Wie entsteht eine Psychose?

Auf die Frage, wie eine Psychose entsteht, folgt heute meistens die Antwort, dass es ein Ungleichgewicht im Hirnstoffwechsel gebe. Doch was psychologisch passiert, wird häufig kaum betrachtet. Ich finde da ältere Texte oft hilfreich, z.B. aus den 50er Jahren von Harold Searles. Der Psychoanalytiker Paul Matussek (1919-2003) beschrieb im Jahr 1958 sehr treffend einen der wichtigsten Verursacher bzw. Auslöser der Psychosen: überwältigende, zu große Nähe oder unerträgliche Distanz.

„Die häufigsten und eher zu akuten als zu chronischen Veränderungen führenden Ausgangs-Situationen sind keine unspezifischen, allgemein menschlichen Konflikte, sondern spezifische Keimsituationen. Ihr Wesen wird … in einer mißglückten menschlichen Begegnung gesehen, bei der ein Partner entweder dem Kranken zu nahe kommt oder in eine unerreichbare Ferne von ihm rückt.“ (Matussek, Paul 1958).

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Literatur:

Matussek, Paul (1958):
Zur Frage des Anlasses bei schizophrenen Psychosen.
Archiv für Psychiatrie und Nervenkrankheiten 1958, 197: 91-120
https://link.springer.com/article/10.1007/BF00695985

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