Zu den häufig verwendeten Antidepressiva (= Medikamente gegen Depressionen) gehören die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI, Selective Serotonin Reuptake Inhibitors) und die Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI). „Selektiv“ bedeutet, dass das Medikament gezielt auf den Stoffwechsel bestimmter Botenstoffe wirkt – zum Beispiel auf den Stoffwechsel von Serotonin (SSRI), Noradrenalin (SNRI) oder Serotonin und Noradrenalin gleichzeitig (SSNRI). Weiterlesen
Der Psychologe, Arzt und Buchautor Professor Borwin Bandelow (Universität Göttingen) und Kollegen haben im Deutschen Ärzteblatt (2013) aufgelistet, welche Medikamente bei der generalisierten Angststörung zu empfehlen sind. Da sich Betroffene immer wieder für die Frage nach Medikamenten bei der Angststörung interessieren, hier eine Zusammenfassung: Weiterlesen
Das Diagnostische und Statistische Manual der Mentalen Störungen (DSM) wird im englischsprachigen Raum zur Diagnostik von psychischen Krankheiten verwendet, doch auch in Deutschland ist es beliebt. Danach kann man psychische Erkrankungen anhand von fünf Achsen beschreiben. Die Achse IV des DSM nimmt die „psychosozialen und umgebungsbedingten Probleme“ des Patienten in den Blick. Dabei werden neun Faktoren berücksichtigt: Probleme im sozialen Umfeld, Ausbildungs- und berufliche Probleme, Wohnungsprobleme, wirtschaftliche Probleme, Probleme beim Zugang zu Einrichtungen der Krankenversorgung, Probleme beim Umgang mit dem Rechtssystem/Delinquenz und andere psychosoziale oder umgebungsbedingte Probleme.
„Wie weit soll ich den Sessel von der Couch wegstellen?“, fragte ich mich beim Einrichten der Praxis. Auf Twitter habe ich im September 2017 (also vor der Corona-Krise) eine Mini-Umfrage gemacht: „Wie weit ist Ihr Sessel von der Couch entfernt (Stuhlmitte bis Kissenmitte)? Antwortmöglichkeiten: < 120 cm, 120-200 cm, > 200 cm? Es nahmen – falls es ehrliche Teilnehmer*innen waren – 17 Analytiker*innen teil. Knapp die Hälfte von ihnen gaben einen Abstand von 120-200 cm an (Stuhlmitte bis Kissenmitte). Weiterlesen
Eine formale Denkstörung (englisch: Formal Thought Disorder, FTD) besteht, wenn der Ablauf der einzelnen Gedanken gestört ist. Das Denken kann z.B. verlangsamt sein. Es kann sein, dass die Gedanken abreißen (Gedankenabriss wie z.B. bei Professor Hastig aus der Sesamstraße, Youtube) – der Betroffene erzählt die Gedanken nicht zu Ende. Das Denken kann perseverierend (= auf der Stelle stecken bleibend, sich wiederholend), gehemmt, ideenflüchtig oder auf ein Thema eingeengt sein. Ist das Denken „inkohärent“ (= „zerfahren“, zusammenhangslos), gibt es manchmal Wortsalat. Bei der Ideenflucht springt der Betroffene rasch von einem zu einem nächsten, völlig neuen Gedanken. Wenn man das Gefühl hat, die Gedanken drängen sich quälend auf, spricht man von „Gedankendrängen“. Fragt man etwas und der Betroffene antwortet etwas, das sich nicht auf die Frage bezieht, ist es ein „Vorbeireden“. Auch das Grübeln oder das Erfinden neuer Wörter (Neologismus) gehört zu den formalen Denkstörungen. Dem gegenüber steht die inhaltliche Denkstörung.Weiterlesen