Am Niederrhein sagt man „Tich“ und „Fich“. Das gehört sozusagen zur Kultur. Doch tatsächlich wird Sprachtherapie gelegentlich genau deswegen verordnet. Das ist fast so, als wollte man einem bayerischen Kind das rollende „R“ abgewöhnen. Von „Schitismus“ sprechen Sprachtherapeuten, wenn das „SCH“ nicht richtig ausgesprochen wird. Ein anderer, häufiger Grund für die Verordnung von Sprachtherapie ist die „Dyslalie“. Dabei ersetzen die Kinder die korrekten Buchstabenlaute durch andere und sagen zum Beispiel „Rohnragen“ statt „Wohnwagen“. Sind mehrere Laute betroffen, spricht man von einer „Multiplen Dyslalie“. Hört sich an wie eine Behinderung, denn „Dys-“ ist die griechische Vorsilbe für „gestört, falsch“ und „-lalie“ entstammt dem Griechischen „lalein“ = „reden“. Klingt, als sei das Kind betrunken. Dabei ist die sogenannte „Sprachentwicklungsstörung“ oft nur eine verlangsamte normale Entwicklung. (Text & Bild: © Dunja Voos)
Weiterlesen„Ja.“ Und dann hat man den Salat. Mit „Ja“ rutscht man in was rein, aus dem man nie wieder raus kommt, oder? Beim „Ja“ geht die Falle auf. „Ja“ zum Leben, „Ja“ zum Partner, „Ja“ zum Kind. Ja-Sager haben die Welt von jeher ins Unglück gestürzt. „Ja“ ist oft Gehorsam ohne Nachdenken. „Ja“ führt ins Leben – und dann ist es so schwer, wieder rauszukommen. „Ja“ braucht ein Gegenüber, das auch „Ja“ sagt, oder? Und dann verschmilzt man. Und sucht das Nein. Und sucht, und sucht, und sucht.
Dieser Beitrag erschien erstmals am 28.5.2016
Aktualisiert am 17.3.2017
Persönlichkeitsmerkmale, die bei einem Menschen herausstechen, nennt man „akzentuierte Persönlichkeitsmerkmale“. In der ICD-10 findet sich der Punkt Z73.1: „Akzentuierung von Persönlichkeitszügen“: Typ-A-Verhalten (Ehrgeiz, Erfolgsstreben, Ungeduld, Konkurrenzdenken, Druckgefühl). (Die ICD-Nr. Z73 steht für „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten in der Lebensbewältigung“.)
„Behandlungsvoraussetzungen und Krankheitsverarbeitung“ lautet die Überschrift der Achse I der Operationalisierten Psychodynamischen Diagnostik (OPD). Hier kann der Therapeut folgende Punkte beschreiben: Krankheitserleben und Behandlungsvoraussetzungen: Seit wann bestehen die Beschwerden? Wann traten sie das erste Mal auf? Zur Krankheitsdarstellung des Patienten: Wie hoch ist der Leidensdruck? Welche körperlichen/psychischen/sozialen Probleme bestehen? Zum Krankheitskonzept des Patienten: Orientiert er sich am Körper? An der Psyche? Am Sozialleben? Veränderungskonzepte des Patienten: Welche Therapie wünscht er sich? Welche Veränderungsressourcen und -hemmnisse bestehen? Weiterlesen