Viele sagen, dass sie kurz vor dem Burnout stehen und unglaublich erschöpft sind. Wenn ich sie frage, ob sie essen und trinken, wenn sie Hunger und Durst haben, sagen sie: „Ja.“ Wenn ich sie aber frage, ob sie sich kurz hinlegen, wenn sie müde sind, sagen sie: „Nein, natürlich nicht!“ Kaum etwas wird so missachtet wie das Schlafbedürfnis. Dass die Dauer-Erschöpfung eine Folge des dauernden Schlafdefizits sein könnte, wird nur selten gedacht. Vielen ist es irgendwie unangenehm, sich tagsüber hinzulegen. Doch auch in der Berufswelt wächst die Zahl der Unternehmen, die Ruheräume anbieten.
Wenn wir müde sind und uns nicht hinlegen, greifen wir zum Essen. Der Schokoriegel oder der starke Kaffee sollen die Müdigkeit vertreiben und Energie bringen. Das tun sie kurzfristig auch – aber es geht zulasten des Gewichts. Ist der Körper müde, so kann er sich entweder Energie aus dem Essen holen oder eben – logischerweise – aus dem Schlaf. Wenn Du also dauerhaft abnehmen möchtest, dann achte auf ausreichend Schlaf.
Erschöpfung lindern:
9. Natürliche Lust-Unlust-Rhythmen annehmen
10. Yoga bei chronischem Erschöpfungssyndrom wirksam
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 9.10.2014
Aktualisiert am 2.5.2022
Unser Tag verläuft in Rhythmen. Wir haben Phasen, in denen wir uns recht gut fühlen und solche, in denen wir uns plötzlich abgeschlagen und unruhig fühlen, in denen wir Übelkeit verspüren und denken: „Ich schaff‘ das alles nicht.“ Hunger, Durst, Erholungs- und Bewegungsbedürfnis, das Bedürfnis nach Geselligkeit, nach Alleinsein und Ruhe – all das kommt im Laufe eines Tages im Wechsel immer wieder. Manchmal gibt es Konstanten, die wir nicht mögen: Nach der Wintermüdigkeit kommt direkt die Frühjahrsmüdigkeit. „Ich bin immer nur müde, erschöpft und depressiv“, sagen manche. Dann fängt manchmal eine lange Suche an. Manchen hilft eine Psychotherapie, eine Ernährungsumstellung, ein Berufswechsel oder Veränderungen in den Beziehungen.Weiterlesen

Wer wütend ist, der ist kaum noch zu stoppen. Die eigene Wut zu stoppen kann so schwer sein wie von einem gedeckten Tisch aufzustehen, wenn man großen Hunger hat. Oft heisst es, Wut müsse man rauslassen. Viele befürchten, sie könnten krank werden, wenn sie mit der „Wut im Bauch“ länger still bleiben. Doch meistens nützt das Schreien und Zerstören nichts. Das Einzige, was oft hilft, ist es, mit demjenigen zu sprechen, der einen wütend macht. Wenn das nicht hilft, kann man bewusst in die Stille gehen und beobachten, wie die Wut in einem arbeitet. (Text: © Dunja Voos; Bild: © Julia) Weiterlesen
Das Kind, es wird gequetscht. Es ist in schlechten Händen. Es schreit, doch es wird nicht gehört. Es ist unerträglich. Viele Monate und Jahre erlebt das Kind diese Gewalt. Das Kind ist beschädigt am ganzen Körper. Und an seiner Seele. Die Gewalt ging ihm unter die Haut. Es ist unfähig geworden, sich berühren zu lassen. Es heißt, die Haut erneuere sich alle vier bis sechs Wochen. In einer Studie der Uni Frankfurt fanden Wissenschaftler heraus, dass das Gefühl des Beschmutztseins dadurch verringert werden kann, dass man den Betroffenen verdeutlicht, wie oft sich die Haut seit den Missbrauchserfahrungen bereits erneuert hat (Jung et al., 2011, PDF). Doch die Spuren des Erlebten sitzen noch viel tiefer: in den Propriozeptoren, also den Tiefensensibilitäts-Rezeptoren der Muskulatur. Die kann man nicht austauschen.Weiterlesen
Verachtung ist ein Gefühlsgemisch. Es mag eine Mischung aus Enttäuschung, Angst, Häme, Schmerz und Ärger sein. Oft ist der Wunsch nach Distanzierung dabei: „Ich bin nicht so wie mein Vater oder meine Mutter. Ich bin nicht so rassistisch wie die da. Ich verachte die Mitläufer von damals.“ Man hätte sich gewünscht, dass das, was wir verachten, gut gewesen wäre. Man hat sich vielleicht hingeben wollen – an die Eltern, den Partner, an die Idee. Doch dann merkt man, dass es nicht möglich ist, weil der andere Alkoholiker oder auf andere Weise schwach oder schädlich ist. Man verachtet vielleicht den Vater, wenn er zu weich ist. Gleichzeitig schwingt die Angst mit, man könnte genauso werden wie er.Weiterlesen