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Der Arzt und der „Heilpraktiker für Psychotherapie“ (HP)

„Soll ich noch den HP Psychotherapie (Heilpraktiker für Psychotherapie) machen?“, fragen sich manchmal ÄrztInnen, wenn sie zwar die ärztliche Approbation, aber noch keinen Facharzt haben und gerne psychotherapeutische Gespräche anbieten würden. Die „Approbation“ (3. Staatsexamen) erlaubt dem Arzt, Patienten zu behandeln. Der Arzt darf Menschen auch psychologisch beraten und behandeln. Die Kurse in Neurologie, Psychiatrie, Psychosomatik und Pharmakologie im Medizinstudium sind unvergleichlich intensiver als die Kurse zum HP Psychotherapie. Es ist erstaunlich, wie viele Ärzte und Ärztinnen dennoch gehemmt sind, auf privatärztlicher Basis psychologische Hilfe, z.B. in Form von „Beratung“, anzubieten. Das ist oft gerade bei Müttern der Fall, die eine lange Pause in ihrem Arztberuf eingelegt haben. Weiterlesen

Ärzte können mit Zusatzweiterbildung „Psychoanalyse“ direkt nach Approbation beginnen

Nicht wenige Ärzte glauben, sie könnten mit der Psychoanalyse-Weiterbildung erst beginnen, wenn sie einen Facharzttitel der Unmittelbaren Patientenversorgung (UPV) haben. Doch es reicht das 3. Staatsexamen, um mit der Psychoanalyse-Weiterbildung zu beginnen. D...

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Kein MRT bitte! Die Gnade des Nicht-Wissens

Ende der 90er Jahre erlitt ich in der Nacht einen plötzlichen Drehschwindel, der sich gewaschen hat. Drei Wochen lang konnte ich nicht geradeaus laufen. Ich war seekrank, ohne auf einem Schiff zu sein, mein rechter Gleichgewichtsnerv war tot: „Neuronitis vestibularis“, so lautete die Diagnose. Ähnlich wie bei einem Hörsturz steht hier die Frage im Raum: Könnte es sich um ein Akustikusneurinom, also einen gutartigen Tumor des 8. Hirnnerven (Hör- und Gleichgewichtsnerv) handeln? Die Brainstem-evoked Response Audiometry (BERA), ein EEG-artiger Test der Hirnstammnerven, war unauffällig. Es sprach nichts für ein Akustikusneurinom. Und dennoch blieb die Frage: Sollte ich ein MRT durchführen lassen? Weiterlesen

Was wirkt denn nun in der Psychoanalyse?

Ich weiß nur: Psychoanalyse wirkt. Ein hartnäckiges Problem, das jahre- und jahrzehntelang bestand, ist auf einmal nicht mehr da. Man spürt es. Und man weiß: Die Psychoanalyse hat es bewirkt. Doch welche Sätze des Analytikers waren es? Welche Momente haben die...

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Mood Disorders = Affektive Störungen

Wenn in englischsprachigen Texten von „Mood Disorders“ (mood = Stimmung, disorder = Störung) gesprochen wird, sind damit die „Affektiven Störungen“ gemeint. Hierzu gehören Depressionen, Manien und Bipolare Störungen. Der Affekt – im Sinne von Stimmung – ist also besonders gedrückt oder gehoben bzw. im relativ raschen Wechsel gedrückt und gehoben.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 28.6.2015
Aktualisiert am 17.9.2016

Ein Patenschaftssystem oder eine Stiftung zur Finanzierung von Psychoanalysen gründen?

Zum Glück können viele Patienten in Deutschland eine Psychoanalyse machen, weil sie unter der Bezeichnung "Analytische Psychotherapie" von den Krankenkassen bezahlt wird. Doch das ist nicht immer so. Beispiele: Die Krankenkasse hält die Psychoanalyse bei einem...

