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Persönlichkeitsstörung (engl. Personality Disorder) – ein problematischer Begriff

Die Persönlichkeitsstörung ist eigentlich eine Beziehungsstörung. Persönlichkeitsstörungen sind relativ weit verbreitet – weltweit leiden schätzungsweise 7% daran (Winsper C. et al., 2019/2020). Wir alle sind in bestimmten Bereichen, neurotisch, psychisch „niedrig strukturiert“ oder merkwürdig. Doch auch, wenn wir eine „Persönlichkeitsstörung“ haben, können wir oft ein relativ normales und auch erfolgreiches Leben führen. Oft können wir unsere Störung – vielleicht sollte man besser sagen: „Verletzung“ oder „Beschädigung“ – spüren und in eine Stärke umsetzen. Vielleicht leiden wir irgendwie an unserem Leben, ohne dass wir unser Leiden genauer beschreiben könnten.Weiterlesen

Schizoide Persönlichkeitsstörung – wenn das Leben unaushaltbar wird

Die Diagnose „Schizoide Persönlichkeitsstörung“ (ICD10: F60.1) wird meiner Erfahrung nach immer seltener gestellt – ich erkläre mir das mit der Nähe des Störungsbildes zu den Autismus-Spektrum-Störungen. Als Betroffener bist Du vielleicht jemand, der sich gerne zurückzieht. Du bist vielleicht beruflich genial und sehr gewissenhaft. Viele „Schizoide“ sind intellektuelle Menschen. Vielleicht beschäftigst Du Dich außerordentlich gerne mit theoretischen Dingen und es fällt Dir schwer, zu anderen eine emotionale Nähe aufzubauen. Möglicherweise hast Du in Deiner vorsprachlichen Zeit als Baby psychisch krankmachende Traumata erlitten wie z.B. medizinische Eingriffe, lange Trennungen von der Mutter oder Krankenhausaufenthalte. Weiterlesen

Cluster-B-Persönlichkeitsstörung: Borderline und mehr

Menschen mit einer Cluster-B-Persönlichkeitsstörung zeichnen sich dadurch aus, dass sie besonders launisch und instabil sind. Die Betroffenen sind sehr emotional – alles scheint bei ihnen sehr dramatisch zu sein, wie auf einer Bühne. Das ist natürlich auch eine kulturelle Frage: Ein Brasilianer erhält vielleicht eher die Diagnose „Cluster-B-Persönlichkeitsstörung“ als ein Norweger. Zu den Cluster-B-Persönlichkeitsstörungen zählen Persönlichkeitsstörungen mit dramatischem, emotionalem und launenhaftem Verhalten, also vereinfacht gesagt die Borderline-Störung, die histrionische, die narzisstische und die dissoziale (antisoziale) Persönlichkeitsstörung (APS). Weiterlesen

Neurose und Psychose – was ist der Unterschied?

Jeder Mensch hat seine Neurosen. Damit sind die Stellen in der Psyche gemeint, die nicht so ganz im Gleichgewicht sind. Wenn Du z.B. immer überpünktlich zu Terminen kommst, dann hast Du eine Pünktlichkeitsneurose. Vielleicht hattest Du Eltern, die sehr auf Pünktlichkeit achteten oder Du hast einmal Schaden genommen, als Du zu spät kamst. Wenn Du schwer traumatisiert bist, kommst Du vielleicht oft zu früh, um zu überprüfen, ob die Luft rein ist. Neurosen äußern sich als Ängste, Depressionen oder Zwänge, doch der Bezug zur Realität bleibt vorhanden, oder besser gesagt: Die Fähigkeit, mit einem anderen sinnvoll zu kommunizieren, bleibt vorhanden. Weiterlesen

Die Borderline-Störung und der lange Weg zur Erleichterung

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS, Emotional-instabile Persönlichkeitsstörung, Typ Borderline, ICD10: F60.31) wird mitunter definiert als ein Zustand zwischen Neurose und Psychose. Solltest Du diese Diagnose haben, dann leidest Du vielleicht unter mangelnder Impulskontrolle – es fällt Dir vielleicht sehr schwer, Deine Wut und andere starke Gefühle zu kontrollieren. Auch leidest Du möglicherweise unter einem brüchigen Selbstbild – Du hältst Dich selbst manchmal (heimlich) für ganz toll und manchmal für den letzten Menschen dieser Welt. So geht es Dir möglicherweise auch mit dem Bild von anderen. Dieser Abwehrmechanismus wird „Spaltung“ genannt. Weiterlesen

Autistische Zustände psychoanalytisch erklärt – Buchtipp: „Wendepunkte“

Autismusspektrumstörungen sind aus heutiger Sicht größtenteils neurologisch bedingt. Dennoch lohnt sich der Blick auf Theorien von Psychoanalytikern, denn das Autismusspektrum ist breit und manche Ansätze könnten dazu führen, dass wir Autistisches allgemein besser verstehen. Der Beitrag „Die Analyse autistischer Zustände im Erwachsenenalter“ von Judith Mitrani erlaubt faszinierende Einblicke in die autistische Welt (In: „Wendepunkte – zur Theorie und Klinik psychoanalytischer Veränderungsprozesse“, Hrsg. Bernd Nissen, Psychosozial-Verlag 2012). Die Autorin weist auf das Konzept der „autistischen Objekte“ und der „autistischen Formen“ der Psychoanalytikerin Frances Tustin hin. Weiterlesen

Alexithymie: über die Schwierigkeit, eigene Gefühle zu erkennen und in Worte zu fassen

Alexithymie ist die Schwierigkeit, Gefühle wahrzunehmen, zu beschreiben und zu regulieren. Wenn wir ein Gefühl nicht wahrnehmen können, obwohl es gerade stark aktiv ist, können körperliche Beschwerden auftreten. Das Kleinkind spürt Wut vielleicht nur als "Bauc...

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Ich-Schwäche und Ich-Störung: Wie gut kann ich mich steuern?

Wenn Du ständig andere Menschen zu Deiner Beruhigung brauchst, leidest Du vielleicht unter einer Ich-Schwäche. Das bedeutet, dass Deine "Ich-Funktionen" eingeschränkt sind. Zu den Ich-Funktionen gehört zum Beispiel die Steuerung von Affekten wie Wut oder Beunr...

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Hysterie: Der Clown unter den Neurosen

"Du bist ja hysterisch!", werfen Männer manchmal ihren Frauen vor. "Hystera" kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Gebärmutter". Jeder Mensch kann in einer Überforderungssituation heftig reagieren. Doch hysterische Persönlichkeitszüge können den Betroffenen...

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Das Unaushaltbare beherbergen: Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)

Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Störung, die nach einer seelischen Verletzung (Traumatisierung) auftreten kann. Eine PTBS kann sich nach einem einzigen Ereignis, z.B. nach einem Autounfall, entwickeln. Sie kann jedoch auch di...

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