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Aktuelle Seite: Startseite / Angststörung / Von der Angst, sich berühren zu lassen – körperlich und emotional

Von der Angst, sich berühren zu lassen – körperlich und emotional

20.01.2022 von Dunja Voos 1 Kommentar

Bei der Arbeit mit früh traumatisierten Menschen fällt immer wieder auf: Sie können und wollen sich nicht berühren lassen. Ist das Gegenüber sanft und zärtlich, erfüllt es die Betroffenen mit großem Unbehagen. „Schläge sind leichter zu ertragen als eine sanfte Berührung“, sagen manche. Warum ist das so? Es gibt viele Erklärungen, z.B. den „Schmerz des Unterschieds“. Doch eine befriedigende Erklärung findet man wohl kaum. Es ist ein Phänomen, das sich beobachten lässt, das aber auch Chance auf Heilung hat. Berührt zu werden, sich berühren zu lassen und andere zu berühren, ist das Schönste, was es gibt. Sich nicht berühren lassen zu können ist eine Art von schwerer Behinderung.

Berührung ist unangenehm

Früh traumatisierte Menschen werden höchst aufmerksam, wenn die Stimme des Therapeuten sanft wird. Was sie sich so sehr wünschen, nämlich selbst einmal berührt zu werden, ist auch ihre größte Furcht. Zärtlichkeit und Sanftheit kann Türen öffnen. Doch ist die Tür einmal auf, kann der andere sich auch leicht verwandeln, zum Bösen werden, eindringen, die Grenzen wieder nicht beachten, verletzen, festhalten, ohrfeigen, erniedrigen, so die Befürchtung. Doch auch im eigenen Inneren lauern Gefahren: Sanfte Berührungen könnten Wohlgefühl und Lust wecken – und wohin dann damit? Also lieber die Tür von Anfang an zulassen.

Wie verbrannte Haut. Manchmal erinnern früh traumatisierte Menschen an Brandopfer: Die Haut ist so wund, dass Berührung nur schmerzt. In der Seele sieht es ebenso aus: Sie ist so wund, dass sie niemand berühren darf.

Psychoanalyse als ein Weg hinaus

Die Wege hinaus sind vielleicht vielfältig: Musik, Sport, Reisen, Religion, ein geduldiger Partner können manchen Menschen helfen. Meiner Erfahrung nach ist die Psychoanalyse ein Weg, der aus dieser Art von „Behinderung“ herausführt. Beständiges Anschauen und Wiedererleben des Schmerzes zusammen mit dem Psychoanalytiker führt über lange Zeit zur Veränderung. Immer wieder erlebt der Patient Erleichterungen durch Deutungen. Er spürt mit der Zeit (mit viel Zeit!), dass er da einfach liegen kann, ohne angegriffen zu werden. Die emotionale Berührung wird mit der Zeit denkbar, dann erträglich, dann möglich, dann genießbar.

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Dieser Beitrag erschien erstmals am 15.12.2016
Aktualisiert am 20.1.2022

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Kategorie: Angststörung, Begriffe, Bindung, Borderline, Depression, Kinder, Lebenshilfe, Psychoanalyse Stichworte: alleinerziehend, Angststörung, Borderline, Depression, Einsamkeit, Lebenshilfe, Psychoanalyse

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Kommentare

  1. Simone meint

    21.06.2022 um 23:50

    Ja, dieses „Hellhörigwerden“, wenn ein (professionelles) Gegenüber sich mir zuwendet, kenne ich auch. Es ist dann so, als wenn ein ganz kleines, ängstliches Kind ganz vorsichtig und verstohlen aus seinem Versteck hervorguckt und noch gar nicht so richtig weiß, ob es dieser neuen Situation trauen und darauf zugehen soll oder ob es doch lieber in der sicheren Höhle verbleiben möchte. Ich fühle dann auch oft lähmenden Schmerz, der mich zurückhält und tiefe Scham, es nicht wert zu sein, die volle Aufmerksamkeit verdient zu haben. Manchmal habe ich auch Annäherungsversuche meiner Therapeutin an dieses scheue Wesen im Keime erstickt und sabotiert. Wie ein wachsamer Ritter hat sich ein innerer Beschützer panisch und im Rahmen eines Ablenkungsmanövers vor das kleine Kind gestellt, damit es sofort aus dem Blickfeld verschwand. Ich fange dann immer hektisch und schnell an zu reden, lenke auf scheinbar drängende Themen um. Meine Therapeutin (VT) fühlt sich teilweise schon ohnmächtig, ich spüre das, einmal sagte sie es. Und ich habe furchtbare Angst vor der Begegnung mit mir selbst, denn dazu führt die Zärtlichkeit, wenn man sie zulässt.

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