Ohne das Loslassen geht es nicht weiter. Doch heute hören und geben wir diesen Rat oft zu schnell. Da ist die Frau, die vor einem Jahr ihren Mann verloren hat. Da ist die junge Mutter, die ihr sechs Monate altes Kind nicht bei der Tagesmutter lassen will. Und dann ist da derjenige, der es „gut“ mit uns meint und sagt: „Du musst mal lernen, loszulassen.“ Weiterlesen
Da gibt es die „Macher“, die glauben, ihnen gehört die Welt. Und es gibt die Verzagten, die glauben, sie hätten auf nichts und niemanden einen Einfluss. Die meisten Menschen können sich wahrscheinlich irgendwo in der Mitte einordnen. Außerdem gibt es Lebensbereiche, auf die wir mehr Einfluss haben und andere, auf die wir weniger Einfluss haben. Entscheidend dafür, ob wir die Dinge anpacken und verändern wollen oder nicht, ist unsere „Kontrollüberzeugung“. Weiterlesen
Der Fragebogen zur „Normativen Geschlechtsorientierung“ (NGRO) ermittelt das Rollenbild, das eine Person von Männern und Frauen hat. Das Bild von Männern und Frauen kann eher traditionell sein (z.B. „Frauen interessieren sich nicht so sehr für Politik wie Männer“) oder egalitär sein (z.B. „Der Anteil der Frauen in der Politik sollte genauso groß sein wie der der Männer“). Der NGRO wurde von Ursula Athenstaedt und Kollegen entwickelt. Sehr gut erklärt und dargestellt wird der NGRO in der Doktorarbeit von Ales Vapenka (Potsdam, 2011) auf den Seiten 133/134 (NGRO-Items mit der Polung „T = traditionell“ und „E = egalitär“): „Geschlechterstereotype und Geschlechtsidentität von Männern mit unterschiedlichem Verlauf der psychosexuellen Entwicklung“, http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2011/5317/ (http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2011/5317/pdf/vapenka_diss.pdf).
Der Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen (FKK) ermittelt, wie sehr jemand „an sich glaubt“ oder anders gesagt: in welchem Ausmaß er sich für selbstwirksam hält. Also: Wie sehr glaubt jemand von sich, „kompetent“ zu sein, also z.B. Probleme selbstständig lösen zu können? Wie sehr glaubt jemand, dass er selbst Situationen beeinflussen kann? Meine „Kontrollüberzeugung“ kann überwiegend „internal“ oder überwiegend „external“ sein. Bei einer hohen internalen Kontrollüberzeugung habe ich das Gefühl, dass ich die Dinge selbst beeinflussen kann. Bei einer hohen externalen Kontrollüberzeugung habe ich eher das Gefühl, dass das „Schicksal“ oder andere äußere Einflüsse meinen Lebenslauf bestimmen. Der Fragebogen zu Kompetenz- und Kontrollüberzeugungen kann bei der Testzentrale gekauft werden. Der FKK wurde von Günter Krampen entwickelt.
Das Brief Symptom Inventory (BSI, Kurz-Fragebogen zur Symptombelastung) ist ein Fragebogen, mit dem die psychische Belastung eines Patienten gemessen werden kann. Das BSI besteht aus 53 Items, also Aussagen, zu denen der Patient sagen soll, ob sie gar nicht, wenig, mittelmäßig, stark oder sehr stark zutreffen. Höhere Werte sprechen für eine größere Belastung. Diese 5-stufige Antwortmöglichkeit wird als „Likert-Skala“ bezeichnet (gar nicht = 0, sehr stark = 4). Das BSI ist eine Kurzform der Symptom-Checkliste SCL-90-R und wurde von Leonard Derogatis 1975 entwickelt. Der neue Name des BSI ist „BSCL“, also „Brief Symptom Check List“.
Verschiedene Studien weisen darauf hin, dass Depressionen die Wahrscheinlichkeit, später eine Demenz zu entwickeln, erhöhen. Dabei sei nicht immer ganz klar, ob die Depression bereits ein „Vorreiter“ der Demenz ist oder ob sie die Demenz „bewirkt“ (Byers und Yaffe, 2011). Verschiedene Mechanismen spielen dabei wohl eine Rolle: Wer depressiv ist, zieht sich oft zurück und nimmt am sozialen Leben weniger teil. Er fordert sein Gehirn nicht so heraus und lernt möglicherweise weniger als Menschen, denen es psychisch besser geht. Menschen jedoch, die lebenslang ihr Gehirn fordern, erkranken anscheinend seltener an einer Demenz. Weiterlesen
Das „General Health Questionnaire 12“ (GHQ-12) ist ein Fragebogen, mit dem der Arzt/Psychologe grob erfassen kann, wie „psychisch gesund“ eine Person ist. Der Fragebogen besteht aus 12 Items (= Fragepunkten). Die Fragen sehen zum Beispiel so aus: „Haben Sie in den letzten Wochen wegen Sorgen weniger geschlafen?“ Antwort: „nein“, „nicht schlechter als üblich“, „schlechter als üblich“ oder „viel schlechter als üblich“. Es gibt zu jeder Frage vier Antwortmöglichkeiten. Da psychologische Tests dem Urheberrecht unterliegen, sind sie im Internet nur schwer zu finden. Psychologische Tests müssen gekauft werden, z.B. über die Testzentrale.de. Der GHQ-12 ist zum Beispiel auf Seite 56 dieser Dissertation zu finden: Simone Braun: „Erfassung depressiver Störungen in der Primärversorgung: Validität des Brief Patient Health Questionnaire (B-PHQ) und des General Health Questionnaire (GHQ-12)“ http://edoc.ub.uni-muenchen.de/372/