Kein MRT bitte! Die Gnade des Nicht-Wissens
Ende der 90er Jahre erlitt ich in der Nacht einen plötzlichen Drehschwindel, der sich gewaschen hat. Drei Wochen lang konnte ich nicht geradeaus laufen. Ich war seekrank, ohne auf einem Schiff zu sein, mein rechter Gleichgewichtsnerv war tot: „Neuronitis vestibularis“, so lautete die Diagnose. Ähnlich wie bei einem Hörsturz steht hier die Frage im Raum: Könnte es sich um ein Akustikusneurinom, also einen gutartigen Tumor des 8. Hirnnerven (Hör- und Gleichgewichtsnerv) handeln? Die Brainstem-evoked Response Audiometry (BERA), ein EEG-artiger Test der Hirnstammnerven, war unauffällig. Es sprach nichts für ein Akustikusneurinom. Und dennoch blieb die Frage: Sollte ich ein MRT durchführen lassen? Weiterlesen
Was ist eine randomisiert kontrollierte Studie?
„Randomisiert“ heißt „zufällig verteilt“. Bei einer randomisiert-kontrollierten Studie werden die Patienten nach dem Zufallsprinzip einem bestimmten Therapieverfahren zugeordnet. Beispiel: An einer randomisiert-kontrollierten Borderline-Studie nehmen 40
Borderline-Patienten teil. Es gibt zwei Therapiearme: Einmal die
Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT) und einmal die
Mentalisierungsbasierte Psychotherapie (MBT). Per Computerprogramm werden die Patienten zufällig auf eine der beiden Therapiegruppen verteilt. Zusätzlich gibt es Borderline-Patienten, die standardmäßig weiterhin bei ihrem Psychiater behandelt werden. Diese Patienten gelten als „Kontrollgruppe“, weil sie nicht eine der beiden Therapieformen, die untersucht werden sollen, erhalten.