• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text - Blog

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Vojta-Buch
  • Trauma-Buch
  • Inhalt
Aktuelle Seite: Startseite / Kinder / Größen-Selbst

Größen-Selbst

16.01.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Kleinkindforscher nehmen an, dass sich Säuglinge oft als eine Einheit mit der Mutter fühlen. Das Baby kann sich selbst nicht sättigen und sich meistens auch nicht selbst beruhigen – dazu braucht es einen Erwachsenen. Mutter und Vater können das, was das Baby noch nicht kann. Für das kleine Kind sind die Eltern oft „Alles-Könner“. Obwohl es noch recht hilflos ist, fühlt sich das Kleinkind grandios, wenn es die ersten Schritte tut oder etwas mit seinen Händchen bewirken kann. Die Mutter unterstützt dieses Gefühl, indem sie das Kind anlächelt, ermutigt und bewundert. Das kleine Kind entwickelt das Gefühl, selbst großartig zu sein – es entwickelt ein „Größen-Selbst.“

Doch nicht Eins mit der Mutter

Mit der Zeit bemerkt das Kind, dass die Mutter doch nicht die Beste ist. Es bemerkt, dass es von der Mutter auch immer wieder enttäuscht oder frustriert wird. Dem Kleinkind wird irgendwann klar, dass die Mutter nicht sein „verlängerter Arm“, sondern ein eigenständiger Mensch ist.

Dieses Verlustgefühl ist für das Kind sehr schmerzlich. Doch in den Augen der Mutter findet es weiterhin Bewunderung. Mit diesem „Größen-Selbst“ kommt das Kind in der Welt klar, obwohl es in Wirklichkeit noch so abhängig ist.

Das Größen-Selbst wächst sich aus

Im Laufe der Zeit kann das Kind tatsächlich immer mehr. Es gelingt ihm aber auch zunehmend, sich selbst besser und realistischer einzuschätzen. Wenn die Eltern das Kind gut begleiten, es nicht allzu oft beschämen, sondern ermuntern, dann entwickelt das Kind ein „gesundes Selbst“. Das Kind weiß: Das bin ich und die Mutter ist auch ein eigenständiger Mensch.

Erlebt das Kind zu viele Verletzungen, flüchtet es sich immer wieder in das Gefühl des „Größen-Selbst“. Bei Erwachsenen, die als Kind oft beschämt wurden, stellt man häufig fest, dass sie zwischen einem großartigen Gefühl und einem Minderwertigkeitsgefühl stark schwanken. Grandiositäts- und Minderwertigkeitsgefühle, Hochgefühl und Absturz sind zwei Seiten einer Medaille, wenn die realistische Einschätzung fehlt.

„Guck mal, was ich alles kann“, rufen kleine Kinder und fühlen sich großartig. Sie lieben es, sich zur Schau zu stellen und bewundert zu werden. Sie fühlen sich großartig und haben ein grandioses Selbstbild. Der Selbstpsychologe Heinz Kohut spricht bei diesem „kindlichen Exhibitionismus“ vom „Größen-Selbst“. Hieraus entwickeln sich die „Strebungen nach Erfolg, Macht und Freude an der eigenen Aktivität“ (Mertens/Waldvogel 2008).
Das Kind hat aber noch etwas, das es großartig findet: die eigenen Eltern. Es idealisiert die Eltern und fühlt sich als Teil von ihnen. Es hat ideale Vorstellungen von den Eltern, sogenannte „idealisierte Elternimagines“ (Einzahl: die idealisierte Elternimago). Der Junge fühlt sich stark, weil er an der Stärke des Papas teilhaben kann. Hieraus entstehen nach Kohut „Werte, Idealvorstellungen und idealisierte Ziele“ (Mertens/Waldvogel 2008).

Quelle:

Wolfgang Mertens/Bruno Waldvogel (Hrsg.)
Handbuch psychoanalytischer Begriffe
Kohlhammer 2008: S. 322

Verwandte Artikel in diesem Blog:
  • Narzisstische Persönlichkeitsstörung – gibt es Hoffnung?
  • Selbst-Psychologie von Heinz Kohut

Dieser Beitrag erschien erstmals am 13.1.2014
Aktualisiert am 16.1.2020

Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: Kinder, Psychoanalyse Stichworte: Kinder, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse
Herzlich willkommen!
www.praxis-voos.de
E-Mail

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

Neu: Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll heilen und innere Balance finden. Mehr erfahren …

Suchen & Finden

Das 7-Tage-Angstprogramm

Jeden Tag die eigene Angst ein bisschen besser verstehen. Bei Kauf eines Jahres-Zugangs zum Blog können Sie alle Extra-Texte downloaden – auch das 7-Tage-Programm bei Angststörungen.

Login

 
 
Forgot Password

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Atmung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GlossarPsychoanalyse Hypnose IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

Aspie-Art


Sie sind nur wenige Quadratzentimeter groß und kosten nur wenige Dollar: Die „ACEOs“ (Art Card Originals and Editions) der Malerin Anna Hoff. Mehr auf ebay

texttreff Netzwerk

Neueste Kommentare

  • Patricia bei Der traumatische Zustand
  • Patricia bei Der traumatische Zustand
  • Patricia bei Das präverbale Trauma

PsychoanalytikerIn werden

97 Wie wird man Psychoanalytiker*in? Sich aktiv mit dem Aversiven auseinandersetzen

Psychoanalyse ist die ständige Beschäftigung mit dem Aversiven. Um Psychoanalytiker*in zu werden, muss man schon ein großes Interesse daran haben, das Aversive zu untersuchen. Deswegen ist dieser Beruf oft auch so schwierig und deswegen scheuen sich viele Patienten davor, eine Psychoanalyse zu beginnen. In Psychotherapien oder Kliniken, machen die Therapeuten oft Halt, bevor es zu […]

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

© 2021 ·medizin-im-text.de/blog von Dr. med Dunja Voos · 50259 Pulheim · Telefon 02238 / 96 99 666 ·