Aktiv sein, die Kontrolle haben, das ist der Traum. Gleich daneben der andere Traum: Passiv sein, Wohlbefinden, Versorgtwerden. Der Aufbau-Trieb will den Turm bauen, der Zerstörungstrieb will ihn zerschlagen. So nah beieinander. In 1000 Teilchen zerfallen die Klötzchen – es ist so schön anzusehen. Wir fühlen uns mächtig, wenn wir zerstören. Wenn wir zerstören, können wir tun. Wir haben’s im Griff. Wenn wir Gutes wollen, sind wir abhängig. Wir lieben, doch wenn wir nicht zurückgeliebt werden, dann schlägt der Mast auf unserem Schiff um. Der Wind, er ist immer noch derselbe, er kommt immer noch von vorn, doch was wir vorher liebten, das hassen wir nun. Wende geglückt. Alles so nah beieinander. Weiterlesen
Der Ausdruck „weiße Depression“ wurde von dem Psychoanalytiker André Green geprägt. Er meint damit eine Depression, die entsteht, wenn ein Kind eine depressive Mutter hat. Die depressive Mutter ist für das Kind emotional nicht anwesend, auch wenn sie körperlich da ist. Das Kind nimmt das Bild dieser -emotional abwesenden – Mutter in sich auf. Diese Mutter wirkt innerlich und äußerlich wie „tot“. Sie erscheint unerreichbar. Weiterlesen
Der Vortrag des Psychoanalytikers Salman Akhtar (IPA) ist wirklich hörenswert (veröffentlicht am 13.12.2012, Boston University: „Master Clinicians and Theologians in Dialogue“). Er erzählt von sich: Sein Vater war Atheist, die Mutter Hindu, der Großvater Moslem. „Das hat mich vermutlich total verdorben“, sagt er. Mit 4, 6, 9 und 10 Jahren hatte er die Tode von sehr geliebten Menschen zu verkraften. Sein eigener Analytiker starb in der Mitte seiner eigenen Analyse. Weiterlesen