Wenn Du Dich ruhig hinstellst, die Augen schließt und eine Weile so stehen bleibst, dann kann es sein, dass Du etwas bewegen möchtest. Ganz leicht vielleicht – Du möchtest und kannst vielleicht Deine Arme heben oder kaum sichtbare Bewegungen durchführen. Du kannst Deinen Kopf millimeterweise nach hinten neigen oder Deine rechten Zehen leicht heben. Und so kommst Du vielleicht in kleine oder größere Bewegungen, so wie Dir gerade zumute ist. Du kannst Deinen leichten Impulsen folgen. Es ist vielleicht so, als ob Dein Körper „frei assoziieren“ würde.Weiterlesen
wer frühtraumatisiert ist, leidet oft an vielen beschwerden. normales yoga in der gruppe und manchmal sogar yoga im einzelunterricht können dir vielleicht nicht gerecht werden, wenn du schon körperlich-psychisch schwer verletzt wurdest, bevor du sprechen konntest (z.B. operationen, vojta-therapie, sexueller missbrauch). mitunter geht es dir dann nach dem yogaunterricht vielleicht schlechter als vorher. ich habe herausgefunden, dass ein ultralangsames yoga wirkliche veränderung bringen kann. yoga heisst „verbindung“. es geht also darum, dich mit dir selbst zu verbinden – deine füsse (in gedanken) mit dem kopf, deine atmung mit der bewegung, deine körperhaltungen mit psychischen zuständen. Weiterlesen
Neurologische Soft Signs (NSS) sind leichte neurologische Störungen, die sich bei Bewegungen bemerkbar machen. Sie können z.B. durch Sauerstoffmangel unter der Geburt entstehen. Solche NSS sind manchmal kaum bemerkbar, aber an bestimmten Bewegungen erkennbar. Zum Beispiel können Musiker oder andere Künstler darüber klagen, dass sie bei Repetitionsbewegungen scheitern – einzelne Muskeln des Körpers verkrampfen und die Bewegung geht nicht weiter. Deutlichere NSS zeigen sich z.B. im motorischen Luria-Test (Youtube): Wenn es uns schwerfällt, in einem flüssigen Bewegungsablauf mehrmals mit unserer Hand zuerst eine Faust zu machen, dann die Hand auf der Kante, dann auf der Handinnenfläche aufzustellen (englisch: „Fist-Edge-Palm“-Reihenfolge, FEP-Test), weist dies auf ein NSS hin. Häufig ist dies ein Zeichen für leichte Schädigungen des Frontalhirns. Früher wurde auch von „Minimaler zerebraler Dysfunktion“ (MCD) gesprochen.Weiterlesen
Gerade wenn Du frühtraumatisiert bist, kann manchmal so etwas auftauchen wie ein Suiziddruck oder Suizidimpuls: Du hast das Gefühl, Du müsstest Dich umbringen, obwohl Du das gar nicht möchtest. Es fühlt sich vielleicht ein bisschen an wie ein Zwangsimpuls, den manchmal z.B. junge Mütter beschreiben, wenn sie den erschreckenden Impuls spüren, sie müssten ihrem Baby das Leben nehmen. Solche Druckgefühle können extrem unangenehm werden – gerade auch, weil sie so schwer zu beschreiben sind und wie „verrückt“ wirken. Es kann hilfreich sein, sie zu erforschen. Achte einmal darauf, wann es auftritt: Morgens beim Aufwachen? Oder nachdem Du lange irgendwo verkrampft gesessen oder gelegen hast? In Gesellschaft oder in Einsamkeit (oder beides)? Durch bestimmte körperliche Bewegungen kann sich Dein Befinden manchmal erstaunlich verändern. Auch, wenn es sehr platt klingen mag: Versuche es einmal mit Dehnübungen, vor allem mit sehr langsamen Dehnübungen von Armen und Beinen. Weiterlesen
Oft fällt es uns schwer, Nähe zuzulassen. Manchmal liegt der Grund darin, dass eine körperlich spürbare Schutzhülle zu fehlen scheint oder dass sich die körperliche Hülle undicht anfühlt. Auch das Bild vom anderen ist dann vielleicht nicht gerade vertrauenserweckend. Am besten können sich zwei Menschen nahe sein, wenn sie sich sicher voneinander getrennt fühlen. Wenn wir uns respektiert fühlen, können wir die Nähe zum anderen als etwas Gutes erleben. Es gibt uns ein gutes Gefühl, wenn wir wissen, dass wir unserem Bedürfnis nach mehr Abstand oder auch mehr Nähe Ausdruck verleihen dürfen. Haben wir überwiegend bedrohliche Erfahrungen in engen Beziehungen gemacht, dann fühlen wir uns oft auch brüchig. Nähe bedeutet dann für uns, keinen eigenen Raum mehr zu haben. Manche Menschen spüren es in der Partnerschaft, in der Psychotherapie oder Psychoanalyse: Wenn es ruhig und friedlich wird, wenn es so aussieht, als ob man sich gut versteht, wenn es passt, dann wird man unruhig und ergreift die Flucht. Weiterlesen
Wenn ich in die Stille gehe, spüre ich meinen Körper auf unangenehme Weise. Mir wird bewusst, wie weh mir jeder Muskel, jede Sehne, jeder Knochen tut. Ich fühle mich überlastet, erschöpft und sehr alt. Unruhe kommt auf. Ich spüre jede Verletzung, die mir in meinem Leben zugefügt wurde, jeden körperlichen Angriff, jede Beleidigung. Mein „Pain Body“ (Schmerzkörper), wie Eckhart Tolle es nennt, ist durch und durch spürbar. Wenn ich in die Stille gehe, kommen Panikattacken. Ich bekomme Angst vor meinem Körper, vor meinen Gedanken, vor mir selbst. Ich fühle mich unglaublich verloren und einsam. Ich spüre die verschiedenen Arten von überfordernder Abwesenheit, die Berührungslosigkeit. Die Trauer um die Menschen, die nicht mehr da sind. Die Trauer um Kontaktabbrüche, um Verlorenes, um Nie-Gehabtes und Verpasstes. Weiterlesen