„Der Turm, der wackelt, der Turm, der wackelt, die oberste Spitze fällt ab.“ Kennen Sie dieses Kinderlied? Wie an der Spitze eines solchen Turmes muss sich ein Kind fühlen, das eine hochambivalente Mutter hat. Das Kind einer ambivalenten Mutter, die in extremem Ausmaß mal so, mal so ist, kann sich nicht orientieren. Das Kind wird davon ganz unruhig. Es kann nicht einfach „sein“. Es muss immer die Lage checken und sich fragen: „Wie ist mir die Mutter heute gesinnt? Bekomme ich plötzlich Schläge, Geschrei, Liebesentzug oder werde ich gar mit ‚Liebe‘ überschüttet?“ Die Mutter wirkt wie ein Zufallsgenerator. Weiterlesen

Was gefühlsstarke Kinder wirklich wollen. Sie kennen es: Ihr Kind wird plötzlich impulsiv, verärgert, laut oder gar beleidigend. Es ist außer Rand und Band – und Sie wissen nicht, woher es kommt und was Sie tun können. Warum Ihr Kind sich so verhält, bleibt Ihnen ein Rätsel. Sie haben vielleicht schon viele Ratgeber zur Erziehung von Kindern gelesen: Man solle Regeln aufstellen, sich vom Kind nichts gefallen lassen, Autorität zeigen oder es einfach ignorieren. Vielleicht haben Sie die ein oder andere „Technik“ bereits ausprobiert und gemerkt, dass Sie damit mehr Böses als Gutes in Ihrer Beziehung zu Ihrem Kind verursacht haben. Weiterlesen
Etwas sei „libidinös besetzt“ heißt es oft in der Psychoanalyse. Damit meint der Psychoanalytiker, dass quasi unser Herz daran hängt. Wenn wir an unseren Liebsten denken oder immer noch unser rotes Spielzeugauto lieben, sind der Liebste und das Auto „libidinös besetzt“. Sigmund Freud hat den Begriff der „Besetzung“ in diesem Sinne geprägt. Schon die Vorstellung vom Auto kann „libidinös besetzt“ sein, das heißt, die Vorstellung in unserer Psyche ist quasi „energetisch aufgeladen“. Unser Körper gerät in Wallung, wenn wir nur an den Liebsten denken. Der Psychoanalytiker Timo Storck schreibt: „Die Besetzung an sich bedeutet, dass bestimmte Vorstellungen libidinös-triebhaft besetzt sind, weil Lust und Befriedigung (bzw. die Erwartung dessen) damit verbunden sind.“ (Timo Stock: Das dynamisch Unbewusste, Kohlhammer 2019, S. 58)Weiterlesen
Manchmal haben wir ein besonderes Problem: Wir können uns nicht beruhigen lassen. Die Beruhigungsversuche der anderen beunruhigen uns nur noch mehr. Das kann an unseren Kindheitserfahrungen liegen: Wenn die Menschen, die uns eigentlich beschützen und beruhigen sollten, selbst zur Gefahr wurden, dann haben wir die Orientierung verloren. Wenn wir Gewalt von unseren Eltern erfuhren, wurde es psychisch kompliziert: Die Erwachsenen waren gleichzeitig Misshandler und Tröster. Das Gefühl von Gefahr brennt sich ein. Wenn ein Kind sagt: „Ich höre ein Geräusch“ und die Eltern antworten ihm: „Quatsch, da ist nichts“, dann bekommt es den Eindruck, dass seine Wahrnehmungen es täuschen. Und dieser Eindruck macht Angst. Das Gedicht „Der Erlkönig“ von Goethe handelt davon.
Auf Youtube gibt es Videos, auf denen akustische Signale in Frequenzen präsentiert werden, die Kinder noch hören können, Erwachsene aber aufgrund des Alterungsprozesses des Hörsinns nicht mehr. Es kann sehr interessant sein, mit einem Kind zusammen solch ein Video einmal anzuschauen. Weiterlesen
Wer schon als Baby oder (Klein-)Kind schwer traumatisiert wurde, hat meistens extrem außergewöhnliche Dinge erlebt. Die Erfahrungen brennen sich fest in Psyche und Körper ein und führen auf eine Art zu einem hochsubjektiven Gefühl. Die Gefühle, die gefühlt werden, die Bilder die entstehen, die gedanklichen Schlüsse, die aus all dem gezogen werden, sind sehr fest. „Ich bin mir ganz sicher“, sagen viele Menschen, die schwer traumatisiert sind. Weiterlesen