Bei der kognitiven Prozesstherapie sollen nach einem Trauma die „dysfunktionalen Überzeugungen modifiziert werden“. Das heißt: Wovon wir nach einem Trauma überzeugt sind, kann „dysfunktional“ sein, also uns auf Dauer schwächen. Typische „dysfunktionale Überzeugungen“ sind z.B. Gedanken wie: „Das kann auch nur mir passieren“, „hätte ich mich anders verhalten, wäre mir das nicht passiert“, oder „nach dem, was ich erlebt habe, kann ich dieses oder jenes vergessen“. Unter „Modifikation“ versteht man „Veränderung“. In der Therapie sollen also behindernde Überzeugungen verändert werden. Das Denken soll „realitätsgerechter“ werden. Die Kognitive Prozesstherapie nach Resick und Schnicke (1993) arbeitet an solchen dysfunktionalen Überzeugungen. Weiterlesen
Das Thema „Wiederbelebung“ (Kardiopulmonale Reanimation) ist sicher ein emotionales. Da ist die Mutter froh, dass ihr Kind erfolgreich wiederbelebt wurde und gesund weiterlebt. Da ist der alte Mann, der gelähmt im Bett liegt und den Tag seiner Wiederbelebung verflucht. Und da gibt es die Fälle irgendwo dazwischen. Dennoch: Ähnlich wie bei anderen brisanten medizinischen Themen erhalten die Menschen hier ein einseitiges Bild. Weiterlesen
Bei der sogenannten akuten polymorphen psychotischen Störung treten plötzlich Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Störungen der Wahrnehmung auf. Die verschiedenen Symptome schwanken stark – von Tag zu Tag oder auch von Stunde zu Stunde. Die Betroffenen sind sehr aufgewühlt. Die Störung bildet sich jedoch innerhalb von 4 Wochen zurück und tritt nicht wieder auf. „Die Unterscheidung zwischen einer kurzen psychotischen Störung und einer Schizophrenie bei einem Patienten ohne vorherige psychotische Symptome beruht auf der Dauer der Symptomatik; hält diese länger als 1 Monat an, erfüllt der Patient nicht mehr die Diagnosekriterien einer kurzen psychotischen Störung.“ Quelle: MSD Manual
„Dysthymia“ oder „Dysthymie“ heißt wörtlich „Verstimmung“ (dys = ungut, Thyme = Stimmung, Gemüt). Die Dysthymie ist eine Form der Depression. Dabei handelt es sich um eine chronische „depressive Verstimmung“, also nicht gerade um eine schwere Depression. Aber diese Verstimmung tritt bei den Betroffenen immer wieder auf. Sie begleitet die dysthymen Patienten meistens über viele Jahre, oft schon von Jugend an. (ICD-10: Dysthymia = F.34.1)
Im englischsprachigen Raum wird eine unipolare Depression (also eine Depression ohne Phasen der Hochstimmung = ohne Phasen der Manie) als „Major Depression“ bezeichnet. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) schreibt in seiner Leitliniensynopse zum Thema „Depression“ aus dem Jahr 2009: Weiterlesen