Wie können seelische Zustände, die nicht repräsentiert sind, für die es also keine Bilder, Vorstellungen, Erinnerungen oder Worte gibt, erfasst werden? Es geht um „nicht-symbolisierte Erinnerungsspuren“, die dem Patienten zu schaffen machen, wie es die Autorin Elisabeth Aebi Schneider (Bern, 2016) in einem Vorwort nennt. Hier bedürfe es „einer besonderen psychoanalytischen Arbeit, die der ‚Figurabilität‘.“ (Figurabilität wird unterschiedlich beschrieben – es heißt auch, dass Undenkbares zur Denkbarkeit transformiert wird. Siehe: Präverbale Zustände erfassen durch Reverie) Weiterlesen
Ärzte und Psychotherapeuten zögern oft sehr lange, bevor sie psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Wer selbst einen helfenden Beruf hat, gerät leicht in eine Identitätskrise, wenn er sich hilflos fühlt und die Rollen tauscht. Außerdem wächst die Scham. „Soll ich es nicht doch lieber erst mit Selbstmedikation probieren?“, denkt sich so mancher Therapeut – und zögert damit die Hilfe, die wirklich etwas bewirken könnte, hinaus. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Psychotherapeuten oder Ärzte in einer psychotherapeutischen Praxis anrufen und um einen Termin bitten. Viele sind sehr erleichtert, wenn sie merken, dass sich die Therapiesitzungen mit der eigenen Berufstätigkeit gut vereinbaren lassen. Manche gehen auch „heimlich“ für ein paar Wochen in eine abgelegene Privatklinik, doch wie der Weg auch immer aussehen mag: Wer sich helfen lässt, kann selbst besser helfen.Weiterlesen