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Ich bin auch alleinerziehend – mein Mann kommt immer erst um 20 Uhr

Es gibt sicher kaum eine alleinerziehende Mutter, die diesen Satz nicht schon mal gehört hat: „Mein Mann kommt immer erst spät nach Hause – ich bin sozusagen auch alleinerziehend.“ Ich antwortete dann meistens: „Die Tage sind nicht das Problem. Erst in der Nacht spürt man die Last.“ Alleinerziehend zu sein ist deshalb oft so anstrengend, weil abends eben niemand nach Hause kommt. Nach einem anstrengenden Tag fällt man totmüde ins Bett. Und wird vielleicht mitten in der Nacht geweckt, weil das Kind spuckt oder mit Fieber aufwacht. Nachts kommen die Geldsorgen, die Sorgen um die Konflikte mit dem Vater, die Gefühle des Alleinseins und Überfordertseins. Es ist das leere Bett, das schmerzt. Weiterlesen

Über die Angst, den Respekt und die Autorität zu verlieren

Eltern, Lehrer, Ärzte, Führungskräfte kennen es: Die Angst, ihre Autorität zu verlieren. „Das Kind, der Klient, der Mitarbeiter soll mir auf keinen Fall auf der Nase herumtanzen“, sagen sie. Doch was genau befürchten Eltern ebenso wie Führungskräfte, wenn sie um den Verlust ihrer Autorität fürchten? Ein „Autor“ zu sein bedeutet ja, der Urheber von etwas zu sein. Wenn alles gut geht, spüren wir, dass wir etwas bewirken können. Zufriedene Kinder wissen: Wenn ich eine Umarmung brauche und meiner Mutter das zeige, wird sie mir die Umarmung geben. Weiterlesen

Mutter-Kind-Kommunikation

„Es ist hart“, sagt die Mutter. Und sucht Anerkennung. „Da siehste mal, wie das für mich war!“, sagt deren Mutter. Auch sie sucht Anerkennung. Müde gehen sich beide mit ihren Blicken aus dem Weg. „Ich mach‘ es besser“, denkt die Tochter. Denkt die Mutter. Und die Mutter, die Tochter beendet den Kampf nicht. Anerkennung kann so nicht kommen. Zu alleingelassen waren beide viel zu lange. Lassen ist die Medizin. Weiterlesen

Die psychische Verfassung bei Grippe (Influenza)

Es haut einen um, dieses unglaubliche Krankheitsgefühl. Plötzlich ist es da, mitten in der Nacht. Man möchte aufstehen, doch die Beine tragen kaum. 39 Grad und höher, wie aus heiterem Himmel. Der Kopf ist zu wie bei einer Nasennebenhöhlenentzündung. Das körperlich-sinnlich-emotionale Resonanzsystem ist abgeschaltet. Wie betäubt ist man von: Grippe. Weiterlesen

Warum kann ich nicht dankbar sein? Dankbarkeit kommt ganz von selbst

„Schreiben Sie doch mal auf, für was Sie alles dankbar sind!“ Es kann erleichternd sein, sich zu vergegewärtigen, was man schon erreicht hat und wieviel Gutes einem widerfahren ist. Doch warum fühlst du dich nicht wirklich besser? Du schreibst auf, wofür du theoretisch dankbar sein könntest, aber dein Herz bleibt unberührt. Kein Wunder: Du bemühst dich. Doch dankbar zu sein kostet keine Mühe. Weiterlesen

Wir sind dick, weil wir in einer Mangelgesellschaft leben

„Die Deutschen werden immer dicker“, heißt es. Die „Wohlstandsgesellschaft“ sei schuld. Doch ist es nicht in vielerlei Hinsicht eine Mangelgesellschaft? Wir haben einen Mangel an Sonnenuntergängen, die wir betrachten können, weil wir alles verbaut haben. Wir haben einen Mangel an klaren Bächen, an frei stehenden Obstbäumen, an Parkplätzen, an Platz überhaupt, an Wiesen und Feldern, an Bäumen, auf die wir klettern dürfen, an Mücken, die wir jagen können und an Spielplätzen für Erwachsene. Wir haben einen Mangel an Zweisamkeit, Dreisamkeit und Gesellschaft. Einen Mangel an Dreigängemenüs in Gesellschaft, an Schlaf, an Dunkelheit in der Nacht. Weiterlesen

Partnersuche: Akademikerinnen suchen Akademiker – und werden häufig missverstanden

Akademikerinnen, die auf Partnersuche sind, suchen einen gebildeten Partner - er sollte nach Möglichkeit studiert haben. Wenn eine Akademikerin das laut sagt, bekommt sie vieles zu hören: Diskriminierung sei das, Standesdünkel gar. Man solle sich doch nicht so...

