Willkommen

Major Depression

Im englischsprachigen Raum wird eine unipolare Depression (also eine Depression ohne Phasen der Hochstimmung = ohne Phasen der Manie) als „Major Depression“ bezeichnet. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) schreibt in seiner Leitliniensynopse zum Thema „Depression“ aus dem Jahr 2009: Weiterlesen

Korrelation (r-Wert): Je mehr, desto mehr

Der Buchstabe „r“ steht in wissenschaftlichen Texten für die Korrelation. r = +1 heißt, es besteht eine perfekte positive Korrelation, also: Je mehr es regnet, desto mehr füllt sich der Eimer mit Wasser. Bei r = -1 besteht eine perfekte negative Korrelation: Je mehr Vitamine ich esse, desto weniger krank werde ich. Bei r = 0 ist kein linearer Zusammenhang festzustellen. Weiterlesen

d-Wert: Wie hoch sind die Unterschiede der Mittelwerte?

Der „d-Wert“ wird auch „Cohens d“ genannt. Wenn Studien mit zwei Gruppen durchgeführt werden, dann vergleicht man unter anderem die Mittelwerte der Ergebnisse von Gruppe 1 und Gruppe 2. Ob die Mittelwertunterschiede bedeutsam sind, zeigt sich im „d-Wert“.
d = 0,2: kleiner Effekt
d = 0,5: mittlerer Effekt
d = 0,8: starker Effekt

Verwandte Artikel in diesem Blog:

Nominalskala

Auf der „Nominalskala“ (lateinisch „nomen“ = Name) stehen nur Kategorien, z.B. Geschlecht: männlich oder weiblich, Obst: Apfel oder Birne, Geburtsort: München, Hamburg oder Berlin. Auf einer „Ordinalskala“ lassen sich hingegen Ränge darstellen: „Sehr gut“ bis „ungenügend“. Das geht auf einer Nominalskala nicht.

Propensity-Score

„Propensity“ heißt „Hang, Neigung“. Wenn Patienten in Beobachtungsstudien bestimmte Therapien erhalten, dann gibt es Gründe, warum Patient A eben Therapie A erhält und Patient B die Therapie B. Diese Tatsache wird mithilfe des „Propensity-Scores“ berücksichtigt. Der Propensity-Score vermindert Verzerrungen von Studienergebnissen. Wenn eine Studie zum Beispiel zu dem Ergebnis kommt, dass Therapie A besser sei als Therapie B, dann wird dieses Ergebnis durch Einbeziehung des Propensity-Scores relativiert – also, Therapie A könnte zum Beispiel besser sein, weil diese Therapie nur jene Patienten erhalten, die im Durchschnitt noch jünger oder gesünder sind als Patienten, die mit Therapie B behandelt werden.

Oder auf schlau: „Propensity-Score (PS) = bedingte Wahrscheinlichkeit, mit der – unter Betrachtung einer Anzahl von Variablen – ein Kandidat die Intervention erhalten würde“ (Neukirch 2011).

Man spricht auch von „Quasi-Randomisierung einer Gruppe“.

Quellen:

Prof. Dr. med. Benno Neukirch:
Routinedaten in der Versorgungsforschung.
Vortrag an der Hochschule Niederrhein, 16.03.2011
Symposium „Routinedaten in der Versorgungsforschung“

How To Use Propensity Score Analysis
Lisa Kaltenbach, MS
Department of Biostatistics
lisa.kaltenbach@vanderbilt.edu
April 11, 2008
http://www.mc.vanderbilt.edu/gcrc/workshop_files/2008-04-11.pdf

Propensity Score Analysis wiki!
By Bob Pruzek, the University at Albany SUNY

Propensity-Scores-Formeln hier:

Propensity Scores –
Statistische Überprüfung des Einflusses der Modellspezikation

Master Thesis
Johanna Brandt (http://www.stat.uni-muenchen.de/institut/ag/statsoz_neu/lehre/kolloquium/2010_SoSe/JohannaBrandt.pdf)
23.Juni 2010

Neurotizismus

Neurotizismus ist ein Merkmal der Persönlichkeit. Wenn man von einem Menschen sagt, er habe einen hohen oder niedrigen Grad an Neurotizismus, so will man damit beschreiben, wie gut er mit äußeren und inneren Anforderungen zurechtkommt. Menschen mit einem hohen Grad an Neurotizismus haben zum Beispiel Schwierigkeiten im Beruf (äußere Anforderungen) oder Probleme damit, ihre Affekte (z.B. Angst oder Wut) zu verarbeiten. Wer einen hohen Grad an Neurotizismus hat, der leidet unter einem geringen Selbstwertgefühl, zeigt oft magisches Denken, ist gehemmt in seinen Gefühlsäußerungen, ist oft nachgiebig, leidet an Konzentrationsstörungen, unter Launenhaftigkeit und unter körperlichen Beschwerden wie z.B. Erschöpfung. Neurotizismus wird in Persönlichkeitstests gemessen und gehört zu den „Big Five“ der Persönlichkeitsdimensionen. Weiterlesen

RCI-Analyse

RCI = Reliability Change Index (Kritische Differenz): Mit dem RCI wird der Unterschied – z.B. der Symptome – zwischen dem Zustand vor einer Therapie und nach einer Therapie ermittelt. Die Scores werden durch den Standardfehler geteilt.

Serotonin macht glücklich

Serotonin ist ein Molekül, das vom Körper selbst gebildet wird. Man spricht auch vom „Glückshormon“. Wer einen Mangel daran hat, kann an einer Depression erkranken 6 oder umgekehrt: Wer genug Anlass zu gedrückter Stimmung hat, bei dem sinkt die Serotoninkonzentration zwischen den Nervenzellen irgendwann ab. Serotonin wird auch als 5-Hydroxytryptamin (5-HT) bezeichnet. Serotonin kann man nicht einfach als Tablette schlucken, denn es kann die natürliche Schranke zwischen Blut und Gehirn nicht überwinden. Doch man kann Schokolade essen: Sie enthält die Aminosäure Tryptophan, einen Eiweißbaustein. Der Körper nimmt es auf und produziert daraus sein Serotonin. Weiterlesen

Adaptationssyndrom – wenn man sich an Stress „gewöhnt“

Wer lang anhaltend gestresst ist, reagiert in drei Phasen auf diesen Stress. Ist der Körper bei der letzten Phase angelangt, spricht man vom „Adaptationssyndrom“ (= allgemeines Anpassungssyndrom). Der Begriff geht auf Hans Selye (1907-1982), den „Vater der Stressforschung“ zurück. Zu Beginn des Stresses zeigt der Körper eine Alarmreaktion, bei der die Stresshormone (insbesondere Adrenalin und Noradrenalin) im Blut ansteigen. Das sympathische Nervensystem läuft auf Hochtouren mit allen dazugehörigen Symptomen: schnelle Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck, verlangsamte Verdauung, Erweiterung der Bronchien, Fettabbau. Weiterlesen

Intrusion

Unter „Intrusion“ versteht man das Einschießen ungewollter Gedanken und beispielsweise traumatischer Bilder. Wer etwas Schlimmes erlebt hat, der leidet möglicherweise darunter, dass die Bilder des Erlebnisses immer wieder ungewollt in Gedanken auftauchen. Oft können sich die Betroffenen auch an kleinste Details eines Vorfalls erinnern (Hypermnesie). Wenn wir unter Intrusionen leiden, fühlen wir uns oft sehr gequält und hilflos. Auch Ohrwürmer sind eine Form von Intrusion.