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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Als-ob-Modus und Modus der psychischen Äquivalenz

Als-ob-Modus und Modus der psychischen Äquivalenz

28.04.2019 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Spielen zu können ist eine der wichtigsten Fähigkeiten überhaupt. Wenn wir nicht spielen können, können wir auch in Gedanken nichts durchspielen. Wenn kleine Kinder großen Kummer mit der Mutter oder Trennungsschmerz haben, können sie zeitweise nicht spielen. Entspannt sich die Lage wieder, wenden sich die Kinder ihrem Spiel zu. Kinder mit Störungen aus dem autistischen Formenkreis spielen oft anders bzw. weniger als andere Kinder. Wenn Kinder spielen, sind sie innerlich im „Als-ob-Modus“ (englisch: „As-if-mode“). Dieser psychische Zustand, in dem wir innerlich spielen, uns Dinge vorstellen, planen oder träumend unseren Gedanken nachhängen, ist der „Als-ob-Modus“. Er ermöglicht es uns, psychisch zu funktionieren.

Bei vielen psychischen Beschwerden zeigt sich, dass der Als-ob-Modus (also sozusagen der „Spiele-Modus“) eingeschränkt ist. Wenn wir in Bedrängnis geraten, denken wir häufiger konkret. Wenn uns eine Sache „Bier-ernst“ ist, können wir kaum über Alternativen nachdenken. Auch nach Gewalterfahrungen oder anderen Schrecken, kommt das eher konkrete Denken zum Vorschein.

Bei Psychotikern ist das Denken sehr konkret: Gedanken werden wie Objekte behandelt. Der Psychotiker sieht „in echt“ weiße Mäuse. Ein Abheben auf eine „Als-ob-Ebene“ ist dann kaum möglich. Auch wenn wir in der paranoid-schizoiden Position sind, kommt uns der gedankliche Spielraum mitunter abhanden.

Das ist so!

Gedanken können sich auf unser Erleben ähnlich stark auswirken wie Realitäten in der Außenwelt. Der Gedanke an eine Krankheit verursacht ein ähnliches Unbehagen wie eine wirkliche Krankheit. Meistens können wir unsere Gedanken von der äußeren Realität gut unterscheiden. Doch manchmal wirken unsere Gedanken überstark real. Wenn wir die innere mit der äußeren Realität gleichsetzen, leben wir im „Modus der psychischen Äquivalenz“.

Die innere Realität wird auch als „psychische Realität“ bezeichnet.

Wenn man es so erlebt, dass die innere Realität die äußere Realität bestimmt, dann befindet man sich im Modus der psychischen Äquivalenz. Kleinkinder leben noch sehr oft im Modus der psychischen Äquivalenz. Sie glauben oft fest, dass das, was sie selbst denken und empfinden, auch andere Menschen so denken und empfinden.

„Mama, ich habe mir am Daumen weh getan. Spürst Du das auch? Tut Dir auch der Daumen weh?“, fragt das kleine Kind mitunter.

Kleine Kinder können sich oft noch nicht vorstellen, dass sie einen Gedanken oder ein Empfinden haben, während andere gerade ganz anders denken und empfinden. Sie haben kaum eine Vorstellung davon, dass es viele Möglichkeiten gibt. Es ist ihnen noch nicht möglich, sich so in andere hineinzuversetzen, wie ältere Kinder oder Erwachsene das tun können. Die Möglichkeit, über sich und andere nachzudenken, entsteht erst im Alter von etwa 5 Jahren (reflexiver Modus).

In Spielen wird der psychische Entwicklungsstand deutlich

So kommen unter anderem die Altersangaben auf Gesellschaftsspielen zustande: Es gibt Spiele, bei denen man sich vorstellen können muss, was der andere denkt oder was auf seinen Spielkarten abgebildet sein könnte (z.B. bei dem Spiel „Wer bin ich?“). Solche Spiele werden erst ab einem gewissen Alter möglich zu spielen. Auch mit Üben kann man den Fortschritt kaum beschleunigen. Da entwickelt sich die Psyche in Stufen, ebenso wie der Körper: Kleine Kinder können erst sitzen, dann krabbeln, dann laufen. So geht es mit dem Denken auch.

Von der psychischen Äquivalenz zum „Als-ob-Modus“

Wenn sich Kinder vor dem Drachen unter dem Bett fürchten, dann liegt in ihrer Vorstellung wirklich ein Drache darunter. Die äußere Welt scheint im Modus der psychischen Äquivalenz Eins zu sein mit der inneren Welt. Deshalb ist es bei kleinen Kindern auch so wichtig, Spiele deutlich als Spiel zu kennzeichnen. Wenn ein Kind Cowboy spielt und Vater oder Mutter im Spiel „erschießt“, ist es wichtig, über-dramatisch im Spiel zu „sterben“. So entwickeln Kinder ein Gefühl für den „Als-ob-Modus“. Sie lernen so, die innere Realität, also die eigene Vorstellungswelt von der äußeren Realität zu unterscheiden.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • Reflexionsfunktion (Mentalisierungsfunktion)
  • Konkretistisches Denken kommt häufig bei Kindern und Psychosen vor
  • Projektive Identifizierung
  • Paranoid-schizoide Position

Interessanter Link:

Die Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit
mentalisierung.net von Dr. phil. Dipl.-Psych. Josef Brockmann

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 25.2.2008
Aktualisiert am 28.4.2019

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Kategorie: Begriffe, Glossar Psychoanalyse, Kinder, Psychoanalyse, Psychose Stichworte: Denken, GlossarPsychoanalyse, Kinder, Psychoanalyse, Psychose

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