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Alleinerziehende Psychotherapeutinnen stehen vor besonderen Herausforderungen

Psychotherapeutin zu sein ist ähnlich wie Mutter zu sein: Man muss Gefühle erkennen, sie halten, sie verdauen und dem Patienten in geeigneter Form "zurückgeben". In der Psychoanalyse ist diese Art der Arbeit noch intensiver - PsychoanalytikerInnen tragen eine ...

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Geborgen an der Grenze zur Katastrophe

"Borderliner suchen ja immer die Katastrophe", sagen manche. Nun, es sind wohl nicht nur die Borderliner. Und ob die Menschen die "Katastrophe suchen", ist zu hinterfragen. Manchmal übersehen Therapeuten die harten Realitäten von Menschen, denen es psychisch s...

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„Mein Kind muss lernen, dass ich wieder zu zweit bin!“

„Jetzt sind mein Freund und ich schon zwei Jahre zusammen, aber mein Kind macht immer noch einen Riesen-Aufstand, wenn er bei mir übernachten will! Es muss kapieren, dass es mich nicht mehr für sich alleine hat. Es muss kapieren, dass es nicht immer im Mittelpunkt stehen kann. Wie kann das endlich funktionieren?“, fragt eine Mutter im Beratungsgespräch. Wenn der „Dritte im Bunde“ nicht der „echte“ Vater ist, dann kann es psychisch kompliziert werden. Kinder fühlen sich der Mutter verbunden und ebenso dem Vater. Es weiß: „Von diesen Eltern stamme ich ab. Ich bin ein Teil von ihnen.“ Wenn die Eltern sich trennen, sagen die Eltern auf eine Art „Nein“ zu sich gegenseitig. In der (unbewussten) Phantasie sieht es dann so aus: Die Mutter, die den Vater des Kindes ablehnt, lehnt auch einen Teil des Kindes ab.

Die Mutter lehnt – aus Sicht des Kindes – den „väterlichen Teil“ des Kindes ab. Wenn nun der fremde Mann bei der Mutter übernachtet, kann sich das Gefühl des Abgelehnt- oder Zerrissenseins verstärken. Der eigene Vater rückt noch weiter weg. Egal, wie liberal unsere Gesellschaft geworden ist: Die Phantasie und die Gefühle der Kinder sind „konservativ“. Sie spielen auch heute noch „Mutter-Vater-Kind“. Sie wollen fast immer Vater und Mutter wieder zusammenbringen.

Was Kinder in ihrer „gesunden“ Ursprungs-Familie bewältigen müssen, fällt ihnen schon schwer genug. Gesunde Liebesbänder erleichtern die schwierige Entwicklung. Eifersucht kann so leichter überstanden werden. Doch „der Neue“ wird nicht selten wie ein Fremdkörper empfunden. Die Mutter ist in Liebe, aber das Kind kann sich unter Umständen gnadenlos zurückgestoßen fühlen. Sobald das Kind jedoch spürt, dass Mutter und Vater es in dieser speziellen Not sehen, wird es häufig leichter. Man muss häufig nichts großartig verändern.

Das Kind spürt, wenn die Mutter versteht: „Es ist nicht Dein ‚echter‘ Vater, mein Kind. Ich sehe das. Das Band zwischen Deinem Vater und Dir bleibt bestehen. Ich sehe, dass Dir diese besondere Situation unglaublich schwer fällt.“ Auch der Mutter/dem Vater kann es unglaublich schwer fallen, denn Mutter/Vater wollen das Kind nicht verletzen. Und auch sie selbst haben einst von einer „heilen Familie“ geträumt und müssen verschmerzen, dass das Leben anders verläuft als ursprünglich ersehnt. Da braucht es viel Zeit und guten Mut und Verstehen.

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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 12.12.2016
Aktualisiert am 2.12.2023