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Aktuelle Seite: Startseite / Kinder / Markiertheit – warum wir mit Babys übertrieben sprechen

Markiertheit – warum wir mit Babys übertrieben sprechen

16.10.2020 von Dunja Voos 2 Kommentare

Was ein Baby fühlt, zeigt es mit seiner Mimik. Die Mutter reagiert darauf mit ihrem Gesichtsausdruck. Sie spiegelt dem Baby das zurück, was es ihr zeigt. So ist es, als wenn ein Baby sich im Gesicht der Mutter selbst sieht. Nun ist es aber wichtig, dass die Mutter irgendwie zeigt, dass das, was das Baby gerade fühlt, nicht unbedingt ihr eigenes Empfinden ist. Um diesen Unterschied zu zeigen, „markiert“ sie ihre Mimik: Sie „übertreibt“ den verstehenden Gesichtsausdruck. Diese „Übertreibung“ wird „Markiertheit“ genannt. Das Baby bemerkt die Übertreibung. So fühlt es sich verstanden und merkt gleichzeitig, dass die Mutter ein anderer Mensch mit eigenen und anderen Empfindungen ist.

Markierung im Spiel

Was als markierte Spiegelung der Gesichtsausdrücke beginnt, setzt sich im Kleinkindalter im Spiel fort. Hier „übertreiben“ die Eltern die Kommentare zum Spiel des Kindes: „Ohh, sooo einen großen Turm hast Du gebaut?“ oder „Waaaas, Du willst mich erschießen?“ So begreift das Kind, dass Spiel und Wirklichkeit unterschiedliche Dinge sind und dass sich auch Wünsche und Taten voneinander unterscheiden. Mit der Zeit erfährt das Kleinkind durch die Kommunikation mit den Eltern, dass es ein eigenes Menschlein mit eigenen Ideen und Gedanken ist. Es entdeckt sich selbst und lernt, über sich selbst und andere nachzudenken (Mentalisierung).

Wenn das Markieren fehlt

Wenn die Mutter zwar dem Baby spiegelt, was es fühlt, aber ihren Gesichtsausdruck nicht „markiert“, dann fühlt sich das Baby überwältigt. Es fühlt sich so, als würde es die Mutter und auch die ganze Umwelt mit seinen Gefühlen anstecken. Dann erscheinen dem Baby die eigenen Affekte gefährlich. Das passiert natürlich nicht bei gelegentlichen Unaufmerksamkeiten, sondern nur, wenn die fehlende Markierung ein Dauerzustand ist. Und auch hier gibt es sehr viele verschiedene Ausprägungen, die mit dem Temperament von Mutter und Kind zusammenhängen. Die Grenze zwischen „gesund“ und „nicht gesund“ kann nur schwer gezogen werden.

Wenn das Verstehen fehlt

Wenn die Mutter die Affektausdrücke des Säuglings gar nicht wiedergibt, dann kann das Kind später seine inneren Zustände nur schwer benennen. Die eigenen Gefühle verwirren das Kind – es kann sie nur schwer steuern. Das kann bei schwierigen, lang andauernden Kommunikationsproblemen vorkommen, insbesondere auch, wenn der Säugling nur eine einzige Bezugsperson hat. Die Beziehung zu einer weiteren gesunden Bezugsperson kann die schwierigen Folgen fehlenden Verstehens verhindern.

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Literatur:

Peter Fonagy, György Gergely et al.:
Affektregulierung, Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst.
Klett-Cotta, Stuttgart 2004

Buchtipp:

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 22.5.2007
Aktualisiert am 16.10.2020

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Kategorie: Kinder, Psychoanalyse Stichworte: Bindung, Kinder, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Dunja Voos meint

    10.08.2013 um 2:53

    Liebe Katharina, das freut mich! Viel Freude weiterhin beim Lesen und mit Deinem Kätzchen ;-)

  2. Katharina Lipskoch meint

    09.08.2013 um 22:42

    Liebe Dunja, ich lese mich gerade fest an deinen Texten zur Kindheit. Unglaublich spannend und toll! Ich komme jetzt öfter her.

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