Eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Störung, die nach einer seelischen Verletzung (Traumatisierung) auftreten kann. Eine PTBS kann sich nach einem einzigen Ereignis, z.B. nach einem Autounfall, entwickeln. Sie kann jedoch auch die Folge von wiederkehrenden seelischen Verletzungen sein: Menschen, die in ihrer Familie offene Gewalt erlebt haben, können genauso von einer PTBS betroffen sein wie Menschen, die „nur“ ständig wiederkehrenden, vielleicht sogar versteckten, Demütigungen ausgesetzt waren. Manchmal liegen die seelischen Verletzungen jahrzehntelang zurück. Alte Menschen leiden heute häufig verstärkt unter den psychischen Folgen des zweiten Weltkrieges. Viele Menschen sind auch dadurch traumatisiert, dass sie dem Leiden anderer Menschen zusehen mussten. (Text: Dunja Voos. Bild: © Dagmar Zechel, Pixelio) [Weiterlesen…] about Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Borderline
Buchtipp: Otto Kernberg: Narzissmus, Aggression und Selbstzerstörung
Also für Otto-Normalanfänger ist das Buch nichts. Man lese auf S. 230 zum Beispiel diesen Satz: „Oder anders gesagt: Das Gespräch über die Arbeit an der Gegenübertragung im Kontext ihrer Integration in die Interpretation der Übertragung verweist nicht nur die projektive Identifikation des Patienten in milderer Form an diesen zurück, sondern fügt ihr eine neue Komponente hinzu: den Kampf des Analytikers darum, den entsprechenden Konflikt zu verstehen und durchzuarbeiten.“ (Text: © Dunja Voos, Bild: © Klett-Cotta) [Weiterlesen…] about Buchtipp: Otto Kernberg: Narzissmus, Aggression und Selbstzerstörung
Liebe – verschreckt sie den anderen?
„Ich glaube, ich verscheuche den anderen, sobald ich ihn liebe. Als hätte meine Liebe etwas Abstoßendes. Immer, wenn ich beginne, zu lieben, läuft der andere weg“, erzählt eine Frau in einer Online-Partnerbörse. Diese Angst, den anderen mit der eigenen Liebe ungewollt und auf mysteriöse Weise zu „verscheuchen“, haben viele dann und wann. Doch wie lässt sich das erklären? (Text: © Dunja Voos, Bild: © schubalu, Pixelio) [Weiterlesen…] about Liebe – verschreckt sie den anderen?
Therapieabbrecher manchmal gesünder als die „Bleiber“
Herablassend diskutieren Psychotherapeuten über einen Patienten: „Der bricht jede Therapie ab, das kannste vergessen.“ Patienten, die mit starken Ängsten, Zwängen oder Selbstmordgedanken einen Psychotherapeuten aufsuchen, haben einen starken Leidensdruck. Dieser Leidensdruck ist das gesunde Zeichen der Psyche, dass hier etwas nicht stimmt. Der Patient wünscht sich Hilfe und geht zu einem Psychotherapeuten. Er trifft vielleicht auf einen Therapeuten, der nicht die für ihn passende Methode anwendet. Einen Therapeuten, der tief innen ähnliche, ungelöste Probleme hat. Oder auf einen schlecht ausgebildeten Therapeuten. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Andreas Hermsdorf, Pixelio) [Weiterlesen…] about Therapieabbrecher manchmal gesünder als die „Bleiber“
Mentalisierung (Reflexion): Nachdenken über sich und andere
Meistens können wir uns unsere Gefühle und unser Verhalten selbst erklären. Wir können uns vorstellen, wie es ist, wenn wir ärgerlich sind, warum wir es sind und wie wir uns beruhigen können. Wir können aber auch in Grenzen ahnen, was im Kopf unseres Gegenübers vorgeht. Wir können uns vorstellen, was er sich wünscht, welche Gefühle und Überzeugungen er hat, ob er die Wahrheit sagt oder lügt – und verstehen auch das. Diese Fähigkeit, uns „mentale Zustände“ in uns selbst und in anderen vorzustellen, heißt „Reflexionsfunktion“, oder auch „Mentalisierungsfunktion“. Wir erlangen diese Fähigkeit bereits im Kleinkindalter – allerdings nicht von selbst: Die enge Bindung zu Mutter und Vater (bzw. einer verlässlichen Bezugsperson) ist dabei unabdingbar. [Weiterlesen…] about Mentalisierung (Reflexion): Nachdenken über sich und andere
Buchtipp: Betty Joseph: Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung
Das Buch „Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung“ von der britischen Psychoanalytikerin Betty Joseph (geb. 1917) bestellte ich mir gleich, nachdem ich Betty Joseph auf dem Youtube-Video „Encounters through Generations“ gesehen hatte. Auf diesem Video des Britischen „Institute of Psychoanalysis“ ist eine höchst vitale, über 90-jährige Psychoanalytikerin zu sehen, die darüber spricht, was man braucht, um Psychoanalytikerin zu werden. „A sense for the truth“, ist einer der Punkte, den sie dabei hervorhebt. Das machte mich neugierig. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Verlag Klett-Cotta) [Weiterlesen…] about Buchtipp: Betty Joseph: Psychisches Gleichgewicht und psychische Veränderung
Übertragungsfokussierte Psychotherapie – Transference Focused Psychotherapy (TFP)
Die „Transference Focussed Psychotherapy (TFP)“ heißt auch „Übertragungs-fokussierte Borderline-Therapie“. Sie ist eine spezielle Form der psychodynamischen Therapie, bei der sich Therapeut und Patient auf das „Übertragungsgeschehen“ konzentrieren. Menschen mit einer Borderline-Störung leiden oft unter ihren unsicheren Beziehungen. (Text: © Dunja Voos, Bild: © SGS, Pixelio) [Weiterlesen…] about Übertragungsfokussierte Psychotherapie – Transference Focused Psychotherapy (TFP)
Theory of Mind (ToM)
Jeder von uns hat eine „Theorie“ darüber, wie der andere sich fühlt und warum er so handelt, wie er es gerade tut. Der andere schaut den Apfel an, weil er gerne einen essen würde. Auch über uns selbst können wir in dieser Form nachdenken. Dieses Wissen wird „intuitive Alltagspsychologie“ oder auch „Theory of Mind (Theorie des Geistes)“ genannt. Ein bekannter Vertreter der Theory-of-Mind-Forschung ist der Psychoanalytiker Peter Fonagy. Er erforscht, wann und wie ein Kind die Fähigkeit erlangt, über mentale Zustände nachzudenken. (Text: © Dunja Voos, Bild: © Wolfgang Hartwig, Pixelio) [Weiterlesen…] about Theory of Mind (ToM)