Willkommen

Du darfst kommen, Du Böses, Du Unerwünschtes!

Ha! Ich hab's! Ich habe keine Angst mehr. Komm' doch, Du Böses! Du Ungewolltes! Du darfst gerne kommen, liebe Verkrampfung, liebe Abneigung, lieber Hass. Wie oft habe ich gedacht: "Oh bitte nicht! Ich kann das jetzt nicht gebrauchen, nicht ertragen. Ich will d...

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Auf der Couch

Ich möchte keine schmutzigen Gedanken haben. Die anderen dürfen ruhig, aber ich darf nicht. Ich bekomme unreine Fantasien. Hinter mir der Analytiker. Ich entweihe die Couch, wenn ich sexuelle Fantasien habe, denke ich. Es ist, als würde mir der Analytiker beim...

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Angst vor der Unendlichkeit durch frühe Traumata. So ist es. In Ewigkeit. Amen.

Ohne Hoffnung auf Rettung, weil keine Rettung möglich ist. Kein Werden, kein Vergehen, keine Veränderung, nur Stillstand. Keine Verbindung. Alleinsein absolut. Wie ein Gott, der zu nichts fähig ist. Endlos. Ein Baby, das Hunger hat, aber keine Nahrung aufnehme...

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Warst du willkommen?

„Hast du dich willkommen gefühlt? Bei deinen Eltern? In der Schule? In der Gesellschaft?“, fragten sie mich. „Ja“, antwortete ich. Ich habe mich immer willkommen gefühlt. Weil ich wusste, dass sie mich brauchten, um über mich herzufallen, mich zu verfolgen und zu quälen. Es gab kein Entkommen – vom Willkommen.

Wenn Eltern unter der Geschlechtsangleichung („Geschlechtsumwandlung“) des Kindes leiden

Es ist schon dunkel geworden, als ich Bürotür hinter mir zuziehe. Ich bin spät dran. Mein älterer Kollege anscheinend auch. Doch irgendwie ungewöhnlich: Er sitzt auf der Treppe und raucht. Als ich näher komme, sehe ich, dass er weint. „Ich habe meinen Sohn verloren“, sagt er leise. „Oh mein Gott“, denke ich. „Er wird sich zu einer Frau umoperieren lassen. Schon sehr bald“, sagt er. Erschüttert setze ich mich neben ihn. Ich versuche, meine Gedanken zu sortieren. „Wissen Sie, wo ich Hilfe finde?“, fragt er mich. (26.7.2017)

Da liest man tagein, tagaus über Homosexualität, Trans-, Bisexualität und Geschlechtsangleichungen, doch ist man dabei meistens mit dem Leid der Betroffenen selbst beschäftigt. Bis zum damaligen Zeitpunkt kam es mir nicht in den Sinn, dass auch Eltern und Angehörige in einem ungeahnten Ausmaß leiden. Stolz hatte mein Kollege immer von seinem Sohn erzählt – das Verhältnis zu ihm war gut. Er hatte sich immer einen Sohn gewünscht. Warum hatte er nicht bemerkt, wie unglücklich sein Sohn war? Was da alles in der Kommunikation „schiefgegangen“ sein könnte, was nicht bemerkt und ausgesprochen wurde, lässt sich nicht so schnell nachvollziehen. Jetzt jedenfalls sitzt der Vater vor mir, den es fast zerreißt. An seiner Identität als Vater rüttelt es gewaltig. Wo findet er Hilfe?

Oft wird den Eltern der Rat gegeben, das Kind zu respektieren und zu akzeptieren. Doch auch die Eltern haben ihre Geschlechtsidentitäts-Geschichte. Sie haben ein Kind groß gezogen und dabei auch eine Identität als Vater und Mutter entwickelt. Die Probleme der Eltern sind so individuell, dass auch ihnen oft am besten mit einer eigenen Psychotherapie geholfen ist. Adressen gibt es z.B. bei der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie e.V., www.dgpt.de.

Links:

Julian Gill Peterson:
Core Gender Identity: The Transgender Child and the Inversion of Freud
Posted on March 7, 2014
juliangillpeterson.wordpress.com

Adressen von Selbsthilfegruppen für Eltern transsexueller Kinder in Nordrhein-Westfalen:
trans-nrw.de/selbsthilfegruppen/

Psychotherapeutenliste auf trans-infos.de
www.trans-infos.de/psychotherapeuten

Ratgeber für Eltern von ATME e.V.
Aktion Transsexualität und Menschenrecht, 7/2012
atme-ev.de/texte/Eltern_Ratgeber-Version-1_0.pdf

Informationen für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern
transsexualitaet-info.de/?page_id=241

Es grollt

Es grollt die ganze Zeit. Mal mehr in der Ferne, mal ganz nah. Wo kann der Groll hin? "Nach dem, was ich erlebt habe, kann man das Leben nicht mehr schön finden", sagt ein Holocaust-Überlebender. "Die Ärzte machten einen Fehler, daher bin ich von Geburt an beh...

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Beziehungsverhandlung

"Verdammt, mein Liebesgefühl ist weg - wo ist es hin?" - "Jetzt lieb' mich doch", sage ich und schüttele Dich. Ich zerre an Dir. Ich erdrücke Dich, ich renne Deine Türen ein, verwickele Dich, sprenge die Grenzen auf. Da ist die Mutter, die ihr Kind fast zu Tod...

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Über Gedankengänge, Containment-Körbchen und Rohrsysteme in uns

Ich habe einen guten Gang. Der liegt weit unterirdisch. Die anderen sehen ihn nicht. Ich muss ihn verheimlichen, denn er ist mein Überlebensgang. Nur manchmal, da könnte er etwas Luft vertragen. Oben sind andere Schichten. Es sind Abwehrschichten. Vordergründi...

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Die Angst vor dem Ja-Sagen

„Ja.“ Und dann hat man den Salat. Mit „Ja“ rutscht man in was rein, aus dem man nie wieder raus kommt, oder? Beim „Ja“ geht die Falle auf. „Ja“ zum Leben, „Ja“ zum Partner, „Ja“ zum Kind. Ja-Sager haben die Welt von jeher ins Unglück gestürzt. „Ja“ ist oft Gehorsam ohne Nachdenken. „Ja“ führt ins Leben – und dann ist es so schwer, wieder rauszukommen. „Ja“ braucht ein Gegenüber, das auch „Ja“ sagt, oder? Und dann verschmilzt man. Und sucht das Nein. Und sucht, und sucht, und sucht.

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Dieser Beitrag erschien erstmals am 28.5.2016
Aktualisiert am 17.3.2017

Der Schmerz des Unterschieds

Ich dachte, es sei normal: das Geschreie, das Gezerre, das Gesperre, der Mangel, der Liebesentzug, die blauen Flecken, der Alkoholgeruch, die Lügen, das Drama, die Nacktheit. Irgendwann dämmerte es mir. Ich fragte mich, ob es wirklich normal sei. Bis eines Tag...

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