„Schade, dass ich vom ‚Tönen‘ bei der Geburt meiner ersten beiden Kinder nichts wusste. Erst beim dritten Kind stand mir die Technik des Tönens zur Verfügung. Ich musste nicht mehr ungezielt irgendwo hinschreien, sondern konnte das Tönen nutzen, um meinen Schmerz zu kanalisieren“, sagt eine Mutter. Besonders in Geburtshäusern wird das „Tönen“ (Afonesis) unter der Geburt angewendet. Gelernt werden kann es bei Hebammen, in Geburtsvorbereitungskursen in Geburtshäusern, seltener in Krankenhäusern. Beim Tönen begleitet die Frau jede Wehe mit einem langgedehnten Ton. Meistens fangen die Frauen mit einem tiefen „Uuuuh“ an. Je weiter die Geburt fortschreitet, desto näher kommen die Töne dem „Auuua“ oder „Aah“. Häufig ruft das Tönen in Vorbereitungskursen Scham hervor. Doch wenn die Geburt losgeht und die Hebamme die Schwangere in dieser Methode unterstützt, kommen die Töne bei vielen Gebärenden von ganz alleine, weil sie so wohltuend sind.
Nicht allein
Hebammen, die sich mit dem Tönen auskennen, tönen während der Wehen mit der Frau mit – natürlich nur dann, wenn es der Frau gut tut. Das kann der Gebärenden das Gefühl geben, dass sie nicht allein ist. Sie wird wortlos begleitet.
Verwandte Artikel in diesem Blog:
Link:
Eine Effizienzstudie in der Psychotherapie untersucht, wie bestimmte Einzelfaktoren (z.B. die Beziehungsqualität zwischen Patient und Therapeut) in der Therapie auf abgegrenzte Symptome wirken. Die Effizienzstudie ist aufwendig aufgebaut: Die Patienten werden nach dem Zufallsprinzip auf eine Therapie- und eine Kontrollgruppe aufgeteilt – man sagt: Die Patienten werden auf die Gruppen randomisiert. Das ist dann eine „randomisiert-kontrollierte Studie“ (RCT, T = englische Abkürzung für „Trial“ = Studie, Versuch). Die Patienten der Kontrollgruppe erhalten nicht die „echte“ Therapie, sondern sie erhalten Gespräche, die wie eine Therapie aussehen. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Effectiveness = Effektivität = therapeutischer Nutzen insgesamt.
Efficacy = Effizienz = Wirkungskraft = spezifische Wirkung“.
Weiteres Beispiel: Ich kann effektiv arbeiten, also am Ende des Tages alles geschafft haben. Aber wenn ich auch noch jeweils effizient war, dann habe ich die jeweiligen Einzelaufgaben gezielt gut gelöst.
Einverständnis der Patienten ist Voraussetzung
Die Patienten wissen, dass sie an einer Studie teilnehmen und willigen vorher ein, dass sie entweder eine „echte Therapie“ oder eine Scheinbehandlung (Plazebobehandlung) erhalten werden. Während der Behandlung wissen sie nicht, ob ihre Therapie „echt“ oder „nicht echt“ ist. Auch die Wissenschaftler, die die Studie auswerten, wissen nicht, zu welcher Gruppe der einzelne Patient gehört (doppelblinde Studie).
RCT = randomisiert-kontrollierte Studie
PDT = psychodynamische Psychotherapie
CBT = kognitiv-behaviorale Psychotherapie
Die CBT und die PDT werden häufig in Studien miteinander verglichen.
Effizienzstudien beziehen sich auf’s Detail
Bei der Effizienzstudie ist die Psychotherapie bis ins Detail vorgegeben. Der Therapeut hält sich an ein Manual. Häufig wird die Therapie per Video aufgenommen. Die Anzahl der Sitzungen ist von vornherein festgelegt. Die Patienten, die an der Studie teilnehmen, leiden dabei an einer einzigen, fest definierten Störung (so die Vorgabe …). Viele Effizienzstudien haben auch die Kosten der Behandlung im Blick. Am Ende der Studie kann man davon ausgehen, dass die beobachteten Effekte auch wirklich ursächlich auch die Behandlung zurückgeführt werden kann (hohe interne Validität).
Effektivitätsstudien schauen auf das Ganze
Bei einer Effektivitätsstudie überprüfen die Wissenschaftler, wie wirksam die Psychotherapie in ihrer Gesamtheit und im „realen Leben da draußen“ ist. Ein Studienergebnis könnte zum Beispiel lauten: „Psychodynamische Psychotherapie hilft bei Angststörungen.“ Wichtig hierbei ist die Frage: Wirkt die Psychotherapie, die vorher unter kontrollierten Bedingungen wie in einem Labor unter die Lupe genommen wurde, auch da draußen im realen Leben, wenn sie von Psychotherapeuten ambulant durchgeführt wird?
Literatur:
Markus Hochgerner, Elisabeth Wildberger (Hrsg.):
Was heilt in der Psychotherapie?
Überlegungen zur Wirksamkeitsforschung und Methodenspezifische Denkweisen.
S. 31
amazon
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 26.9.2015
Aktualisiert am 17.7.2016