• Zur Hauptnavigation springen
  • Skip to main content
  • Zur Hauptsidebar springen
  • Über dieses Blog
  • AGB
  • Datenschutz
  • Kontakt/Impressum

Medizin im Text

Rund um Psychoanalyse :: Worte statt Pillen

  • Startseite
  • Extras
  • Zugang
    • Zugang
    • Login
    • Account
    • AGB
  • Online-Psychotherapie
  • Vojta-Buch
  • Trauma-Buch
  • Inhalt
Aktuelle Seite: Startseite / Lebenshilfe / Von Psychose Betroffene malen häufig viele Augen (Psychose-Serie 3)

Von Psychose Betroffene malen häufig viele Augen (Psychose-Serie 3)

21.05.2020 von Dunja Voos Kommentar verfassen

Da war dieser Patient – er blickte mich lange an, doch ich wich aus. Irgendwann begriff ich: Er braucht meinen versichernden Blick. Seine Augen suchten meine Augen und als ich mich darauf einließ, veränderte sich alles. Er ging einen Schritt im Leben, den er zuvor nicht gehen konnte. Da sehe ich die Landschaft und es ist eine Augenweide. Da war dieser Maler, vor dessen Selbstporträt ich wie angewurzelt stehen blieb. Seine Augen trafen mich zutiefst. Es war, als blickte ich in eine endlose Tiefe, die dennoch Halt gab. Es war dunkel und dennoch überstrahlte der Hoffnungsschimmer alles. Sein Blick ging direkt in meinen Magen und verweilte dort. Ich merkte, dass sein Blick mich aufgeschlossen hatte wie ein Schlüssel sein Schloss. Oder traf sein Blick mich, weil ich schon offen war?

Menschen mit Psychosen malen häufig Augen (Beispiel auf Facebook: „Schizophrenie-Zeichnung“ während der Psychose). Sie fühlen sich verfolgt von ihnen oder sie versuchen, im alkoholverwässterten Blick von Vater oder Mutter noch irgendwie Halt zu finden. Sie haben als Kinder vielleicht in die toten Augen der depressiven Mutter geschaut oder sie sahen in die hasserfüllten Augen des gewalttätigen Elternteils. Die Augen der Eltern konnten sie nicht richtig spiegeln – die Betroffenen konnten nicht „am Du zum Ich“ werden und keine ausreichende Trennung von der Mutter erfahren.

Das Auge isst mit

Da war diese Torte, wo die Augen größer waren als der Magen. Oder der Taucher, dessen Taucherbrille so einen großen Druck auf seine Augen ausübte, dass er an einem Auge-Herz-Reflex starb.

Wenn Blicke töten könnten …

In New York war da dieser Passant, der sich sofort übergeben musste, als er sah, wie das Flugzeug in den Tower stürzte. Da war König Ödipus, der sich die Augen aussticht, als er erkennt, dass er seine eigene Mutter zur Frau genommen hatte. Den Anblick der Wahrheit konnte er nicht ertragen.

Das Auge ist direkt mit dem Magen verbunden. Lebererkrankungen trüben das Auge gelb und eine Schilddrüsenüberfunktion lässt es mitunter hervortreten.

Das Auge isst mit, aber es ekelt sich auch. Da ist die „Geschlossene Gesellschaft“ von Jean-Paul Sartre, in der das Schließen der Augen nicht mehr möglich ist (Martin Thiele: Die Macht des Blicks). Da ist die Hypnose, die über die Augen geht und der Bann, der uns erstarren lässt. Wir werden zur Salzsäule, wenn wir etwas Schockierendes sehen. Oder aber wir spüren den Blick des anderen in unserem Nacken. Und wenn wir gemalte Bilder von Psychotikern betrachten, dann sehen wir darauf oft viele Augen, häufig auch leere Augen.

Babys sind darauf angewiesen, dass wir sie anschauen, aber auch darauf, dass wir sie in Ruhe lassen, wenn sie den Kopf von uns wegdrehen. Wenn Mutter, Vater oder Verwandte dies nicht verstehen und ihr Baby weiterhin mit ihren Augen verfolgen, leidet der Betroffene später vielleicht unter dem quälenden Gefühl, dass da überall Augen sind, die ihn verfolgen.

