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Burnout – ausgebrannt

Menschen, die beruflich mit Menschen zu tun haben, sind stark gefordert. Sie geben oft mehr, als sie wiederbekommen. Besonders Lehrer und Menschen aus helfenden Berufen fühlen sich irgendwann in ihrer Laufbahn wie ausgebrannt. Nichts geht mehr – sie haben ein Burnout. Aber nicht nur Menschen mit einer großen Verantwortung und einem Haufen Überstunden leiden an dieser „Manager-Krankheit“. Auch Berufstätige mit einer „ganz normalen“ Beschäftigung, Arbeitslose, Mütter, Väter und Pflegende sind betroffen. Der deutschstämmige Psychoanalytiker Herbert Freudenberger (1927-1999) prägte den Begriff des Burnout-Syndroms im Jahr 1974. Obwohl die Betroffenen erschöpft sind, leiden sie gleichzeitig unter einer inneren Anspannung.Weiterlesen

Anna Freud

Anna Freud, Tochter von Sigmund Freud, entwickelte die Theorie der Abwehrmechanismen. Sie gilt als die Begründerin der Kinder-Psychoanalyse – ähnlich wie die Psychoanalytikerin Melanie Klein. Beide Psychoanalytikerinnen gerieten über das Thema „Kinderanalyse“ in heftigen Streit. Darüber gibt es viele Abhandlungen, z.B. die „Freud-Klein Controversies 1941-1945“ von Pearl King und Riccardo Steiner (Herausgeber, 1991). New library of psychoanalysis, No. 11. Tavistock/Routledge. psycnet.apa.org/record/1991-97623-000Weiterlesen

„Selbst schuld“ am sexuellen Missbrauch?

Nein. Natürlich nicht. Kinder, die sexuell missbraucht wurden, haben keine Schuld daran. Doch wie ist das Schuldgefühl zu erklären, das viele Betroffene als Erwachsene belastet? Wer Kinder genau beobachtet, stellt immer wieder fest, dass schon bei den Kleinsten sexuelle Gefühle vorhanden sind. Schon Kleinkinder beginnen, sich in Anfängen selbst zu befriedigen. Kleine Mädchen entdecken, dass sie Mädchen sind und dass sie „schön“ sind und beginnen zu flirten. Jungs zeigen gerne, „was sie alles haben“. Kinder können sich Erwachsenen auf eine gewisse Art „sexuell“ annähern. Es liegt dann am Erwachsenen, „Nein“ und „Stopp“ zu sagen oder das Kuscheln, das „zu viel“ wird, mit Kitzeln und Toben zu beenden. Weiterlesen

Major Depression

Im englischsprachigen Raum wird eine unipolare Depression (also eine Depression ohne Phasen der Hochstimmung = ohne Phasen der Manie) als „Major Depression“ bezeichnet. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) schreibt in seiner Leitliniensynopse zum Thema „Depression“ aus dem Jahr 2009: Weiterlesen

Korrelation (r-Wert): Je mehr, desto mehr

Der Buchstabe „r“ steht in wissenschaftlichen Texten für die Korrelation. r = +1 heißt, es besteht eine perfekte positive Korrelation, also: Je mehr es regnet, desto mehr füllt sich der Eimer mit Wasser. Bei r = -1 besteht eine perfekte negative Korrelation: Je mehr Vitamine ich esse, desto weniger krank werde ich. Bei r = 0 ist kein linearer Zusammenhang festzustellen. Weiterlesen

d-Wert: Wie hoch sind die Unterschiede der Mittelwerte?

