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Aktuelle Seite: Startseite / Begriffe / Affektabstimmung und Empathie

Affektabstimmung und Empathie

17.06.2022 von Dunja Voos 10 Kommentare

„Affekte“ sind vereinfacht gesagt kurzzeitige Gefühle mit deutlichen körperlichen Reaktionen. Bei einem Affekt ist auch immer das vegetative Nervensystem beteiligt. Das heißt z.B. beim Ärger, dass das Gesicht rot wird und das Herz schneller schlägt. Sind zwei Menschen nahe zusammen, deren Affekte sich unbewusst angleichen, spricht man von „Affektabstimmung“. Affektabstimmung findet sehr häufig zwischen Mutter und Säugling statt – wenn sich die Mutter ganz entspannen kann, kann man vielleicht entspannte Darmgeräusche bei Mutter und Kind hören. Häufig spürt die Mutter im Körperkontakt auch, wann der Säugling seinen Stuhl entleeren will.

Zwischen „Affektabstimmung“ und „Empathie“ besteht ein Unterschied

„Affektabstimmung“ und „Empathie“ (em = griechisch: innen, drinnen; pathos = Leiden; Empathie = Mitleiden) sind ähnlich, aber nicht das Gleiche. Wer „Empathie“ zeigt, der stellt sich bewusst auf den anderen ein und kann nachempfinden, was der andere empfindet.

Wenn jemand über seine Trauer berichtet, können wir empathisch die Trauer nachempfinden, ohne selbst allzu traurig zu werden. Die „Affektabstimmung“ hingegen ist ein eher unbewusster Vorgang. Sie ist flüchtiger, „körperlicher“ und man selbst sitzt gefühlsmäßig in einem Boot mit dem anderen.

Affektabstimmung und Empathie lassen sich jedoch nicht scharf trennen. Die Affektabstimmung könnte man auch als „Vorläufer“ der Empathie ansehen.

Entwicklungspsychologisch unverzichtbar

Die Affektabstimmung spielt in der Entwicklungspsychologie eine große Rolle. Durch die Affektabstimmung spürt die Mutter, wie es ihrem Säugling geht – so kann sie adäquat antworten. Auf Hunger kann die Mutter mit Stillen reagieren, auf Weinen mit Trost und auf Müdigkeit mit Ruhe-Gönnen.

Ist die Affektabstimmung zwischen Mutter und Säugling dauerhaft schwer gestört, können sich beim Kind „Affektstörungen“ entwickeln – es fällt dem Kind später schwerer, Affekte wahrzunehmen, sie zu benennen und zu regulieren.

Im engen Zusammenspiel mit einem Therapeuten, z.B. in einer psychoanalytischen Therapie, finden auch Affektabstimmungen statt. Affektstörungen können sich in der psychoanalytischen Therapie oder Psychoanalyse deutlich bessern.

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • Attunement (Affektabstimmung)
  • Affektansteckung
  • Mentalisierung – wie wir unsere Gefühle kennenlernen
  • Träumerisches Ahnungsvermögen der Mutter (Reverie)

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 4.1.2011
Aktualisiert am 17.6.2022

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Kategorie: Begriffe, Kinder, Psychoanalyse Stichworte: Bindung, Kinder, Psychoanalyse

Leser-Interaktionen

Kommentare

  1. AW meint

    04.10.2021 um 16:50

    Liebe Frau Voos,
    herzlichen Dank für Ihre interessante Antwort.
    Sie hilft mir weiter in verschiedener Hinsicht, u.a. auch mal zu beobachten, ob die Affektansteckung bei allen Affekten gleich stark ist oder bei einzelnen (möglicherweise „unverdauten“) Affekten stärker.

    Liebe Grüße,
    AW

  2. Dunja Voos meint

    21.09.2021 um 16:39

    Liebe AW,
    ich denke, es hilft am besten, wenn man sich selbst gut kennt. Zum Beispiel können die eigenen schwierigen Affekte in einer Psychoanalyse wiedererlebt werden. Der Analytiker hilft dann, diese Affekte zu halten, einzuordnen, auszuhalten und zu verdauen. Dann wird es meiner Erfahrung nach möglich, mit einem anderen mitzufühlen, ohne selbst übermannt zu werden.

  3. AW meint

    17.09.2021 um 11:17

    Hallo Frau Voos,
    Wie kann man sich im erwachsenen Alter vor zu starker Affektansteckung bzw. zu starkem Mitleiden schützen, wie es innerlich verhindern? Sozusagen eine „gesunde Empathie“ mit einem gewissen Mitfühlen halten, ohne zu stark in die Affekte eines anderen hineinzurutschen?

