entspannt, dass ich meiner inneren Symphonie lauschen kann. Ein lebendiges Liederband – so bunt wie die Farben der Welt.