Der „d-Wert“ wird auch „Cohens d“ genannt. Wenn Studien mit zwei Gruppen durchgeführt werden, dann vergleicht man unter anderem die Mittelwerte der Ergebnisse von Gruppe 1 und Gruppe 2. Ob die Mittelwertunterschiede bedeutsam sind, zeigt sich im „d-Wert“.
d = 0,2: kleiner Effekt
d = 0,5: mittlerer Effekt
d = 0,8: starker Effekt

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Nominalskala

Auf der „Nominalskala“ (lateinisch „nomen“ = Name) stehen nur Kategorien, z.B. Geschlecht: männlich oder weiblich, Obst: Apfel oder Birne, Geburtsort: München, Hamburg oder Berlin. Auf einer „Ordinalskala“ lassen sich hingegen Ränge darstellen: „Sehr gut“ bis „ungenügend“. Das geht auf einer Nominalskala nicht.

Propensity-Score

„Propensity“ heißt „Hang, Neigung“. Wenn Patienten in Beobachtungsstudien bestimmte Therapien erhalten, dann gibt es Gründe, warum Patient A eben Therapie A erhält und Patient B die Therapie B. Diese Tatsache wird mithilfe des „Propensity-Scores“ berücksichtigt. Der Propensity-Score vermindert Verzerrungen von Studienergebnissen. Wenn eine Studie zum Beispiel zu dem Ergebnis kommt, dass Therapie A besser sei als Therapie B, dann wird dieses Ergebnis durch Einbeziehung des Propensity-Scores relativiert – also, Therapie A könnte zum Beispiel besser sein, weil diese Therapie nur jene Patienten erhalten, die im Durchschnitt noch jünger oder gesünder sind als Patienten, die mit Therapie B behandelt werden.

Oder auf schlau: „Propensity-Score (PS) = bedingte Wahrscheinlichkeit, mit der – unter Betrachtung einer Anzahl von Variablen – ein Kandidat die Intervention erhalten würde“ (Neukirch 2011).

Man spricht auch von „Quasi-Randomisierung einer Gruppe“.

Quellen:

Prof. Dr. med. Benno Neukirch:
Routinedaten in der Versorgungsforschung.
Vortrag an der Hochschule Niederrhein, 16.03.2011
Symposium „Routinedaten in der Versorgungsforschung“

How To Use Propensity Score Analysis
Lisa Kaltenbach, MS
Department of Biostatistics
lisa.kaltenbach@vanderbilt.edu
April 11, 2008
http://www.mc.vanderbilt.edu/gcrc/workshop_files/2008-04-11.pdf

Propensity Score Analysis wiki!
By Bob Pruzek, the University at Albany SUNY

Propensity-Scores-Formeln hier:

Propensity Scores –
Statistische Überprüfung des Einflusses der Modellspezikation

Master Thesis
Johanna Brandt (http://www.stat.uni-muenchen.de/institut/ag/statsoz_neu/lehre/kolloquium/2010_SoSe/JohannaBrandt.pdf)
23.Juni 2010

Neurotizismus

Neurotizismus ist ein Merkmal der Persönlichkeit. Wenn man von einem Menschen sagt, er habe einen hohen oder niedrigen Grad an Neurotizismus, so will man damit beschreiben, wie gut er mit äußeren und inneren Anforderungen zurechtkommt. Menschen mit einem hohen Grad an Neurotizismus haben zum Beispiel Schwierigkeiten im Beruf (äußere Anforderungen) oder Probleme damit, ihre Affekte (z.B. Angst oder Wut) zu verarbeiten. Wer einen hohen Grad an Neurotizismus hat, der leidet unter einem geringen Selbstwertgefühl, zeigt oft magisches Denken, ist gehemmt in seinen Gefühlsäußerungen, ist oft nachgiebig, leidet an Konzentrationsstörungen, unter Launenhaftigkeit und unter körperlichen Beschwerden wie z.B. Erschöpfung. Neurotizismus wird in Persönlichkeitstests gemessen und gehört zu den „Big Five“ der Persönlichkeitsdimensionen. Weiterlesen

RCI-Analyse

RCI = Reliability Change Index (Kritische Differenz): Mit dem RCI wird der Unterschied – z.B. der Symptome – zwischen dem Zustand vor einer Therapie und nach einer Therapie ermittelt. Die Scores werden durch den Standardfehler geteilt.