„Immer, wenn ich in einer Beziehung bin, weiß ich selbst nicht mehr, was ich will.“ Wir haben oft den hohen Anspruch, stets zu wissen, „was wir wollen“, dabei ist es oft so schwierig, besonders im Zuzweitsein. Je nachdem, wie wir aufwuchsen, fällt es uns zudem sehr schwer, zu äußern, was wir wollen. Vielleicht hatten wir eine verletzliche Mutter, der jede Form der Trennung Angst gemacht hat. Trennung fängt schon da an, wo die Mutter etwas meint und das Kind etwas anderes meint. Wenn wir bemerkten, wie verletzlich die Mutter war, redeten wir ihr nach dem Mund, weil wir spürten, dass wir sie dadurch emotional stabil halten konnten. Wir schauten vielleicht stets nach der Mutter und versuchten, sie zu lesen. Die Frage „Was kann sie nun wollen?“ wurde zur zentralen Lebensfrage und auf einmal merkten wir: Ich weiß gar nicht mehr, was ich selbst eigentlich will. Weiterlesen
Es ist immer wieder dieser selbe Hass. Als Kind schwer beschädigt, merkt man den Schaden besonders bewusst, wenn man genau das bräuchte, was beschädigt wurde. Manche Beschnittene sagen, dass die Beschneidung ihnen die Lust gemindert hat. Manche Misshandelte merken, dass die Misshandlung ihnen vielleicht die Fähigkeit genommen hat, sich berühren zu lassen, sich zu binden, einen Partner zu finden, vielleicht eine Familie zu gründen, ein Kind zu bekommen. Weiterlesen
Wer als Kind schwere Bindungstraumata erlitten hat, der findet häufig nicht so leicht einen Partner – auch, wenn er/sie nicht daran denkt, bleibt der Partner fern. Nach Zärtlichkeit, Nähe und Berührung sehnt sich wohl jeder Mensch. Doch ist die intime Zweierbeziehung nach Erfahrungen von Gewalt und Vernachlässigung in der frühen Kindheit oft schwer erträglich. Vielleicht bemerken wir: Sobald sich eine Partnerschaft anbahnen könnte, werden ungute Gefühle in mir wach, die so diffus, unangenehm und schwer zu beschreiben sind, dass ich mir auf einmal wünsche, wieder allein zu sein und meine Ruhe zu haben. Es folgen die Wut und der Gedanke: „Mist! Irgendwie klappt es schon wieder nicht mit der Anbahnung, mit dem Flirten, mit der Begegnung.“ Doch die Gründe dafür, warum es nicht klappt, bleiben lange im Verborgenen. Weiterlesen
Es gibt das Lebensgefühl, alleinstehend, also „Single“ zu sein und das Lebensgefühl, „in Beziehung“ zu sein, also einen Partner zu haben. Als Single fühlen wir uns manchmal so, als ob nichts einen Sinn ergebe, solange wir nicht in einer Beziehung leben. Das Gefühl, geliebt und berührt zu werden ist für viele etwas Alltägliches, für andere ein weit entfernter Traum. „Ich bin nicht allein“ ist der Grundgedanke und das Grundgefühl eines Menschen, der in einer gesunden Partnerschaft lebt – meinen wir. Doch auch in der Partnerschaft können wir uns sehr alleine fühlen. Single oder „allein in der Partnerschaft“ zu sein ist manchmal wie ein Leben im Dauer-Liebeskummer. Niemand ist da, der einem den Rücken wärmt. Weiterlesen