    Viele Grüße,
    AW

  4. Melande meint

    12.01.2020 um 12:20

    Mir fällt immer wieder bei Ärzten in der Sprechstunde (Kurzkontakte) auf, dass sie, wenn sie ein von mir ruhig berichtetes Problem nicht gleich zuordnen/verstehen können, und ich dann irgendwann mit affektiver Tönung spreche (z.B. schneller, lauter: „Tut mir aber da weh, immer wenn ich…..!), sich dieser Affekt SOFORT auf sie überträgt, sie dann meistens den Kontakt mit irgendeinem Ausspruch beenden, oft auch unhöflich,hart.
    Ich denke danach oft: Liegt es an mir und meinem Verhalten? Oder: Lassen die sich alle so schnell von kleinen Affekten anstecken? Oder: Liegt das „nur“ an dem enormen (zeitlichen und sonstigem) Druck, dem die „armen Körpermediziner“, denen ich normale Kassenpatientin begegne, ausgesetzt sind?

    Liebe Grüße
    Melande

  5. Dunja Voos meint

    02.01.2016 um 18:48

    Vielen Dank für Ihre interessante Frage! Da müsste ich mich einmal schlau machen. Sobald ich Literatur und Antworten hierzu gefunden habe, stelle ich sie hier ein.

  6. AnnaO meint

    02.01.2016 um 18:00

    Sind demnach „Frühchen“, die ja i.d.R. die ersten Monate isoliert im Inkubator leben müssen, um ihr Überleben durch intensivmedizinische Maßnahmen zu retten, besonders gefährdet „Affektstörungen“ zu entwickeln?

  7. Dunja Voos meint

    19.11.2015 um 13:41

    Lieber Herr Düllings,
    bei der Affektabstimmung kommen Mutter und Kind quasi in eine ähnliche vegetative Situation. Das passiert ohne Worte, ohne Nachdenken – die Mutter stellt sich vegetativ und stimmungsmäßig auf das Baby ein. Das kann der Mutter auch bewusst werden und bleibt trotzdem bestehen. Der Begriff „Empathie“ ist weiter gefasst und – wie Sie sagen – wahrscheinlich ein bewussterer Prozess. Wenn mir jemand sein Leid mit Worten erzählt, dann kann ich eine Art Mitleiden, eine „Empathie“ entwickeln. Das funktioniert auch, wenn der andere aufgeregt ist und ich selbst ruhig bin. Ich schwinge dann vielleicht körperlich weniger mit, als wenn zwischen mir als Mutter und dem Baby eine Affektabstimmung stattfindet. Die Affektabstimmung kann man sich als ein „Einstimmen“ vorstellen. „Affektansteckung“ geht oft schnell: Ein Baby steckt das andere mit seinem Schreien an, ein in Panik geratener Mensch steckt die Menschen um ihn herum mit seiner Panik an. Doch die Begriffe liegen natürlich alle nahe beieinander.

  8. Dunja Voos meint

    19.11.2015 um 13:36

    Liebe j.o.,

    teilweise ja. Wenn die Mutter nicht zur Affektabstimmung oder Empathie fähig ist, kann dies die Entstehung einer schizoiden Störung bzw. eines Asperger Syndroms sicher fördern.

    Viele Grüße
    Dunja Voos

  9. j.o. meint

    19.11.2015 um 12:43

    könnte man dadurch das asperger syndrom erklären? viele grüße

  10. Carlo Düllings meint

    19.09.2013 um 18:13

    Ich finde die Begrifflichkeiten immer ein bisschen schwierig… Das was Sie hier als Affektabstimmung bezeichnen, kannte ich bisher nur unter dem Begriff Gefühlsansteckung (die Sie in einem anderen Artikel als Affektansteckung bezeichnen). Gibt es denn überhaupt Unterschiede zwischen Gefühlsansteckung / Affektansteckung auf der einen und Affektabstimmung auf der anderen Seite?

    Dass der Unterschied zwischen Empathie und Gefühlsansteckung bei der Bewusstheit gezogen wird, war mir bisher bereits bekannt. Ich finde die Grenze aber nicht besonders überzeugend. Das bedeutet ja, dass sobald ich realisiert habe, dass ich gerade einer Gefühlsansteckung unterliege (die bis zum Erkennen unbewusst ablief), ich keine Gefühlsansteckung mehr habe, sondern Empathie empfinde. Vom den körperlichen und geistigen Prozessen her, ist es dann aber offensichtlich dasselbe – oder wie sehen Sie das?

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