Die Netzhaut des Auges und die Eintrittsstelle des Sehnerven im Auge geben dem Augenarzt einen direkten Blick auf einen Teil des Gehirns. Und wenn das Kind nicht genügend „Glanz im Auge der Mutter“ findet, wird es ihm schlecht ergehen (Katharina Freudenthal: Der Glanz im Auge der Mutter PDF. Und: Kohut: Analysis of the Self/Narzissmus 1973, amazon).

Einen Augenblick noch …

Wo es keine Berührung gibt, sind Blicke besonders wichtig.

Manchmal sehen gerade die Blinden besonders viel – wie z.B. der blinde Seher Teiresias in der Ödipus-Sage (Michael Kleu: Teiresias‘ Geschlechtswechsel und die Tücken der Wahrheit, fantastischeantike.de). In der Psychoanalyse liegt der Patient auf der Couch, damit die Blicke nicht mehr ablenken können. Und schließlich sagt der Fuchs in der Geschichte des Kleinen Prinzen: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ (Der Freitag, 6.4.2013).

Verwandte Artikel in diesem Blog:

  • (2) Die schizophrenogene Mutter – gibt es sie noch?
  • (4) Warum psychotische Menschen oft schlecht fühlen und denken können
  • Auge-Herz-Reflex
  • Scham hemmt die Bewegung
  • Die Blinzel-Meditation

Diesen Beitrag teilen:
  • twittern  
  • teilen  
  • teilen 
  • mitteilen 
  • teilen 
  • E-Mail 

Kategorie: Lebenshilfe, Psychoanalyse, Psychosomatik Stichworte: Körperkennenlernen, Lebenshilfe, Psychoanalyse, Psychosomatik

Leser-Interaktionen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Haupt-Sidebar

Dr med Dunja Voos portrait by BrittaFrenzDr. med. Dunja Voos
*Worte statt Pillen*
Das Blog zur Psychoanalyse

Ausgezeichnet mit dem Großen Förderpreis 2018 der DPV-Stiftung

www.praxis-voos.de

Blog-Zugang

Durch Kauf eines Blog-Zugangs stehen Ihnen alle Beiträge zur Verfügung.

Schwere Angst verstehen

https://www.medizin-im-text.de/wp-content/uploads/2022/06/SchwereAngst.m4a

Dunja Voos: Schatten der Vergangenheit


Trauma liebevoll „heilen“: Mehr erfahren …

Login

 
 
Forgot Password

Suchen & Finden

Schlagwörter

ADHS alleinerziehend Angststörung Beziehung Bindung Bion Borderline Buchtipp CoronaPsychologie Denken Depression Diagnostik DPV Einsamkeit Elternkontakt Emotion EmotionaleErnährung Erschöpfung Freud GesundesLeben GlossarPsychoanalyse IPA Kinder Kurze_Geschichten Körperkennenlernen Lebenshilfe Medikamente Meditation Persönlichkeitsstörung Psychoanalyse PsychoanalytikerInWerden Psychose Psychosomatik Psychotherapie Psychotherapiepraxis Reizdarm Schlaf Sexueller Missbrauch Technik_Psychoanalyse Traum Trauma VegetativesNervensystem Vojta Yoga Zwang

Neueste Kommentare

  • Dunja Voos bei Reizdarmsyndrom – auch ein Beziehungsproblem
  • Dunja Voos bei Der psychisch kranke Psychotherapeut
  • Annabanana bei Reizdarmsyndrom – auch ein Beziehungsproblem
  • Mari bei Der psychisch kranke Psychotherapeut

Psychoanalyse aktuell: Die Online-Zeitung der DPV

Podcast „Rätsel des Unbewussten“

PsychoanalytikerIn werden

88 Wie wird man PsychoanalytikerIn? Leiden an der Psychiatrie

In der psychoanalytischen Ausbildung sind viele noch auf eine Stelle in der Klinik angewiesen – entweder, um Geld zu verdienen oder um Teile des Aus-/Weiterbildungskataloges zu absolvieren. Wer als angehender Psychoanalytiker in einer verhaltenstherapeutisch orientierten Psychiatrie arbeitet, der erlebt so manches als unverständlich, weil sich die Ansätze zwischen Verhaltenstherapie (VT) und Psychoanalyse so sehr unterscheiden.

Mehr Beiträge zu diesem Thema lesen ...

Netzwerkerin bei texttreff.de

texttreff Netzwerk

© 2022 ·medizin-im-text.de von Dr. med Dunja Voos · 27283 Verden · voos at medizin-im-text.de