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Effizienz- und Effektivitätsstudien in der Psychotherapie

Eine Effizienzstudie in der Psychotherapie untersucht, wie bestimmte Einzelfaktoren (z.B. die Beziehungsqualität zwischen Patient und Therapeut) in der Therapie auf abgegrenzte Symptome wirken. Die Effizienzstudie ist aufwendig aufgebaut: Die Patienten werden nach dem Zufallsprinzip auf eine Therapie- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt – man sagt: Die Patienten werden auf die Gruppen randomisiert. Das ist dann eine „randomisiert-kontrollierte Studie“ (RCT, T = englische Abkürzung für „Trial“ = Studie, Versuch). Die Patienten der Kontrollgruppe erhalten nicht die „echte“ Therapie, sondern sie erhalten Gespräche, die wie eine Therapie aussehen. (Text & Bild: © Dunja Voos)

Effectiveness = Effektivität = therapeutischer Nutzen insgesamt.
Efficacy = Effizienz = Wirkungskraft = spezifische Wirkung“.
Weiteres Beispiel: Ich kann effektiv arbeiten, also am Ende des Tages alles geschafft haben. Aber wenn ich auch noch jeweils effizient war, dann habe ich die jeweiligen Einzelaufgaben gezielt gut gelöst.

Einverständnis der Patienten ist Voraussetzung

Die Patienten wissen, dass sie an einer Studie teilnehmen und willigen vorher ein, dass sie entweder eine „echte Therapie“ oder eine Scheinbehandlung (Plazebobehandlung) erhalten werden. Während der Behandlung wissen sie nicht, ob ihre Therapie „echt“ oder „nicht echt“ ist. Auch die Wissenschaftler, die die Studie auswerten, wissen nicht, zu welcher Gruppe der einzelne Patient gehört (doppelblinde Studie).

RCT = randomisiert-kontrollierte Studie
PDT = psychodynamische Psychotherapie
CBT = kognitiv-behaviorale Psychotherapie
Die CBT und die PDT werden häufig in Studien miteinander verglichen.

Effizienzstudien beziehen sich auf’s Detail

Bei der Effizienzstudie ist die Psychotherapie bis ins Detail vorgegeben. Der Therapeut hält sich an ein Manual. Häufig wird die Therapie per Video aufgenommen. Die Anzahl der Sitzungen ist von vornherein festgelegt. Die Patienten, die an der Studie teilnehmen, leiden dabei an einer einzigen, fest definierten Störung (so die Vorgabe …). Viele Effizienzstudien haben auch die Kosten der Behandlung im Blick. Am Ende der Studie kann man davon ausgehen, dass die beobachteten Effekte auch wirklich ursächlich auch die Behandlung zurückgeführt werden kann (hohe interne Validität).

Effektivitätsstudien schauen auf das Ganze

Bei einer Effektivitätsstudie überprüfen die Wissenschaftler, wie wirksam die Psychotherapie in ihrer Gesamtheit und im „realen Leben da draußen“ ist. Ein Studienergebnis könnte zum Beispiel lauten: „Psychodynamische Psychotherapie hilft bei Angststörungen.“ Wichtig hierbei ist die Frage: Wirkt die Psychotherapie, die vorher unter kontrollierten Bedingungen wie in einem Labor unter die Lupe genommen wurde, auch da draußen im realen Leben, wenn sie von Psychotherapeuten ambulant durchgeführt wird?

Literatur:

Markus Hochgerner, Elisabeth Wildberger (Hrsg.):
Was heilt in der Psychotherapie?
Überlegungen zur Wirksamkeitsforschung und Methodenspezifische Denkweisen.
S. 31
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 26.9.2015
Aktualisiert am 17.7.2016

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In der Verhaltenstherapie (VT) gibt es drei Wellen: Die erste Welle konzentrierte sich auf das sichtbare Verhalten und auf die Frage: Wie lernt der Mensch? Wie wurde er konditioniert? In der zweiten Welle kam das Denken hinzu: Was denkt der Mensch? Wie hängen sein Denken und sein Verhalten zusammen? Die daraus entstandene Therapie ist die „kognitive Verhaltenstherapie“ (Kognition = das Denken; englisch: CBT = Cognitive Behavioral Therapy). In der dritten Welle geht es um die dazugehörigen Gefühle.Weiterlesen

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