
„Schreiben Sie doch mal auf, für was Sie alles dankbar sein können. Verdeutlichen Sie sich das regelmäßig.“ Es kann erleichternd sein, sich zu vergegewärtigen, was man schon erreicht hat und wieviel Gutes einem widerfahren ist. Doch bei vielen klappt es nicht. Sie schreiben auf, wofür sie theoretisch dankbar sein könnten, aber ihr Herz bleibt unberührt. Kein Wunder: Dankbar zu sein kostet keine Mühe.
Echte Dankbarkeit kommt tief von innen – sie wächst langsam oder kommt manchmal auch plötzlich. Dankbarkeit ist nichts, was man herstellen, machen oder denken muss. Dankbarkeit kommt ganz von selbst, wenn man wirklich verstanden wurde, wenn man wirklich das für sich Richtige erhalten hat – seien es Worte, tiefer Frieden, Nähe in einer Beziehung oder die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches.
Dankbarkeit entsteht nicht dadurch, dass wir überlegen, wofür wir dankbar sein können. Sie entsteht genauso von selbst wie Wut oder Angst oder Freude.
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Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht am 29.2.2016
Aktualisiert am 19.5.2019
sylphes meint
… genau! Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Blog!
leighanne meint
Wenn andere das mir nahelegen, finde ich das auch übergriffig, weil ich ihnen einfach die Kompetenz abspreche, mir solche Ratschläge zu geben.
Ich selber habe mir aber inzwischen schon vorgenommen, den Fokus nicht NUR auf Negatives zu richten, was leider – wenn man nicht aufpasst – schon auch passieren kann. Manchmal, wenn man z. B. hört, wie es anderen geht, welche Hürdenn sie überwinden mussten oder noch müssen, da verändert sich die Perspektive dann aber tatsächlich. Insofern bemühe mich um Ausgeglichenheit.
Dunja Voos meint
Liebe Maren, das kann ich sehr gut nachvollziehen! Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Maren meint
Das stimmt! Ich empfand es immer als übergriffig, wenn jemand mir sagte, ich hätte doch so viele Dinge in meinem Leben, die toll wären (für mich aber unstimmig waren!) und ich solle sie mal aufschreiben. Ergebnis: Statt dankbar würde ich wütend. ;-)