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Aktuelle Seite: Startseite / Kinder / „Du musst mal lernen, loszulassen.“

„Du musst mal lernen, loszulassen.“

19.12.2012 von Dunja Voos 2 Kommentare

Ohne das Loslassen geht es nicht weiter. Doch heute hören und geben wir diesen Rat oft zu schnell. Da ist die Frau, die vor einem Jahr ihren Mann verloren hat. Da ist die junge Mutter, die ihr sechs Monate altes Kind nicht bei der Tagesmutter lassen will. Und dann ist da derjenige, der es „gut“ mit uns meint und sagt: „Du musst mal lernen, loszulassen.“

Mutter und Kind: Das Loslassen kommt von selbst

Eigentlich braucht sich eine gesunde Mutter keine Gedanken darum zu machen, ob sie rechtzeitig loslassen kann. Viel wichtiger, als vom Kopf her verkrampft „loszulassen“, ist es doch, die Trauer zu spüren, die jeder kleiner Trennungsschritt bedeutet. Trauer und Freude über die Entwicklungsschritte des Kindes gehören zusammen. Die vielen kleinen Trennungsschritte laufen in einer Mutter-Kind-Beziehung ganz organisch ab. Irgendwann möchte die hochschwangere Frau endlich entbinden – ihr kleines Baby im Bauch wird ihr zu schwer. Irgendwann wird es der Mutter lästig, dass ihr Kind immer noch nicht alleine laufen mag. Sie gibt dem Kind dann immer wieder einen kleinen Schubs. Mutter und Kind verlangen oft gleichzeitig nach mehr Freiheit.

Die Nähe genießen

Trennungsschritte verlaufen meistens dann natürlich, wenn Mutter und Kind sich lang genug nah sein durften. Wenn Mutter und Kind so lange die Stillbeziehung aufrecht erhalten konnten, wie es ihnen entsprach. Wenn es der Mutter finanziell relativ gut ging, sodass sie ihr Kind nicht zu früh in eine Kita geben musste. Wenn Mutter und Kind gesund waren und nicht durch Krankheit erzwungenermaßen getrennt wurden. Natürlich spielt das Leben oft so, dass Trennungen zu früh und zu abrupt vorkommen. Dann sind Trennungen schwieriger zu bewältigen. Dennoch: In einer „normalen“ Mutter-Kind-Beziehung muss die Mutter nicht künstlich „Loslassen lernen“, sondern die Kunst besteht manchmal darin, die Traurigkeit zu spüren und sie zulassen können. Das funktioniert natürlich umso leichter, je besser sich die Mutter in anderen Beziehungen, z.B. in einer Partnerschaft oder bei Freunden, aufgehoben fühlt.

Unser Gefühl entscheidet

Auch ein Mensch in Trauer braucht normalerweise keine Angst zu haben, dass er „zu lange trauert“. Die Trauerbegleiterin Solveig Opitz stellt auf dem Alpha-Forum des Bayerischen Rundfunks vom 18.3.2010 sehr schön dar, wie Trauernde erst einmal „bewahren“ wollen. Die Trauer dauert oft länger, als es von den Menschen in der Umgebung zugelassen wird. Viele Trauernde ziehen sich dann zurück und bleiben allein mit ihrem Schmerz. Der Ratschlag „Du musst mal lernen, loszulassen“, kommt dem Trauernden dann vor wie ein Schlag ins Gesicht, wenn er noch nicht zum Loslassen bereit ist. Es ist, als wollte man die Blutkruste einer Wunde viel zu früh abschürfen. Wenn man das macht, blutet es erneut – und die Blutung dauert viel länger, als wenn wir in Ruhe abgewartet hätten, bis die Kruste von alleine abfällt.

Alles braucht seine Zeit

Alles braucht seine Zeit. Wer festhält, nimmt sich die Zeit, die er braucht. Das Loslassen kommt meistens von alleine. Egal, um welche Beziehung es geht. Viel öfter als wir glauben, haben wir das Gespür dafür, wann es Zeit ist, etwas loszulassen. Nur in unserer hektischen Zeit, in der alles schnell gehen muss, erscheint das Festhalten oft zu lange. Doch das Festhalten und Bewahren ist wichtig – damit wir wirklich loslassen können, wenn es an der Zeit ist.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

„Du musst lernen, Dich selbst zu lieben.“
„Komm mal aus der Opferrolle raus.“

Links:

Trauerbegleiterin Solveig Opitz im Gespräch mit Dr. Ellen Norten
Alpha-Forum, BR-Online, 18.3.2010
(PDF)

Loriot:
Der Film „Ödipussi“ entstand 1988
Film „Ödipussi“ bei Amazon

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Kategorie: Kinder, Lebenshilfe Stichworte: Bindung, Kinder

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. Heidi Gröbler meint

    24.11.2013 um 7:39

    hmmmm…. und wie bringt man das Loslassen einer klammernden – schon fast krankhaft hysterischen – Mutter bei die ihr schon längst erwachsenes Kind (das seit drei Jahren an Krebs erkrankt ist und sich von einer Chemo zur anderen quält) einfach nicht loslassen will?
    Bei der Mutter scheint mir die Krebserkrankung fast schon wie ein Hilfeschrei zu sein endlich von dieser erlöst zu werden.
    LG

    Heidi

  2. Elfe meint

    28.06.2012 um 14:11

    Hallo liebe Frau Dr. Voos,

    ein wunderbarer Absatz fällt mir in diesem Artikel „Du musst mal lernen loszulassen“ auf:

    „ALLES BRAUCHT SEINE ZEIT“.

    Ja, so ist es in der Tat, denn dann kommt das Loslassen wirklich von allein.
    Der Zeitpunkt ist übereinstimmend gereift vom Kopf und Bauch, was zu einem ausgeglichenen Lebensgefühl verhilft.
    Der Entschluss des Loslassens wird nicht bereut, da er nicht übereilt war und als abgeschlossen empfunden wird.

    Danke!
    Elfe

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